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Mike Krack: Windkanal darf keine Ausrede für Aston Martin sein

Teamchef Mike Krack räumt ein, dass Aston Martin 2024 unter den eigenen Ansprüchen geblieben ist - Warum er dabei auch keine Ausreden durchgehen lässt

Mike Krack: Windkanal darf keine Ausrede für Aston Martin sein

Fernando Alonso hatte in diesem Jahr bislang keine Chance auf einen Podestplatz

Foto: LAT Images

"Wir sind nicht da, wo wir sein wollen", räumt Aston-Martin-Teamchef Mike Krack sechs Rennen vor dem Ende der Formel-1-Saison 2024 ein. Das Team aus Silverstone liegt aktuell auf dem fünften WM-Rang - und das meilenweit hinter den vier Topteams.

"Unser Ziel war es ganz klar, die Lücke zu den ersten vier Teams [im Verlauf der Saison] zu schließen. Zu Beginn der Saison wussten wir, dass wir zu diesem Zeitpunkt etwa an fünfter Stelle lagen, und unser Ziel war es, diese Lücke zu schließen", betont Krack.

"Das haben wir nicht geschafft", gesteht der Teamchef. Tatsächlich ist sogar das Gegenteil der Fall. "Andere haben mehr aufgeholt als wir aufgeschlossen haben. Das ist die Realität, und das ist etwas, das wir verstehen und angehen müssen", so Krack.

Denn während der Rückstand auf WM-Rang vier aktuell satte 243 Punkte beträgt, hat Aston Martin selbst nur 49 Zähler Vorsprung auf die Verfolger ab Platz sechs. Das ist nicht der Anspruch des Teams, das 2023 noch acht Podestplätze holte.

Aston Martin will nicht "Best of the Rest" sein

"Wir müssen selbstkritisch sein", fordert Krack und betont: "Der schlimmste Kommentar, den man machen kann, ist, dass wir 'Best of the Rest' sind." Denn eigentlich hatte man den Anspruch, auch in diesem Jahr wieder gegen die Spitzenteams der Formel 1 zu kämpfen.

 

Stattdessen heißen die Gegner aktuell Haas oder Williams. "Nun sollten wir als Team nicht in den Zerstörungsmodus gehen", betont Krack zwar auch, "aber wir müssen sicherstellen, dass die positiven Ergebnisse, die wir erzielen, nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir uns verbessern müssen oder dass wir noch nicht da sind, wo wir hinwollen."

 

 

 

Mit "positiven Ergebnissen" ist zum Beispiel der sechste Platz von Fernando Alonso in Baku gemeint. Der macht zwar auf dem Papier einen guten Eindruck, faktisch profitierte man dort aber unter anderem von dem späten Crash zwischen Carlos Sainz und Sergio Perez.

Zwar gebe es hinter den Kulissen auch viele positive Dinge, stellt Krack klar. "Aber ich muss sagen, dass wir in der Entwicklung jetzt zwei Jahre hintereinander eher einen Rückschritt als einen Fortschritt gemacht haben. Und das ist die Realität", betont er.

Krack gesteht: Updates funktionieren einfach nicht

Denn auch Ende 2023 zeigte der Trend nach einem starken Saisonbeginn bereits nach unten. 2024 wiederholte sich das Spiel, mit dem Unterschied, dass selbst der Start dieses Mal nur mittelmäßig war. In den folgenden Monaten rutschte man dann komplett ins Mittelfeld ab.

Eine spezielle Erklärung dafür "gibt es nicht", erklärt Krack und betont: "Es ist einfach so, dass erstens unsere Updates nicht das bringen, was sie sollen, und zweitens die anderen ihr Auto updaten und mehr verbessern als wir. Es ist also ganz einfach."

"Das ist etwas, das man überall in der Boxengasse sieht", erinnert der Teamchef und erklärt: "Jeder bringt Updates ans Auto, entfernt einen Teil oder alles davon wieder und geht zurück zum vorherigen Paket." Denn in der Tat fielen im Laufe der Saison mehrere Teams zurück.

Das prominenteste Beispiel ist Red Bull. Das Weltmeisterteam gewann zu Beginn des Jahres noch sieben der ersten zehn Rennen, ist seitdem aber komplett sieglos. Und auch bei anderen Teams funktionierten die Updates teilweise nicht wie erwartet.

