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Nach McLaren-Vorschlag: Red Bull würde geheime Abstimmung "schade" finden

Der Vorschlag von McLaren-Geschäftsführer Zak Brown über geheime Abstimmungen in der Formel-1-Kommission erhält viel Zuspruch von der Konkurrenz, aber ...

Wird in der Formel 1 schon bald geheim über wichtige Beschlüsse abgestimmt? Das wünscht sich McLaren-Geschäftsführer Zak Brown. Nicht jedem Teamchef gefällt die Idee. Christian Horner etwa entgegnet: "Es wäre schade, wenn wir eine geheime Abstimmung durchführen müssten."

Brown hat am Donnerstag in einem offenen Brief über die Lage der Nation philosophiert und darin unter anderem angemerkt, dass das Abstimmungsverhalten mancher Rennställe nicht nachvollziehbar sei. Manche Teams würden "zugunsten ihrer zugehörigen Partnerteams abstimmen."

Teilweise würden dabei sogar Stimmen abgegeben werden, die das eigene Team benachteiligen, schreibt der McLaren-Geschäftsführer. Um solche Abhängigkeiten, etwa von Motorenhersteller, in Zukunft zu unterbinden, wünscht sich Brown ab sofort eine geheime Abstimmung in der Formel-1-Kommission.

Mercedes, Ferrari & Alpine begrüßen Browns Vorschlag

"Ich habe davon gehört und kann nur vermuten, dass er diesen Vorschlag wegen des Drucks vom [Power-Unit]-Lieferanten gemacht hat, was, wenn das der Fall ist, schade wäre", meint Horner auf den neuen Vorschlag angesprochen.

"Es wäre schade, wenn wir eine geheime Abstimmung durchführen müssten, aber ein Team hat das Recht, das zu verlangen." Sollte es einen solchen Vorstoß brauchen, um ein unabhängiges Abstimmungsverhalten zu erzielen, dann habe Red Bull auch kein Problem damit, ergänzt der Brite.

Red Bull sieht sich traditionell als unabhängiger Hersteller, mit AlphaTauri als Juniorpartner. Weitere Allianzen werden bei Abstimmungen gerne anhand der Motorenlieferanten geschmiedet - Mercedes vereint vier Kundeteams hinter sich, Ferrari zwei.

Zak Brown, CEO, McLaren Racing

Zak Brown, CEO, McLaren Racing

Foto: Zak Mauger / Motorsport Images

Abgesehen von Red Bull scheint der Vorschlag von Brown viel Zuspruch zu erfahren, auch von Mercedes, Ferrari und Alpine. Toto Wolff merkt an, dass sich Mercedes niemals in eine Machtposition gehievt und gegenüber Kundenteams bei Abstimmungen in der Kommission Druck ausgeübt habe.

Dennoch glaubt auch der Wiener, dass ein geheimes Abstimmungsverfahren helfen könnte, Einflussnahmen vorzubeugen. "Das ist recht einfach. In der Vergangenheit haben wir gesehen, dass Toro Rosso wie Red Bull abstimmt hat, vielleicht ohne eine Ausnahme, und Haas immer mit Ferrari."

Nachsatz: "In unserem Fall haben wir niemals versucht, ein Team zu beeinflussen." Mercedes beliefert mit McLaren, Aston Martin und Williams seit der Saison 2021 die meisten Kundenteams und hat demnach auch das potenziell größte Einflussgebiet.

Teams sollen nicht gegen eigene Interessen stimmen

"Natürlich haben wir Dinge diskutiert, wenn es um Themen wie den Antrieb gegangen ist. Da ist es klar, dass Teams sich abstimmen. Und keines der Teams würde gegen das eigene Interesse abstimmen, was das Chassis-Reglement angeht."

"Daher ist die Idee der geheimen Abstimmung gut", findet Wolff. Er bezweifelt aber, dass manch ein Teamchef nicht trotzdem Anweisungen von den Meinungsführern erhalten werde. "Aber der Ansatz ist natürlich gut." Denn: "Kein Team sollte von einem Partnerteam oder einem Hersteller beeinflusst werden."

Ferrari-Sportdirektor Laurent Mekies ergänzt, dass es bereits jetzt einen Mechanismus im Entscheidungsprozess gibt, der eine geheime Abstimmung vorsieht. "Wir haben es bislang nur einfach nicht sehr oft verwendet, oder zumindest in den vergangenen paar Jahren nicht."

Toto Wolff

Auch Toto Wolff kann sich geheime Abstimmungen vorstellen

Foto: Motorsport Images

Jedem Team stehe es frei, eine geheime Abstimmung zu verlangen, erklärt der ehemalige FIA-Mann. "Wir sind dafür." Vor allem bei unbequemen Themen könne dieser Mechanismus zur Anwendung kommen. "Sollte es jetzt immer so sein, ist das auch okay für uns.

Alpine, ehemals Renault, ist das einzig verbliebene Team mit dem französischen Antrieb im Heck und verfügt daher über keine Allianzen mehr. Die Mannschaft ist ebenso für den Vorstoß.

"Wir sind dafür, nicht weil sich für uns etwas ändert, sondern weil wir der Ansicht sind, dass jedes Team im besten Eigeninteresse abstimmen sollte", erklärt Alpine-Direktor Marcin Budkowski. Auch ihm sind Situationen aus der Vergangenheit in Erinnerungen geblieben, in denen Teams gegen eigene Interesse gestimmt haben.

Gruppenzwang und Hörigkeit seien allerdings nicht gut für die Formel 1, betont der Pole. "Man muss die Balance halten. Es kann nicht sein, dass Teams gegen die eigenen Interessen nur aufgrund von Allianzen abstimmen."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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