Nach Newey-Deal: Kompetenzgerangel unter den leitenden Mitarbeitern?
Kommt es unter Adrian Newey als neuem technischen Gesamtverantwortlichen zu einem Kompetenzgerangel unter den Mitarbeitern bei Aston Martin?
Adrian Newey und die leitenden Angestellten bei Aston Martin (Fotomontage)
Foto: Aston Aston
Die "Einkaufstour" von Aston Martin hat mit der Verpflichtung von Adrian Newey ihren Höhepunkt erreicht. Aber wie verträgt sich die neue Newey-Rolle des technischen Gesamtverantwortlichen mit den bereits bestehenden Strukturen im Formel-1-Team aus Silverstone, das mehrere hochrangige Mitarbeiter von anderen Teams abgeworben hat? Kommt es dabei nicht unausweichlich zu Kompetenzgerangel?
Aston-Martin-Teamchef Mike Krack hat hier keine Bedenken und sagt vor dem Aserbaidschan-Grand-Prix 2024 in Baku (alle Einheiten hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!): "Du musst dir halt überlegen, welche Bereiche du abdecken willst und wie viele Überschneidungen es in deiner Struktur geben soll. Wer ist für was verantwortlich? Das schauen wir uns an und das müssen wir auf den Prüfstand stellen."
Sein Rennstall verbiege sich hier aber nicht wegen Newey, betont Krack. "Es handelt sich um das übliche Vorgehen in jeder Abteilung: Bei jedem Neuzugang musst du die Rollen und Verantwortlichkeiten definieren. Das gilt für leitende Angestellte gleichermaßen. Und wenn man alles abdeckt und alle Mitarbeiter ordentlich ihren Aufgaben zuordnet, dann gibt es da keine Probleme", meint Krack.
Zumal die Euphorie bei Aston Martin groß ist, denn der Wechsel von Newey sei "spannend für alle hier", sagt Teamchef Krack. "Es ist schwierig, das Grinsen aus dem Gesicht zu kriegen. Der Enthusiasmus im Team ist enorm. Als wir die Nachricht intern kommuniziert haben, da haben 800 Leute einfach nur gejubelt. Und umso mehr, als Adrian dann auf die Bühne getreten ist. Das war wirklich beeindruckend."
Jetzt aber müsse Aston Martin seine Hausaufgaben machen und alles vorbereiten, damit Newey im Frühjahr 2025 unter optimalen Voraussetzungen anfangen könne, sagt Krack. Es gehe darum, "die eigenen Strukturen zu überdenken und anzupassen", um Neweys Fähigkeiten "bestmöglich" zur Entfaltung zu bringen.
"Genau das haben wir vor, aber wir sind da nicht in Eile. Wir haben viel Zeit", sagt Krack. "Es gibt auch bereits erste Pläne, die wir mit Adrian besprechen müssen. Ich glaube aber, wir finden eine gute Lösung. Er kommt ja erst im März dazu."
Welche Ex-Teamchefs schon bei Aston Martin sind
Dann ist ein hochrangiger Aston-Martin-Angestellter schon nicht mehr mit dabei: Der frühere McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh ist nur noch bis Oktober als Team-Geschäftsführer tätig, ehe er vom ehemaligen Mercedes-Motorenchef Andy Cowell in gleicher Rolle abgelöst wird. Mit Marco Mattiacci ist ein Ex-Teamchef von Ferrari in leitender Funktion in das Marketing von Aston Martin eingebunden.
Auf rein technischer Ebene hat Aston Martin nicht nur den Aerodynamiker Dan Fallows von Red Bull abgeworben, sondern auch Ferrari-Chassis-Chef Enrico Cardile und weitere prominente Techniker.Diese Story teilen oder speichern
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