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Mick Schumacher unbesorgt: Magnussen-Vergleich bereitet ihm keine Angst

Obwohl es nach dem Saisonauftakt in Bahrain Kritik gegeben hat, blickt Mick Schumacher optimistisch auf das Wochenende in Saudi-Arabien

Mick Schumacher hat bei seinem Medientermin mit deutschen Journalisten am Donnerstag vor dem Grand Prix von Saudi-Arabien locker und zufrieden gewirkt. Und das, obwohl der Saisonauftakt in Bahrain nicht nach seinem Geschmack verlaufen ist. Zwar zählte sein Haas-Team beim ersten Saisonrennen mit P5 durch Kevin Magnussen zu den großen Überraschungen. Doch er selbst fiel im Vergleich zum Dänen sowohl im Qualifying als auch im Rennen deutlich ab.

Das sorgt in der deutschsprachigen Formel-1-Community für hitzige Diskussionen. Auf der einen Seite stehen die, die Schumacher in Schutz nehmen und einfordern, ihm Zeit zu geben; auf der anderen Seite die - etwa in der neuesten Ausgabe des Formel-1-Podcasts 'Starting Grid' -, die der Meinung sind, dass er Magnussen 2022 klar schlagen muss, wenn er eines Tages Weltmeister werden will.

Doch von Schumacher prallen diese Diskussionen ab. Er findet: "Man sollte nicht allzu viel in dieses erste Rennen reininterpretieren. Wir hatten einen Kontakt in der ersten Runde", verweist er auf seine Kollision mit Esteban Ocon in der ersten Runde, die ihn in einen Dreher zwang und vom zehnten auf den 13. Platz zurückwarf.

"Natürlich war die Qualifyingperformance auch ein Faktor, aber generell fühle ich mich sehr wohl. Ich finde, das Team hat einen mega Job gemacht. Das Auto fühlt sich mega an und ist ein potenzielles Top-5-Auto. Ich sehe keinen Grund, warum ich das nicht schaffen könnte. Jetzt muss ich's einfach machen! Dann läuft's auch."

"Bis zum Qualifying waren wir eigentlich immer recht gleichauf mit Kevin. Im Qualifying war's leider so, dass ich die Runde versemmelt hab, was uns leider in eine schwierige Situation gebracht hat. Die letzte Runde im zweiten Qualifying habe ich nicht optimal getroffen. Das hat dazu geführt, dass wir im Qualifying Zwölfter waren."

Schumacher: 2021 war P12 nicht drin für Haas

"Das war dennoch, im Nachhinein betrachtet, eine mega Position für uns. Im letzten Jahr hätten wir uns das nur erträumen können. Ich glaube, dass wir damit echt zufrieden sein können. Natürlich wollen wir mehr, natürlich möchte ich mehr. Wir haben aber noch 22 Möglichkeiten, das zu zeigen", erklärt Schumacher.

Magnussen sei "ein Fahrer, der einen sehr spannenden Fahrstil hat, weil er einfach mit dem zurechtkommt, was er hat. Er lässt das funktionieren, was er unterm Hintern hat. Davon kann ich lernen und profitieren."

 

"Als Teamkollege ist er extrem offen. Dass er Langstrecke gefahren ist, wo drei Fahrer in einem Auto sitzen, hat ihm die Möglichkeit gegeben, auch von anderen Fahrern zu lernen. Dementsprechend tauschen wir uns extrem stark aus auf dieser Ebene und versuchen, voneinander zu profitieren und schneller zu werden. Was für das ganze Team extrem hilfreich ist."

Für den 23-Jährigen steht nach dem Saisonauftakt also nicht im Fokus, dass er das Teamduell verloren hat; sondern dass er mit dem Haas ein Auto hat, das aus eigener Kraft in die Punkte fahren kann. "Es ist extrem schön, ein Auto zu haben, mit dem man kämpfen kann, wo man das Potenzial spürt und auch diesen Fortschritt merkt. Das ist etwas, was wir letztes Jahr nicht hatten", sagt er.

