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Nach Rennabsagen: Pirelli muss 1.600 Reifen loswerden

Warum Formel-1-Lieferant Pirelli nach den Coronavirus-Rennabsagen plötzlich 1.600 Reifen loswerden muss und wie genau das geschieht

"Wir gehen lieber keine Risiken ein", sagt Pirelli-Sportchef Mario Isola. Das ist der Grund, weshalb Pirelli nach den Rennabsagen zu Beginn der Formel-1-Saison 2020 plötzlich 1.600 Rennreifen loswerden muss. Aber warum eigentlich?

Im Gespräch mit 'Motorsport.com' erklärt Isola: Sind Formel-1-Pneus erst einmal auf eine Felge aufgezogen, müssen sie entweder verwendet oder vernichtet werden. Australien bringt den italienischen Formel-1-Lieferanten daher in eine Bredouille. Die wichtigsten Rennabsagen weltweit in unserem Coronavirus-Ticker abrufen!

"Wir waren am Donnerstagnachmittag mit den Aufzieharbeiten fertig", sagt Isola. "Kurz darauf mussten wir alles wieder auseinander nehmen." Die Absage des Auftaktrennens erfolgte nämlich am Freitagmorgen. Da waren die Formel-1-Reifen samt Felgen längst einsatzbereit.

Einheitsfelgen machen es einfacher ...

Jetzt sind sie das nicht mehr, weil die Formel-1-Reifen in Übersee getrennt von den Felgen transportiert werden. Pirelli kümmert sich lediglich um seine Pneus, die Teams stehen in der Verantwortung für die Logistik der Felgen, zumal sie sich derzeit von unterschiedlichen Radherstellern beliefern lassen.

Das soll künftig anders werden, wenn die Formel 1 sowohl bei Reifen als auch bei Felgen auf Alleinausrüster setzt. Das würde Pirelli die Arbeit wesentlich einfacher gestalten. "Dann könnten wir die Reifen abmontieren und erneut verwenden, sofern das gefahrlos möglich wäre. Darauf würden wir zumindest hinarbeiten."

Genau das passiert im Augenblick nicht, weil Pirelli das Risiko scheut, einmal montierte Reifen ein weiteres Mal zu montieren. "Die Kräfte, die auf diese Reifen wirken, sind [in der Formel 1] einfach gewaltig. Wir haben nach dem einmaligen Montieren einfach nicht mehr das Vertrauen, dass wir den Vorgang wiederholen können." Die Belastung für die Pneus sei womöglich zu groß, man fürchtet Schäden an der Lauffläche.

So viele Reifen sind jetzt futsch

Bedeutet unterm Strich: Die 1.040 Trockenreifen für Australien - 13 Sätze zu je vier Reifen pro Fahrer - sind für die Tonne. Gleiches gilt für die 560 Regenreifen, die ebenfalls präpariert, aber in Melbourne nicht verwendet wurden. Macht zusammen schon mal 1.600 Reifen, die weg können.

Was Pirelli damit macht? "Wir zerkleinern sie erst einmal", sagt Isola. "So passen sie platzsparender in weniger Container. Und dann gehen sie zurück nach Großbritannien, wo wir sie in einer Zementfabrik bei Didcot recyceln. Die Reifen werden dort bei hoher Temperatur verbrannt. Damit schaffen wir Energie, aber keine Luftverschmutzung."

Das sei derzeit der "sinnvollste Weg", gebrauchte (oder in diesem Fall: ungebrauchte, nur einmal montierte) Rennreifen einer neuen Bestimmung zuzuführen. Isola aber versichert: "Wir befassen uns laufend mit alternativen Möglichkeiten zum Recyceln der Pneus."

Zweite Chance für Bahrain- und Vietnam-Reifen

Ein eben solches Schicksal wartet jedoch nicht notwendigerweise auf die Reifen, die bereits vorab nach Bahrain und Vietnam verschifft wurden, obwohl diese Pneus augenscheinlich ebenfalls überflüssig sind.

Das sind sie aber nicht: Die Reifen der Sorten C2, C3 und C4, wie sie für Bahrain und Vietnam eingeplant waren, könnten im Saisonverlauf noch andernorts Verwendung finden, wo Pirelli ebenfalls die genannten Mischungen einsetzen will. Denn die Reifen waren bisher eben nicht auf Felgen montiert und sind daher noch "frisch".

Aber bleiben die Reifen auch "frisch", womöglich über Monate hinweg? Isola bejaht. "Die Pneus befinden sich [vor Ort in Bahrain und Vietnam] in Containern mit Temperaturregelung. Es ist also, als würden sie in einem Warenhaus liegen. Für die Reifen macht das keinen Unterschied. Und wir können sie bei Änderungen im Kalender noch verwenden."

Mit Bildmaterial von LAT.

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