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Nach Andretti-Veto: US-Justizbehörde mit Kartelluntersuchung gegen Formel 1

Jetzt wird es ungemütlich für die Formel 1: Die Justizbehörde der Vereinigten Staaten von Amerika beschäftigt sich nun eingehend mit der Ablehnung des Andretti-Teams

Nach Andretti-Veto: US-Justizbehörde mit Kartelluntersuchung gegen Formel 1

Andretti drängt in die Formel 1 und könnte dabei Hilfe von der US-Justiz kriegen

Foto: Motorsport Motorsport

Die Formel-1-Besitzer von Liberty Media haben am Donnerstag bekanntgegeben, dass die US-Justizbehörden eine Untersuchung wegen der Ablehnung der Serie gegenüber dem Bewerber Andretti Global eingeleitet haben. Damit droht der Königsklasse in den USA Ungemach vor höchster Stelle.

Liberty-Media-CEO Greg Maffei hat in einer Telefonkonferenz zum Quartalsergebnis bestätigt, dass die Formel 1 wegen der Causa nun offiziell von der Kartellrechtsabteilung der Justizbehörde untersucht wird. Dabei gab der US-Amerikaner zu Protokoll, dass man mit der Behörde kooperieren werde, und zeigte sich zuversichtlich, dass gegen keine Gesetze verstoßen wurden.

"Mit Blick auf Andretti, wie heute Früh zu sehen war, haben wir bekanntgegeben, dass es eine Untersuchung der Justizbehörde gibt", erklärte Maffei gegenüber Business-Analysten der Wall Street: "Wir haben vor vollständig bei der Untersuchung zu kooperieren, auch bezüglich weiterer Informationsanfragen."

Andretti drängt mit Cadillac in die F1 - doch die wehrt sich

"Wir glauben, dass unser Beschluss, der Beschluss der F1, übereinstimmend mit dem geltenden US-Kartellrecht war, und wir haben die Grundgedanken für unsere Entscheidung gegenüber Andretti in früheren Statements detailliert dargelegt", so der Liberty-Media-Boss.

Maffei weist in diesem Zuge auch darauf hin, dass die Formel 1 und Liberty Media die Zulassung eines weiteren Teams nicht ausschließen, sollten alle geforderten Kriterien erfüllt werden.

Doch selbst der US-Kongress, der nun die Justizbehörde auf den Plan rief, beschäftigte sich zuletzt mit der Frage, warum der überaus erfahrene Andretti-Rennstall - mit General Motors' Marke Cadillac als vorgesehenem Motorenpartner - diese Kriterien der Formel 1 nicht erfüllt haben soll? Das Team des ehemaligen Formel-1-Fahrers Michael Andretti hat sogar unlängst eine Europa-Zentrale in der Nähe von Silverstone errichtet, und schraubt weiter fleißig am Einstieg in die Königsklasse.

 

 

Da rollt was zu auf die Formel 1 und Liberty-Media-CEO Greg Maffei (r.)

Da rollt was zu auf die Formel 1 und Liberty-Media-CEO Greg Maffei (r.)

Foto: Motorsport Images

So hatte der Automobilweltverband FIA auf technischer Ebene Andrettis Bewerbung zwar zunächst durchgewunken, die Formel 1 selbst hält die Tür aber verschlossen - als Haupthindernis gelten dabei die finanziellen Einbußen, die die aktuellen zehn Rennställe durch das Teilen der Einkünfte mit einem neuen Bewerber fürchten.

 

Liberty-Media-CEO Maffei: "Sind offen für neue Bewerber"

Als schlagendes Argument führte Liberty Media in der Ablehnung Andrettis jedoch vor allem auf, dass das Team mittelfristig wenig Chancen auf Erfolg hätte, und somit auch keinen Mehrwert für die Rennserie darstellen würde.

Maffei stellt vor dem Hintergrund des nun deutlich erhöhten Druck auf rechtlicher Seite klar: "Wir sind sicher nicht gegen die Idee, dass Expansion falsch wäre." Jedoch gibt es laut dem US-Amerikaner "eine Bewertungsmethodik, die der Zustimmung der FIA und der F1 bedarf, und beide Gruppen müssen die Kriterien als erfüllt ansehen".

"Wir sind mit Sicherheit offen für die Bewerbungen neuer Bewerber, und deren Zulassung, wenn die Kriterien erfüllt werden", versichert Maffei. Gut möglich jedoch, dass die nächste Entscheidung zu diesem Thema nicht mehr die Formel 1 trifft, sondern die US-Justizbehörde.

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