Nach "Bodyshaming"-Kommentaren: Alpine-Direktor erklärt Airbox
Die ungewöhnliche Airbox des Alpine A521 erregte einiges an Aufmerksamkeit: Marcin Budkowski erklärt beim Bahrain-Test die Hintergründe
Die Formel-1-Testfahrten 2021 sind abgeschlossen. In Bahrain ist das Alpine-Team mit einer eigenwillig geformten Airbox aufgekreuzt, die eher an die 70er-Jahre erinnert und die nach einigen Kommentaren vom Executive Director des Teams, Marcin Budkowski, verteidigt werden musste.
"Ich war überrascht von der Menge an Bodyshaming-Kommentaren zu unserem Auto", scherzt Budkowski angesichts der zahlreichen negativen Resonanz, die die Airbox des Alpine A521 hervorgerufen hat. Nur, um anschließend den versammelten Medienvertretern zu erklären, wie es zu dieser Form der Airbox überhaupt gekommen ist.
"Das ist eine technische Entscheidung. Wir haben gesehen, dass eine Verjüngung der Seitenkästen ein positiver Schritt ist. Das ist aber wirklich nichts Neues", erklärt Budkowski. Natürlich gilt in diesem Fall, dass bei einer Verkleinerung der Seitenkästen die dort untergebrachten Teile an eine andere Stelle gepackt werden müssen.
Alpine-Airbox: Aerodynamik schlägt Schwerpunkt
"Ein paar der sperrigen Teile mussten wir verlegen, und wir haben sie eben hinter den Lufteinlass gesteckt. Ja, das Auto ist deshalb ein wenig unförmig, aber es funktioniert so für uns", beschreibt Budkowski die Vorgehensweise des Alpine-Teams beim Design- und Packaging-Prozess.
Bei Alpine hat man also einen tiefen Schwerpunkt zugunsten einer optimalen Aerodynamik geopfert. Ein Kompromiss, den man in Kauf nimmt. "Normalerweise hat die Aero-Performance die Oberhand gegen den Schwerpunkt des Fahrzeugs", klärt Budkowski auf.
Für weitere Lösungen am Boliden will man sich bei Alpine von der Konkurrenz inspirieren lassen. Budkowski verrät: "Wir sehen uns, wie so ziemlich jeder andere in der Boxengasse, Bilder von anderen Autos an. Die Ingenieure schauen, ob es da gute Ideen gibt oder nicht. Ich denke, es gibt an jedem Auto interessante Aspekte."
Besonders interessant ist in diesem Jahr natürlich der Unterboden. Die FIA hat ihn per Regeländerung beschnitten, entsprechend müssen die Verluste dort wieder wettgemacht werden. "Wir sehen uns das Heck der Fahrzeuge an und natürlich die üblichen, komplexen Bereiche: Frontflügel und Barge Boards", merkt Budkowski an. Möglicherweise kommt Alpine auch hier noch zu eigenwilligen Lösungen.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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