Montoya: Hätte gedacht, Ferrari holt Jean Todt als Teamchef zurück
Warum Ex-Formel-1-Fahrer Juan Pablo Montoya an Ferraris Stelle eine andere Teamchefwahl getroffen hätte und was die Arbeit als Ferrari-Boss so schwer macht

Das überraschende Aus von Mattia Binotto als Ferrari-Teamchef nach Ablauf der Formel-1-Saison 2022 hat eine wahre Teamchefrochade in der Königsklasse ausgelöst, nachdem klar wurde, dass die Scuderia Alfa-Romeo-Teamchef Frederic Vasseur nach Maranello holen würde.
Neben dem Franzosen hat sich Ferrari wohl auch bei Red-Bull-Teamchef Christian Horner sowie Ex-McLaren-Teamchef Andreas Seidl als Binotto-Nachfolge erkundigt, doch ohne Erfolg. Horner ist bei Red Bull seit 2005 im Amt und wird dem Team weiter treu bleiben, während Seidl die Nachfolge von Vasseur bei Alfa Romeo angetreten hat, die 2026 zum Audi-Werksteam umgewandelt werden.
Laut Ex-Formel-1-Fahrer Juan Pablo Montoya hätte Ferrari jedoch auf einen alten Bekannten zurückgreifen sollen, um Binotto zu ersetzen: Jean Todt.
Montoya erklärt: Warum Todt die beste Wahl gewesen wäre
Der Franzose war bereits von 1994 bis 2007 Teamchef in Maranello und konnte in seiner Zeit sieben Konstrukteurstitel sowie sechs Fahrermeisterschaften gewinnen und prägte zusammen mit Michael Schumacher eine der dominantesten Zeiten in der Formel-1-Geschichte.
"Ich dachte, sie würden Jean Todt in diese Position setzen", sagt Montoya auf die Frage, wie sich Neu-Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur schlagen wird. "Um ehrlich zu sein, wäre das auch meine Wahl gewesen. Ich weiß nicht, ob er den Job wollte, aber er ist derjenige, der ihn vorher erfolgreich erledigt hat."
Juan Pablo Montoya hätte an Ferraris Stelle Jean Todt als Teamchef verpflichtet Foto: Sutton
Montoya: Sie warten nur darauf, dich feuern zu können
Denn für den Kolumbianer ist vor allem die ständige Angst eines Teamchefs bei Ferrari, seinen Arbeitsplatz zu verlieren, der Grund, warum in der Vergangenheit nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen wurden. Todt hätte hingegen aus einer Position der Gelassenheit und des Mutes handeln können.
"Das Schwierige bei Ferrari ist, dass niemand das Gefühl hat, einen sicheren Arbeitsplatz zu haben. Jeder wartet nur darauf, dass du einen Fehler machst, damit sie dich feuern können. Das ist es, was ich von außen sehe."
"Wenn man sich Toto [Wolff] anschaut, dann weiß man, dass Toto nirgendwo hingehen wird. Du schaust dir Christian [Horner] oder Helmut [Marko] an, die gehen auch nicht weg. Aber du schaust dir immer den Chef von Ferrari an und fragst dich: 'Ok, wie lange wird er noch da sein?' Denn es gibt immer jemanden, der nach ihm kommt", erklärt er.
Montoya fuhr von 2001 bis 2005 in der Formel 1 bei Williams und McLaren und war dabei einer der größten Rivalen des von Todt geführten Ferrari-Teams. Obwohl es nicht zu einer Meisterschaft reichte, sammelte der Kolumbianer sieben Rennsiege, 30 Podien sowie 13 Polepositions.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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