Mercedes wäre in Baku über dem Bouncing-Limit gewesen
Technikchef Mike Elliott erklärt: Warum Mercedes noch skeptisch ist bei den FIA-Maßnahmen gegen Bouncing und wo man über das Limit gekommen wäre
Der Automobil-Weltverband (FIA) plant die Einführung eines Grenzwerts für das sogenannte Bouncing der Formel-1-Autos 2022. Mercedes ist skeptisch. Wohl auch, weil der W13 extrem stark vom Bouncing betroffen ist. Technikchef Mike Elliott sagt frei heraus: "Hätten wir die [FIA-] Kennzahlen schon vor ein paar Rennen verwendet, wären wir in Baku nicht durchgekommen."
Denn auch das ist Teil der angekündigten FIA-Maßnahmen: Schießt ab dem Frankreich-Grand-Prix in Le Castellet ein Team beim Bouncing über das vorgegebene Limit hinaus, droht der Ausschluss aus der weiteren Veranstaltung, sofern keine geeignete Abstimmung gefunden wird.
Doch würde der Weltverband wirklich so weit gehen und Autos ein Startverbot erteilen? Elliott meint: "Ich glaube nicht, dass jemand eine Situation will, in der Autos nicht am Rennen teilnehmen können oder rausgeworfen werden, weil die Probleme nicht gelöst werden können."
Allerdings bleibe abzuwarten, wie die Teams vor Ort mit einer solchen Situation umgehen würden. "Die Frage ist: Wenn jemand über dem Limit liegt, kriegt man das noch am Rennwochenende gelöst? Die Zeit wird zeigen, ob wir den richtigen Umgang mit diesen Grenzwerten finden und ob uns das in die richtige Richtung bringt, ohne der Show zu schaden", sagt Elliott.
Bouncing-Situation entspannt sich in Silverstone
Für den Moment habe sich die Bouncing-Situation entspannt. "Am Freitag in Silverstone hätten wir nicht mal den Schwellenwert erreicht", erklärt der Technische Direktor von Mercedes. Er sagt aber auch: Das könnte ein streckenspezifischer Ausreißer ins Positive sein.
Denn: "Bei den jüngsten Strecken haben wir sehr viel Bouncing gesehen. Das liegt aber auch daran, dass diese Strecken sehr holprig waren und wir mit sehr steifen Autos fahren. Wenn ich da zum Beispiel an Budapest denke, dann könnte das aus den gleichen Gründen schwierig werden für die Teams."
"Gleichwohl glaube ich, wir alle kriegen die Probleme langsam in den Griff", meint Elliott. "Wir verstehen die Probleme und entwickeln die Autos weiter. Hoffentlich also bewegen wir uns weg vom Bouncing."
Alles Weitere sei eine Sache der FIA, die ihre Bouncing-Prozesse laut Elliott weiter ausarbeitet. "Man will schauen, wie man es genau in die Tat umsetzen kann. Es dürfte spannend werden zu sehen, wie die Sache dann zur Anwendung kommt im Saisonverlauf. Warten wir es ab."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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