Motorenstrafen: McLaren spricht sich gegen Verstappens Idee aus
McLaren-Teamchef Andreas Seidl hält nichts von einer Regeländerung, um zusätzliche Motorenteile nach unverschuldeten Unfällen einsetzen zu dürfen
McLaren-Teamchef Andreas Seidl hat sich gegen die Idee von Max Verstappen ausgesprochen, bei unverschuldeten Schäden zusätzliche Motorenteile einbauen zu dürfen, die nicht zu einer Strafversetzung führen. Seidl begründet diese Haltung vor allem mit der Schwierigkeit, festzulegen, wann ein solcher Wechsel gerechtfertigt wäre und wann nicht.
So habe es in der Vergangenheit schon öfters solche Diskussionen gegeben, das Reglement anzupassen. "Wir sind immer wieder bei dem Ergebnis gelandet, dass es einfach schwierig ist, herauszufinden, was ein durch einen Crash verursachter Schaden ist und was nicht", sagt Seidl.
Vor dem Rennwochenende der Formel 1 in Spa-Francorchamps wurde bestätigt, dass Verstappens Motor, den er bei seinem schweren Unfall mit Lewis Hamilton in Silverstone im Heck hatte, nicht zu reparieren ist. Damit scheint es unausweichlich, dass der Red-Bull-Pilot im Laufe der Saison eine vierte Powerunit einsetzen muss, was zu einer Strafversetzung in der Startaufstellung führen wird.
Seidl: Motorenschäden sind einfach Pech
Auch sein Teamkollege Sergio Perez musste nach seiner unverschuldeten Kollision in Ungarn einen Motor abschreiben, dem Mexikaner droht dasselbe Schicksal. Verstappen hatte sich daher dafür ausgesprochen, das Regelwerk anzupassen.
Seidl sieht das jedoch anders. "Ich denke, aus unserer Sicht sind wir glücklich mit den Regeln. Das ist Teil des Spiels", meint er. Situationen wie bei Red Bull jetzt seien einfach "Pech". Ähnlich hält es der Bayer mit dem Vorschlag von Ferrari-Teamchef Mattia Binotto, der vor dem Hintergrund der Budgetgrenze anregte, Unfallverursacher für die Schäden der anderen Teams aufkommen zu lassen.
Budgetgrenze "Teil der Herausforderung"
"Wir hatten viele Diskussionen, als die Budgetgrenze eingeführt wurde, und niemals hat irgendjemand darüber gesprochen, dass die Budgetgrenze ohne Unfälle gelten sollte", sagt Seidl. "Das ist einfach ein Teil der Herausforderung, in der wir uns befinden. Man muss zu Beginn des Jahres einen bestimmten Anteil des Budgets für Zuverlässigkeitsprobleme oder Unfälle einberechnen und damit über das Jahr zurechtkommen", erklärt er.
Verstappen zeigte sich gegenüber Binottos Vorschlag offen. Das Wissen, dass verursachte Unfälle das eigene Team finanziell belasten könnten, würde bei einigen Fahrern zu einem Umdenken führen. "Dann wären mehr Leute in der ersten Runde vernünftiger", glaubt der 23-Jährige.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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