"Wir haben dieses Jahr auch die Möglichkeit, das Auto weiterzuentwickeln und das Auto schneller zu machen. Das heißt, wir sind noch nicht fertig hier. Die anderen Teams werden sich auch weiterentwickeln. Aber wir haben einen kleinen Vorsprung. Den wollen wir behalten. Hoffentlich können wir dann auch mit den Topteams kämpfen", sagt Schumacher.

Haas sei "viel weiter" als 2021, und das Auto sei "konstant", glaubt er - und stellt sich auf einen knochenharten Kampf um die Positionen im Mittelfeld ein: "Im Endeffekt sind die Teams, die in Bahrain um uns rumgefahren sind, auch übers Jahr hinaus die, die bei uns bleiben werden. Alpine, Alfa und AlphaTauri wahrscheinlich."

Oder, wenn's ganz gut läuft, vielleicht sogar "auch Mercedes und Red Bull. Mal schauen, wo es hingeht", sagt Schumacher und ergänzt: "Ich glaube, dass wir eine recht große Anzahl an Fahrern haben, mit denen wir kämpfen können, was natürlich mir entgegenkommt, weil es besser ist als letztes Jahr, als ich allein rumgefahren bin."

"Ich bin mir sicher, dass es Rennen geben wird, wo wir vielleicht nicht allzu einfach in den Top 5 sind. Aber in anderen Rennen vielleicht doch. Jetzt müssen wir mal abwarten, wie dieses Wochenende wird. Bis wir dann nach Imola kommen, werden wir wahrscheinlich eine Idee haben von dem ganzen Konstrukt, wo wir stehen und was wir als Fahrer wirklich rausholen können aus dem Auto."

Wie sehr profitiert Haas vom Ferrari-Motor?

Teil des Haas-Erfolgs ist, das ist Konsens im Paddock, der Ferrari-Motor. Schumacher nickt: "Ich glaube, dass wir auf der Ebene einen richtig guten Schritt gemacht haben. Ich bin mir sicher, dass auch die anderen Teams Fortschritte gemacht haben. Aber ich glaube, dass wir wahrscheinlich den größten Step gemacht haben im Vergleich zum letzten Jahr. Und das spürt man auch."

Teamchef Günther Steiner stimmt zu: "Wenn es nicht der beste Motor ist, dann einer der besten. Es ist ein guter Motor. Sie hatten mal den stärksten Motor, dann einen der schwächeren, und jetzt sind sie innerhalb von ein paar Jahren zurück. Was für eine Leistung. Ich freue mich sehr darüber. Sie haben wirklich einen tollen Job gemacht."

Für Haas gilt es jetzt, im Entwicklungsrennen nicht unterzugehen. Als Letzter der Konstrukteurs-WM 2021 darf das Team zumindest noch bis Ende Juni die meisten Aerodynamikressourcen von allen Teams einsetzen. Mit Stichtag 30. Juni wird der Handicapschlüssel neu berechnet, auf Basis des WM-Zwischenstands. Dann ist dieser Vorteil womöglich weg.

Schumacher ist aber optimistisch, was eine konkurrenzfähige Weiterentwicklung betrifft: "Ich glaube schon, dass wir das schaffen können. Aus verschiedenen Gründen." Vor allem, sagt er, weil Haas schon 2021 so viel ausprobiert habe, und darauf könne man jetzt aufbauen: "Wir können jetzt einfach diese Teile zusammensetzen und ans Auto bauen."

Freud und Leid liegen in der Formel 1 manchmal ganz eng beisammen. Während die einen spekulieren, dass Schumachers Karriere sang- und klanglos zu Ende gehen könnte, sollte er 2022 an Magnussen scheitern, schreiben ihn andere schon in ein Topteam. Das wird aber zumindest bei Ferrari schwierig. Der Vertrag von Carlos Sainz soll nämlich bis 2024 verlängert werden.

Schumacher hat aber gar nicht vor, sich bei seiner Zukunftsplanung nur auf die Aktie Ferrari zu versteifen: "Natürlich ist es wichtig, mit allen Topteams zu reden. Aber in erster Linie ist die Leistung wichtig. Dementsprechend muss ich schauen, dass ich bei Haas mein Bestes gebe. Der Rest wird dann auch folgen", sagt er.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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