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Mexiko-Promoter: Ein Formel-1-Rennen ist wie ein Coldplay-Konzert

Federico Gonzalez Compean, Promoter des Grand Prix von Mexiko in Mexiko-Stadt, vergleicht die Formel 1 mit dem Showgeschäft und erklärt, was sein Hauptziel ist

Thinking Forward

Interviewreihe #ThinkingForward mit Führungspersönlichkeiten aus dem internationalen Motorsport.

Während sich die Welt von der Coronavirus-Pandemie erholt und die Menschen wieder Wert darauf legen, auszugehen und Live-Events zu genießen, scheint die Formel 1 ganz oben auf der Wunschliste zu stehen. Der diesjährige Grand Prix der USA auf dem Circuit of The Americas in Austin verzeichnete über das gesamte Wochenende gerechnet eine Rekordzahl von 400.000 Zuschauern.

Und auch der am Wochenende anstehende Grand Prix von Mexiko im Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko-Stadt ist ausverkauft. In diesem Fall wird das Interesse noch verstärkt, weil Lokalmatador Sergio "Checo" Perez inzwischen ein etablierter Grand-Prix-Sieger in einem konkurrenzfähigen Auto ist.

In der neuesten Ausgabe unserer Interviewreihe #ThinkingForward sprechen wir mit Federico Gonzalez Compean, Promoter des Grand Prix von Mexiko, über das Geschäft der Ausrichtung eines Grand Prix, darüber, wie die Netflix-Serie "Drive to Survive" neue Zuschauer anlockt, und über die Ähnlichkeiten zwischen dem Bewerben der Formel 1 einerseits und einem Coldplay- oder Madonna-Konzert andererseits.

Vor einem Jahr war es auf der Rennstrecke in Mexiko-Stadt noch still. Die Hauptgebäude, die Boxen und das Fahrerlager wurden als Behelfskrankenhaus genutzt, in dem bis zu 9.000 COVID-19-Patienten genau dort behandelt wurden, wo sich normalerweise die Teammitglieder und Gäste der Formel 1 aufhalten.

In diesem Jahr ist der Grand Prix von Mexiko mit einem Paukenschlag zurück, ist ausverkauft und lässt ein weiteres spannendes Kapitel im WM-Duell zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen erwarten. Bemerkenswerterweise ist die Leidenschaft für die Formel 1 in Mexiko derart groß, dass nur fünf Prozent der Ticketinhaber ihr Geld zurückforderten, als der Grand Prix für 2020 abgesagt werden musste. Der Großteil der Kartenbesitzer hingegen ließ direkt für 2021 umbuchen.

Federico Gonzalez Compean, Max Verstappen

Federico Gonzalez Compean, Promoter des Mexiko-Grand-Prix, im Gespräch mit Max Verstappen, aktueller WM-Spitzenreiter

Foto: Motorsport Images

"Es gab eine Zeit im Jahr 2020, in der wir nicht wussten, ob 'Checo' ein Cockpit bekommen würde. Letzten Endes aber hat er den Platz bei Red Bull bekommen und die Leute fingen an, sich zu freuen. Und als dann die Saison [2021] losging und 'Checo' immer besser in Fahrt kam, haben wir mehr und mehr Tickets verkauft", erinnert sich Gonzalez.

"Ich dachte", so der Promoter des Mexiko-Grand-Prix weiter, "ich hätte durch das Bewerben dieses Events verstanden, dass es Hardcore-Formel-1-Fans gibt. Ich weiß, dass diese Leute zum Beispiel Tribüne 10, Reihe 11, Sitz B, C und D wollen. Aber es gibt auch jede Menge neue Fans, die sich für diesen Sport interessieren, beispielsweise dank der großartigen Formel-1-Serie auf Netflix. Das ist eine tolle Sache. Und dann gibt es noch Leute, die einfach aus Sympathie für 'Checo' kommen. Er ist in Mexiko ein Held."

Sergio Perez

Sergio Perez ist wichtiges Zugpferd für den Mexiko-Grand-Prix, aber nicht das einzige

Foto: Motorsport Images

Mit 23 bestätigten Grands Prix im Formel-1-Kalender 2022 ist klar, dass es eine starke Nachfrage seitens der Austragungsorte gibt. Nach dem Erfolg des Grand Prix der USA in Austin ist es bemerkenswert, dass die Stehplatztickets für den Grand Prix von Miami im Mai 2022 schon jetzt ausverkauft sind. Ausschlaggebend dafür sind die wirtschaftlichen Auswirkungen, die ein Grand Prix für das Gastgeberland und die Stadt hat.

Am Beispiel des Grand Prix von Mexiko sagt Gonzalez: "Die Zahlen, die uns von Dritten vorliegen, besagen, dass der Grand Prix üblicherweise 700 Millionen US-Dollar in die Wirtschaft des Landes spült. Bei jedem Rennen kommen bis zu 9.000 Beschäftigte hinzu. Wir schaffen damit eine Wertschöpfungsbranche für Mexiko. Dreißig Prozent der Geschäftswelt, die zum Rennen kommt, kommt von außerhalb Mexiko-Stadts. Das ist meiner Meinung nach sehr gut für den Tourismus und die Beschäftigung."

Gonzalez und sein Team haben einen ganz anderen Hintergrund als viele andere: Er selbst ist Theaterproduzent und inszeniert Musicals wie etwa "König der Löwen" oder "Cirque de Soleil" und darüber hinaus große Konzerte. Das von ihm geleitete Unternehmen CIE ist der drittgrößte Event-Veranstalter der Welt und verkauft jedes Jahr acht Millionen Tickets. Wie sieht er das zukünftige Geschäftsmodell eines Grand-Prix-Promoters in den kommenden fünf bis zehn Jahren?

Alejandro Soberon, Federico Gonzalez Compean

Federico Gonzalez Compean (re.) mit Alejandro Soberon, Präsident des Veranstalters CIE

Foto: Motorsport Images

"Als Promoter liegt es uns im Blut, Tickets zu verkaufen, uns um das Showgeschäft zu kümmern und die anderen die Show machen zu lassen", sagt Gonzalez. "Für uns sind die Konzertbranche, die Theaterbranche und die Formel-1-Branche durchaus vergleichbar. Die Fahrer sind in gewisser Hinsicht wie Schauspieler oder Sänger. Nur die Bühne ist eine andere. Diese Bühne ist 4,3 Kilometer lang, die andere ist 20 mal zehn Meter groß, hat Tänzer und so weiter. Aber im Grunde ist es dasselbe."

"Man muss als Promoter verstehen, dass man Teil des Erlebnisses der Zuschauer ist. Ich kann zu 'Checo', Mercedes oder Ferrari nichts hinzufügen. Wir sind nicht Teil dieser Branche. Wir entscheiden nicht, welches Lied Madonna oder Coldplay singen. Und wir entscheiden auch nicht, wer das Auto fährt. Aber wir können ein umfassendes Ambiente und eine völlig neue Erfahrung kreieren. Wir sind Teil des Erlebnisses der Gäste, der Menschen. Das ist unser Hauptziel."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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