Nach Trainingsabsage in China: Formel 1 braucht "Notfallplan"
McLaren-Chef Zak Brown sagt, dass ihm die Absage des Trainings in China für die Fans sehr leid getan habe und meinte, die Formel 1 bräuchte unbedingt einen Notfallplan.
Foto: LAT Images
Aufgrund schlechten Wetters musste das 1. Freie Training in Shanghai immer wieder verschoben werden, bis die Fahrer endlich ein paar Runden drehen konnten. Die 2. Session musste schließlich ganz abgesagt werden, bevor auch nur 1 Auto auf der Strecke war, nachdem sich die Wetterbedingungen so verschlechtert hatten, dass die Sicht für den Rettungshubschrauber zu schlecht war.
Die Fans schauten 90 Minuten auf eine leere Strecke, nur Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton ließ sich an der Tribüne blicken, um die Fans zu begrüßen, Autogramme zu geben und Base-Caps mit seinem Autogramm zu verteilen.
Brown sagte, dass die Formel 1 sich in so einer Situation mehr um die Fans kümmern und auch nach Wegen suchen müsse, dass die Autos trotz schlechten Wetters und auch, wenn der Rettungshubschrauber nicht fliegen kann, fahren könnten.
Auf die Frage, wie er den mangelnden Fahrbetrieb in China bisher beurteilen würde, sagte Brown: "Gar nicht gut, schrecklich. Wir brauchen einen Plan für solche Situationen – einen Notfallplan. Sollten wir das Fahrerlager öffnen und die Fans hineinlassen?"
"Schließlich erwartet jeder eine Show. Gibt es aber gleichzeitig einen anderen Weg, so eine Situation zu retten? Wir haben gemeinsam die Verantwortung, uns um die Fans zu kümmern. Wenn so etwas wieder passiert – und das wird es – was können wir tun, um die Fans besser zu unterhalten? Das ist alles, was wir tun könne. Das Wetter können wir nicht ändern."
Hamilton glaubt, dass die neuen Besitzer der Formel 1, Liberty Media, das, was am Freitag in China passierte, als Inspiration sehen sollten, das starre Format der Formel 1 etwas aufzulockern.
"An solchen Tagen verbringt man viel Zeit mit Warten, es wird nicht viel gefahren. Wir fahren im 1. Freien Training 22 bis 28 Runden und das Gleiche im 2. Freien Training", sagte Hamilton. "Das ist nicht viel und es sollte mehr los sein, eine größere Herausforderung. Sie können das Wochenende irgendwie aufpeppen. Ich sehe das als Gelegenheit für die neuen Chefs, kreativ zu werden. Wir müssen definitiv eine Lösung finden, sodass wir nicht mit dieser Situation festhängen."
Red-Bull-Racing-Fahrer Daniel Ricciardo meinte, die Situation sei für die Fahrer frustrierend, akzeptierte aber, dass die FIA aus Sicherheitsgründen so entschieden hat.
"Es tut weh, es ist frustrierend, denn wir sind hierher gekommen, um zu fahren", sagt Ricciardo. "Gleichzeitig muss man aber auch verstehen, dass man, wenn wir gefahren wären und es wäre etwas passiert, nicht in dieser Position sein will."
"Die Streckenbedingungen sind offensichtlich okay, aber ein einfaches Training ist es nicht wert, das Leben von jemand zu riskieren. Ich respektiere die Entscheidung natürlich, aber das ändert nichts daran, dass es frustrierend ist, wenn man nicht fahren kann."
Die Formel-1-Teams haben auch die Möglichkeit diskutiert, das für Sonntag geplante Rennen auf Samstag zu verschieben, um zu vermeiden, dass so etwas noch einmal passiert. Das Rennen ist aber weiter für Sonntag angesetzt.
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