Mick Schumacher ohne Chance: "Auto hatte keinen Speed"
Warum Haas-Fahrer Mick Schumacher beim Formel-1-Rennen in Mexiko nur hinterhergefahren ist und was das für seine Vertragssituation für 2023 bedeutet
Losgefahren von P15, angekommen auf P16 - obwohl davor zwei Autos ausgefallen sind. Das ist die Bilanz von Mick Schumacher beim drittletzten Formel-1-Rennen der Saison 2022 in Mexiko. Denn mit dem Haas VF-22 war beim Grand Prix in Mexiko-Stadt kein Blumentopf zu gewinnen: "Unser Auto hatte keinen Speed", sagt selbst Haas-Teamchef Günther Steiner.
Und es kam auch noch Pech dazu: Schumacher hatte am Start versucht, auf der Außenbahn in Kurve 1 Positionen zu gewinnen, fiel aber gleich um zwei Ränge zurück. "Schade", meint er bei 'Sky'. "Ich kam nicht ganz rum. Ich wollte die Bremsen so kühl wie möglich halten und dementsprechend hatte ich wahrscheinlich keine Temperatur in den Reifen."
Entscheidend sei die Startphase aber wohl ohnehin nicht gewesen für den weiteren Rennverlauf, sagt Schumacher: "Selbst wenn wir einen guten Start gehabt hätten, wären wir eigentlich nur nach hinten durchgereicht worden. Also im Endeffekt: Rennpace nicht so mega."
Warum Haas nicht auf Tempo kam im Rennen
Es habe Haas "generell [an] Grip" gefehlt, meint der Deutsche. Denn es sei Haas nicht gelungen, die Pirelli-Einheitsreifen im optimalen Temperaturfenster zu halten. Erst Soft, dann Medium - Schumacher kam auf keinen grünen Zweig, auch Teamkollege Kevin Magnussen nicht, mit der umgekehrten Strategie.
Er könne sich "gut vorstellen", dass dies auf die Asphalttemperaturen zurückzuführen sei, sagt Schumacher. "Die lagen heute zehn Grad unter dem, was uns am Samstag im Vergleich zwischen dem dritten Freien Training und dem Qualifying zugutegekommen war." Das Wetter könnte also zumindest "ein Faktor" sein.
Schumachers Qualifying war eigentlich nicht "positiv"
So "positiv" aber war die Qualifying-Runde Schumachers am Samstag nicht: Er hätte sich mit seiner Rundenzeit zwar die Teilnahme an Q2 gesichert, aufgrund eines Tracklimits-Verstoßes in Kurve 2 aber zählte die Runde nicht.
Er habe es "trotzdem gut geschafft", sagt Schumacher rückblickend. "Aber natürlich wären wir dann umso trauriger, weil es dann noch weiter nach hinten gegangen wäre. Wie gesagt: Die Rennpace war einfach nicht da."
Das sei ihm schon in der "ersten Runde" aufgegangen, erklärt der Haas-Fahrer weiter. "Wir mussten [bei den Reifen] etwas mehr Druck machen als sonst, um sie ins Betriebsfenster zu bringen. Dabei macht man immer entweder zu viel oder zu wenig. Und wir waren nicht so recht in der Lage, die Leistung zu erbringen, die wir gebraucht hätten."
Keine Neuigkeiten im Ringen um einen Neuvertrag bei Haas für 2023
Und Schumacher bräuchte dringend Erfolge, um sich für eine Weiterbeschäftigung bei Haas für die Formel-1-Saison 2023 zu empfehlen. Er wähnt sich aber trotz ausbleibender Punkte auf einem guten Weg, denn in Austin "hatten wir eigentlich den Speed, um in die Punkte zu fahren", meint Schumacher.
"Ich glaube, da war [vergangene Woche] ein sechster Platz drin, was uns natürlich sehr gefreut hätte. Aber wie gesagt: Dieses Mal war leider keine Pace drin und man hat ja auch gesehen, dass das auf beiden Autos der Fall war. Von daher glaube ich nicht, dass das ein Riesenfaktor spielen wird in den Vertragsgesprächen."
Auf die Frage, ob vielleicht bis zum nächsten Rennen in Brasilien eine Entscheidung getroffen sein könnte, sagt Schumacher schlicht: "Wir werden sehen." Und: "Ich freue mich vor allem auf die Strecke an sich. Ich bin ein großer Fan dieser Strecke, auch die Fans dort sind toll."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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