Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland

Nach Verlusten: Massive Einsparungen bei Renault-Konzern

Der in Turbulenzen geratene Renault-Konzern muss dringend sparen und schließt selbst Stellenabbau nicht aus - Auswirkungen auf Formel-1-Projekt unklar

Rund zwei Milliarden Euro muss Renault einsparen. Und das in den nächsten drei Jahren. Das hat der Konzern mit Hauptsitz in Frankreich nun verkündet. Auch ein Abbau von Arbeitsplätzen wird in Erwägung gezogen. Es gäbe "kein Tabu", sagte Renault-Interimschefin Clotilde Delbos. Muss nun also auch das Formel-1-Projekt zittern?

Sportchef Cyril Abiteboul hofft auf eine Grand-Prix-Zukunft von Renault und meint: "[Die Leute an der Konzernspitze] wissen, dass wir seit 43 Jahren in der Formel 1 aktiv sind. Wir haben hier also die Chance, unsere Tradition fortzuführen."

"Ich glaube nicht, dass jemand aus der Geschäftsleitung wirklich im Sinn hat, [das Formel-1-Projekt] zu beenden, sondern man wird im Gegenteil sogar davon profitieren wollen." Er sei daher "eher zuversichtlich", was die Renault-Zukunft in der Formel 1 anbelange, sagte Abiteboul weiter.

Ghosn-Affäre zieht noch immer Kreise

Im Vergleich zum Wochenbeginn, als Abiteboul seine Aussagen getroffen hat, dürfte sich die Situation bei Renault aber zugespitzt haben. Denn am Freitag verkündete Delbos den ersten Verlust der vergangenen zehn Jahre und reduzierte zudem die Gewinnerwartung für 2020.

Delbos spricht von einem "schwierigen Jahr 2019" für Renault und dessen Schwesterfirmen. Die Absatzzahlen seien genau in dem Augenblick zurückgegangen, als Renault "interne Schwierigkeiten" bekommen habe, wie sie es nennt.

Mit "internen Schwierigkeiten" meint Delbos die jüngsten Entwicklungen um Carlos Ghosn, der Ende 2018 in Japan als amtierender Renault-Boss verhaftet worden war. Ihm wurde unter anderem die Veruntreuung von Firmengeldern zur Last gelegt. Ghosn trat im Januar 2019 von seiner Renault-Rolle zurück, der Vorfall allerdings wirkt weiter nach.

Renault-Zukunft in Formel 1 bisher nicht gesichert

Die nun angekündigten Sparmaßnahmen sollen mit sofortiger Wirkung greifen, und nicht erst, wenn mit Luca de Meo zu Jahresmitte ein neuer Renault-Konzernchef übernimmt.

Das Formel-1-Projekt, in dem Renault als Werksteam und als Antriebslieferant in Erscheinung tritt, wurde bislang nicht explizit genannt, könnte früher oder später aber auch von einer möglichen Neuausrichtung betroffen sein.

Abiteboul macht deshalb schon mal vorab Werbung in eigener Sache: "In Frankreich unterschätzt man den Einfluss der Formel 1 gerne. Mit den Kosten, die wir für die kommenden Jahre prognostizieren, und mit ordentlichen Ergebnissen, ist die Formel 1 eine einmalige Werbeplattform - sofern man sie gut zu nutzen versteht."

Welche Ausreden gelten noch im fünften Jahr?

Außerdem gehe der Grand-Prix-Sport Hand in Hand mit aktuellen Konzernthemen wie nachhaltige Mobilität oder effizientem Energieeinsatz, meint Abiteboul weiter.

Gleichzeitig ist sich der Renault-Sportchef bewusst, dass das Formel-1-Projekt auch aufgrund ausbleibender Erfolge angreifbar geworden ist. Abitebouls Verteidigung: "Die Leute sehen oft nicht, dass man eben hier und da aneckt, wenn man in kurzer Zeit ein solches Programm auf die Beine stellt und noch dazu mit deutlich kleinerem Budget operiert als andere."

Von "kurzer Zeit" kann inzwischen aber keine Rede mehr sein: Renault kehrte zur Saison 2016 nach sechsjähriger Auszeit mit einem Werksteam in die Formel 1 zurück, steht nun also vor der fünften Saison mit dem eigenen Rennstall - und wollte nach den ursprünglichen Plänen spätestens in diesem Jahr Weltmeister sein. WM-Ergebnis 2019: Platz fünf unter zehn Teams.

Es läuft also nicht rund bei Renault, weder auf noch abseits der Rennstrecke. Denn auch Konzernschwester Nissan hat erstmals seit Jahren Verluste im ersten Quartal gemeldet. Und für 2019 verzeichnete der Gesamtkonzern laut 'Reuters' einen Verkaufsrückgang von 3,3 Prozent auf rund 55 Milliarden Euro.

Mit Bildmaterial von LAT.

Vorheriger Artikel Konsumentenschutz möchte Ferrari SF1000 beschlagnahmen
Nächster Artikel Lando Norris: Warum er 2020 weniger Witze machen will

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland