Mercedes: Asienrennen haben geholfen, das Auto besser zu verstehen
Die Schwierigkeiten in den vergangenen drei Rennen haben doch noch etwas Positives: Mercedes versteht das eigene Auto nun viel besser als vorher.
Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W08, Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08, Max Verstappen, Red Bull
Steven Tee / Motorsport Images
Die Asien-Tour hat für eine Vorentscheidung in der Formel-1-Saison 2017 gesorgt. Während Sebastian Vettel lediglich zwölf Zähler aus den drei Rennen mitnehmen konnte, sammelte Lewis Hamilton 68 von 75 möglichen Punkten. In der Weltmeisterschaft liegt der Brite nun 59 Punkte vor Vettel. Der Titel ist ihm damit nur noch theoretisch zu nehmen. Trotzdem weiß man bei Mercedes, dass die starken Ergebnisse in Singapur, Sepang und Suzuka teilweise sehr schmeichelhaft waren.
"Seit dem Beginn der abschließenden Überseerennen hat sich die Punktesituation in beiden Weltmeisterschaften sehr zu unseren Gunsten verändert. Dabei hat natürlich auch das nötige Quäntchen Glück eine Rolle gespielt", ist sich Toto Wolff bewusst. "Aber wir haben uns auch in die richtige Position gebracht, um das Beste aus den Gelegenheiten zu machen, die sich uns geboten haben."
"Dennoch lässt niemand im Team zu, dass die guten Ergebnisse die Herausforderungen verschleiern, denen wir uns gegenüber gesehen haben", verrät der Österreicher. Denn in Singapur und Malaysia hatte Ferrari wohl das schnellere Auto als die Silberpfeile. Doch beim Nachtrennen wurden Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen zunächst von einem Startcrash gestoppt, in Sepang dann von Motorproblemen.
Bei Mercedes macht man sich daher keine Illusionen. "Wenn wir diese Woche nach Austin fliegen, dürfen wir nichts als selbstverständlich ansehen", warnt Wolff und erklärt: "Wir gehen jedes Rennen mit einer gesunden Portion Skepsis und nicht mit Wunschdenken an. Unser Fokus muss darauf liegen, an diesem Wochenende in Austin jeden Punkt mitzunehmen, der in unserer Reichweite liegt."
"Es sind noch vier Rennen zu fahren und 100 Punkte zu vergeben", erinnert der Österreicher. Zu früh will man die Sektkorken keinesfalls knallen lassen. Stattdessen arbeitet man weiterhin hart an der Analyse der Asien-Tour. Wolff erklärt: "Nach den Rennen in Asien besitzen wir ein viel besseres Verständnis für unser Auto und die Gründe für die Performance-Schwankungen, die wir in dieser Saison erlebt haben."
"Einiges davon wird bereits bei den letzten Saisonrennen angewendet, anderes wird in das nächstjährige Projekt miteinfließen. Aber der bittere Beigeschmack unserer Niederlage in Malaysia hat einmal mehr bestätigt, dass man an harten Tagen am meisten lernt - und damit die Grundlagen für zukünftige Erfolge legt", sagt der Österreicher und lobt: "Das Team arbeitet in jedem Bereich auf einem unglaublich hohen Niveau und es entwickelt sich immer weiter."
"In den vergangenen drei Saisons haben wir eine enorme Liebe zum Detail angewandt bei der Art, wie wir Motorsport betreiben, und wir haben unser Auto in einer konkurrenzfähigen Geschwindigkeit während der Saison weiterentwickelt. Unsere Denkweise war stets auf kontinuierliche Verbesserungen ausgerichtet, egal wie die Ergebnisse aussahen - und das zahlt sich jetzt aus", so Wolff.
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