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Nervenstarker Hamilton: "Druck war noch nie so groß"

Lewis Hamilton zeigt wie 2017 in der heißen WM-Phase Nervenstärke, während Vettel patzt: Wie groß die Anspannung ist und wieso er vor dem Monza-Start zweifelte

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 celebrates in parc ferme

Foto: Jerry Andre / Motorsport Images

Es war der Sommer des Lewis Hamilton: Ausgerechnet seit Sebastian Vettels Heimrennen in Hockenheim gewann der Brite drei von vier Rennen - nur in Spa-Francorchamps wurde der Mercedes-Star Zweiter. "Wir hatten bei meinen vergangenen drei Siegen nicht die Oberhand, das ist ganz klar", deutet Hamilton an, dass sein Titelrivale Sebastian Vettel seit mindestens vier das bessere Material hat. "Wir waren einen Schritt zurück, wenn nicht sogar zwei. Dass wir aber nun einen Schritt voran sind, macht jeden in diesem Team irrsinnig stolz."

Tatsächlich holte Hamilton in diesen vier Rennen insgesamt 93 WM-Punkte, während Ferrari-Pilot Vettel nur 55 Zähler einfuhr. Somit gelang es ihm, aus einem WM-Rückstand von acht Punkten einen Vorsprung von 30 Punkten zu machen - und damit für eine Vorentscheidung im Titelkampf zu sorgen. Hat Hamilton wie im Vorjahr einen Lauf, wenn es in der WM in die heiße Phase geht? "Ich versuche einfach, an jedem einzelnen Wochenende meine Leistung zu bringen, und ich spüre, dass ich mehr aus dem Auto heraushole", sagt er.

Dabei ist die Lage alles andere als einfach, denn zum ersten Mal in der Hybrid-Ära wirkt es so, als hätten die Silberpfeile ihren Vorteil wirklich verloren. "Ich kann gar nicht beschreiben, wie groß der Druck ist", beschreibt Hamilton seinen Titelkampf mit Vettel. "Der Druck war noch nie so groß. Da ist der Druck, den du dir selber machst, weil du erfolgreich sein willst, dann ist da der Druck, der durch deine Sehnsüchte und Ängste entsteht - und durch all die Leute, die von dir abhängen. Und das sind wirklich viele Leute."

Hamilton: Deutlich weniger Fehler als Vettel

Laut Hamilton könne man als Außenstehender gar nicht nachfühlen, welchen Belastungen ein Fahrer in einem Titelkampf standhalten müsse. "Diese Hitze, diese Intensität... all das ist unvermeidbar für mich und für ihn. Und jedes Rennen will man die richtige Balance aus Aggressivität und Fehlerlosigkeit finden. Man weiß nie, ob man das es hinkriegt oder es übertreibt - oder ob man Chancen auslässt."

Seit dem Vorjahr fällt auf, dass ausgerechnet der früher oft launenhafte Hamilton unter Druck äußerst stabil agiert, während sein Rivale Vettel immer wieder in unglückliche Zwischenfälle verwickelt wird. Beispiele sind die Startkollision in Frankreich, als er sich bei der Berührung mit Valtteri Bottas den Frontflügel kaputtmachte, der Abflug in Führung liegend in Hockenheim und die Kollision mit Hamilton in Monza, bei der er ebenfalls den Kürzeren zog.

Warum Hamilton vor dem Monza-Start zweifelte

Aber auch sein Überholmanöver gegen Bottas in Ungarn hätte durchaus in einem Ausfall enden können. Hamilton bekommt hingegen trotz seines Materialnachteils die Dosierung aus Kontrolle und Risiko besser hin als der Ferrari-Pilot. Dabei hatte Hamilton laut eigenen Angaben vor dem Start in Monza durchaus Zweifel.

"Es gibt Rennen, vor denen man sich wohler fühlt, und andere wie dieses hier, wo man sich nicht so wohl fühlt", beschreibt er seine Stimmungslage vor dem Ferrari-Heimspiel. "Ich hatte zwei Ferrari vor mir, und ich habe mich gefragt, wie ich an ihnen vorbeikomme. Wie ich es schaffen sollte, heute nicht sieben Punkte oder mehr zu verlieren. Der Druck war groß. Und das hätte sehr gut auch danebengehen können."

Gleichzeitig wollte er aber auch nicht "mit dem Gedanken abreisen müssen: Wenn ich doch nur zwei Meter später gebremst hätte, dann hätte ich ihnen überholt", sagt Hamilton. "Ich wollte nichts liegenlassen." Dass ihm genau das gelungen ist, beweist auch seine Reaktion, als sich Räikkönen in der vierten Runde an ihm vorbei an die Spitze zurückkämpfte. Mit etwas mehr Aggressivität hätte er die Führung verteidigen, aber auch ganz leicht in einen Zwischenfall mit bösen Folgen verwickelt werden können.

Hamiltons Kraftakt: "Fordert mir alles ab"

Doch wie gelingt es Hamilton, trotz der enormen Belastungen so lange nahezu fehlerlos zu agieren? "Das ist nichts Natürliches. Stattdessen muss ich jeden einzelnen Tag sehr hart dafür arbeiten", meint der viermalige Weltmeister. "Vor allem, wenn die Saison so lang ist, ist es nicht einfach, diese mentale Verfassung aufrecht zu erhalten. Man hält sich an etwas fest, von dem man nicht einmal weiß, wo es ist. Es ist schwer zu beschreiben - ein bisschen wie Magie. Es fordert einem alles ab."

Hamilton weiß, dass er mit seinen makellosen Leistungen auch seine Mannschaft motiviert, die sich auf ihn verlassen kann. "Wir haben jetzt noch sieben Rennen vor uns, und wir werden sicher nicht leichtfertig agieren", verspricht der Brite, der Vettel in Sachen Material weiterhin im Vorteil sieht. "Wir wissen, dass wir härter als sie arbeiten müssen, um die Lücke zu schließen und noch öfter solche Ergebnisse wie in Monza abzuliefern."

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