Mercedes mit gleichem Windkanal erfolgreich

"Ich wünschte, wir wären in einer anderen Lage. Aber das sind wir nicht, und vielleicht haben andere es auch schneller begriffen als wir", grübelt Krack, der es auch nicht als Ausrede durchgehen lässt, dass Aston Martin gerade erst dabei ist, in den eigenen Windkanal umzuziehen.

Zwar sei es "möglich", dass es ein Nachteil sei, aktuell noch den Mercedes-Windkanal nutzen zu müssen. Aber: "Das wäre eine zu einfache Ausrede. Wir haben ein anderes Team, das denselben Windkanal bei weniger [Entwicklungs-]Zeit benutzt. Das ist also keine Ausrede", so Krack.

Denn Mercedes entwickelte im gleichen Windkanal ein Auto, das in diesem Jahr bereits drei Rennsiege einfuhr. Doch woran genau hakt es eigentlich bei Aston Martin? "Es gibt ein paar Probleme mit dem aktuellen Auto. Ich denke, dass es überall in der Boxengasse dasselbe sein wird", erklärt Krack.

"Man versucht, den Abtrieb und die Balance zu verbessern. Aber in welcher Reihenfolge?", so der Teamchef. Letztendlich müsse man aber so oder so "beides verbessern, denn beides ist nicht gut genug", betont er und erklärt, das Wichtigste sei es, die aktuellen Probleme "zu verstehen".

Krack: "Sollte man hinterher nicht als Ausrede benutzen"

Denn andernfalls läuft man Gefahr, dass diese sich zum neuen Auto für 2025 übertragen, an dem laut Krack aktuell schon mit "Vollgas" gearbeitet wird. "Aber wir haben auch [2024] noch nicht aufgegeben. Ich denke, dass wir in Zukunft einige weitere Teile bringen werden, um die Probleme zu lösen, die wir jetzt haben", stellt er klar.

Denn das wird dann auch hilfreich für 2025 sein. Zumal sich Dinge wie die Verwendung des neuen Windkanals auch erst einmal einspielen müssen. "Das ist etwas, das man natürlich erst einmal aufbauen muss. Wenn man ein Team im Aufbau ist, geht es nicht nur darum, den Windkanal aufzustellen", erklärt Krack.

Es gehe auch "um die Technologie und die Methodik und die Art und Weise, wie man die Tests durchführt. Das Gleiche gilt für die Simulationen", so Krack, der erinnert: "Wir waren viele Jahre lang ein Kundenteam, und man muss all diese Dinge parallel aufbauen."

"Aber wenn man sich dafür entscheidet, sollte man das hinterher nicht als Ausrede benutzen", stellt er klar und betont, dass man trotz des aktuellen Rückstandes hoffe, über den Winter zur Saison 2025 wieder einen Sprung nach vorne zu machen.

McLaren als Vorbild für Aston Martin

Als Beispiele dafür, dass Fortschritte auch in kurzer Zeit möglich seien, nennt er McLaren und Mercedes. So befand sich McLaren zu Beginn der Saison 2023 noch hinten in der Startaufstellung, arbeitete sich noch im Laufe des Jahres aber auf das Podium noch vorne - und führt ein Jahr später sogar die WM an.

Ein weiteres Beispiel laut Krack: "Zu Beginn der Saison [2024] waren wir in den ersten Rennen auf Augenhöhe mit Mercedes." Tatsächlich stand Mercedes nach den ersten vier Saisonrennen bei 34 WM-Punkten, Aston Martin hatte zu dem Zeitpunkt lediglich einen Zähler weniger auf dem Konto.

Inzwischen ist das Werksteam 243 Zähler vorne und konnte die bereits erwähnten drei Rennsiege feiern. "Es ist also möglich, mit diesem Reglement erhebliche Fortschritte zu machen, wenn man das Auto stabil bekommt und es sich so verhält, wie die Fahrer es wollen", betont Krack.

"Es ist also kein reines Rennen um Abtrieb, wie es früher der Fall war", erklärt er und ergänzt, es gehe vor allem um "Stabilität" und "Balance". Und sollte Aston Martin diese beiden Dinge, in Kombination mit etwas mehr Abtrieb, finden, könnte der Trend auch bald wieder nach oben zeigen.

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