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Monaco 1988: 30 Jahre nach Ayrton Sennas Trance-Runde

Die legendäre Senna-Runde und die Legendenbildung: 30 Jahre danach spricht Alain Prost über Wahrheit und Mythos von Monaco 1988

Ayrton Senna, McLaren MP4/4

Sutton Images

Genau 30 Jahre ist es her, dass Ayrton Senna beim Grand Prix von Monaco die vielleicht außergewöhnlichste Pole-Runde der Formel-1-Geschichte absolviert hat. Der McLaren-Honda-Star schaffte eine Bestzeit von 1:23.998 Minuten - und hängte seinen Teamkollegen Alain Prost, zu dem Zeitpunkt schon zweimaliger Weltmeister, um 1,427 Sekunden ab!

"Das Besondere daran war, dass es ja nicht nur eine Runde im Qualifying war, sondern er war drei-, viermal deutlich schneller als ich", erinnert sich Prost 30 Jahre später im Interview mit 'Sky Sports F1'. "Im Rennen nicht mehr ganz so. Am Donnerstag und am Samstagmorgen war er gar nicht so beeindruckend. Aber im Qualifying war er auf einmal in einer eigenen Liga. Besonders auf seiner letzten schnellen Runde."

Rund um jenes Qualifying ranken sich zahlreiche Mythen. Senna selbst hat daran den allergrößten Anteil, weil er später in einem Interview beschrieb, wie er sich in jener Runde einem Trance-ähnlichen Zustand näherte. "Ich war zuerst auf Pole. Dann hatte ich eine halbe Sekunde Vorsprung, dann eine ganze. Und ich fuhr immer weiter", sagte er damals.

"Plötzlich wurde mir klar, dass ich das Auto gar nicht mehr in einem bewussten Zustand fuhr. Ich fuhr nur noch durch Instinkt, ich war wie in einer anderen Dimension. Ich war schon längst über dem Limit, fand aber immer noch mehr", so Sennas legendäre Worte. "Dann zwickte mich plötzlich etwas und ich wachte auf. Ich war in einer ganz anderen Atmosphäre als sonst gewesen."

Dabei hätte es wahrscheinlich gar keine Trance-Runde gebraucht, um Prost zu schlagen. "Ich wusste genau, wozu er mit Qualifying-Reifen in der Lage ist. Das konnte ich einfach nicht", gesteht der "Professor" 30 Jahre später ein. "Ich habe mich für einige Rennen sogar mit Rennreifen qualifiziert, weil ich damit schneller war. Er war absolut unwiderstehlich darin, die Qualifying-Reifen optimal zu nutzen. Besser als jeder andere Fahrer." 

Auch das Rennen am Sonntag schrieb 1988 Geschichte. Senna führte zwischenzeitlich mit bis zu 50 Sekunden Vorsprung, ehe er in der Portier-Kurve in die Leitplanken crashte. Zuvor hatte ihn Teamchef Ron Dennis angewiesen, er möge vom Gas gehen, um den Sieg sicher ins Ziel zu bringen. Dadurch, so Senna später, habe er die Konzentration verloren. Nach dem Unfall verzog er sich in sein nahegelegenes Appartement.

Doch über die Jahrzehnte gerieten viele Details des damaligen Grand Prix von Monaco in Vergessenheit. So behauptet Prost heute: "Ich war im Rennen schneller als er! Kein Mensch erinnert sich heute noch daran, dass wir dicht beisammen lagen, bis wir auf Eddie Cheever aufliefen. Er drehte sich in Loews, und ich verlor 35 Sekunden, weil ich nicht vorbeifahren konnte."

Schon am Start hatte Prost wegen eines Schaltfehlers eine Position an Gerhard Berger verloren, die er lange nicht zurückerobern konnte. Aber als er endlich an Berger vorbei war, fuhr er schneller als Senna: "Danach waren meine Rundenzeiten fantastisch. Ich wollte ihn unter Druck setzen. Das gelang mir nicht, weil er so weit vorne lag. Bis er die Konzentration verloren hat …"

Und noch einen Mythos gilt es aufzuklären: Sennas Pole-Runde war zum damaligen Zeitpunkt kein Streckenrekord für Monaco. Sogar die Poles 1986 und 1987 waren schneller gewesen. Das lag aber am Reglement: Während der Turbo-Ladedruck 1986 noch völlig frei war, wurde er 1987 auf vier bar und 1988 auf 2,5 bar reduziert. Das verringerte die PS-Leistung der Boliden deutlich.

1989 war die Formel 1 dann schon auf Saugmotoren ohne Turbolader umgestellt, als Senna ein weiteres Mal seine Klasse bewies. Diesmal nahm er Prost im Qualifying 1,148 Sekunden ab - und gewann auch das Rennen. Es sollte sein zweiter von insgesamt sechs Monaco-Siegen werden. Das ist bis heute Rekord ...

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