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Neue Einreisebestimmungen: Ist der GP Vietnam damit so gut wie abgesagt?

Das Coronavirus vernichtet hunderte Millionen Dollar an Wert der Formel-1-Aktie - Neue Einreisebestimmungen lassen an GP von Vietnam zweifeln

Nach der Absage des Grand Prix von China am 19. April (offiziell ist nur von einer Verschiebung die Rede) wackelt nun auch zunehmend der erste Grand Prix in Vietnam, der für 5. April als drittes Rennen der Formel-1-Saison 2020 geplant ist. Der Grund sind neue Einreisebestimmungen wegen des Coronavirus.

Zwar hat Vietnams Tourismusbehörde ebenso wie der lokale Grand-Prix-Promoter erst kürzlich versichert, dass die Formel-1-Premiere in Hanoi wie geplant stattfinden kann. Doch politische Maßnahmen der Regierung könnten dem nun im Weg stehen.

Denn am Montag hat die Regierung in Vietnam ihre Einreisebestimmungen verschärft. Reisende aus China, Südkorea, Italien und dem Iran werden ab sofort nur noch ins Land gelassen, wenn sie a) eine Erklärung über ihren Gesundheitszustand abgeben und b) sich in eine 14-tägige Quarantäne begeben.

Sollte diese Verordnung genauso konsequent umgesetzt werden, wie sie von der Regierung kommuniziert wurde, dann bedeutet das zumindest für die italienischen Protagonisten der Formel 1, dass sie am Grand Prix von Vietnam nicht teilnehmen können. Denn zwei Wochen zuvor findet der Grand Prix von Bahrain statt. Somit ist eine 14-tägige Quarantäne streng genommen nicht realisierbar.

Ferrari, AlphaTauri, Pirelli: Probleme bei Einreise zu erwarten

Und: "Wir haben ja nicht nur Ferrari", sagt Robert Kubica, der zum Barcelona-Test übrigens nicht geflogen, sondern mit dem Auto gefahren ist. "Wir haben auch Toro Rosso, wir haben Pirelli." Die Reifen für die Formel 1 werden zwar in der Türkei und in Rumänien produziert. Die Pirelli-Verwaltung mit Sportchef Mario Isola und vielen Mitarbeitern sitzt aber in Mailand.

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hat im Interview mit 'Sky' schon von "großer Sorge" gesprochen, als die neuen Einreisebestimmungen für Vietnam noch nicht bekannt waren. Er sagt: "Erst einmal müssen wir unsere eigenen Mitarbeiter schützen. Das tun wir zu Hause im Werk für das gesamte Unternehmen, nicht nur für die Scuderia Ferrari und die Rennabteilung."

"In Italien ist die Situation derzeit jeden einzelnen Tag besorgniserregend. Wir versuchen uns bestmöglich zu schützen und haben entsprechende Richtlinien erlassen. Es geht aber auch darum, was die einzelnen Länder zu tun gedenken. Und wenn man sich die Vorgaben für die Personen ansieht, die aus Italien ausreisen, dann ist die Lage schwierig."

"Es wäre schon sehr schlimm, wenn wir nach Australien reisen, dort aber nicht einreisen dürfen. Gleiches gilt für Bahrain. Das müssen wir mit der FIA und der Formel 1 besprechen", sagt Binotto und fordert: "Wir brauchen eine Rückversicherung von ihrer Seite, wie die Situation aussieht. Es ist schwierig, weil wir schon in einer Woche nach Australien aufbrechen."

Problematisch: Australien ist über Direktflüge nicht zu erreichen. Die Drehkreuze in Singapur und Hongkong bringen wegen Covid-19 aber fast zwangsläufig Verzögerungen beim Umsteigen und bei der Einreise mit sich. Nur die Teams, die von Anfang an über Dubai gebucht haben, sind Stand heute noch halbwegs auf der sicheren Seite. Aber die Lage ändert sich stündlich.

"Wir mussten alle Flüge umbuchen, weil wir nicht mehr über Singapur oder Hongkong fliegen dürfen", bestätigt AlphaTauri-Teamchef Franz Tost. Sein Haas-Kollege Günther Steiner gibt für seine Mitarbeiter Entwarnung: "Wir fliegen via Dubai und nicht via Hongkong oder Singapur. Das ist für uns kein Problem."

AlphaTauri: Mitarbeiter kommen nicht mehr in die Fabrik

"Wenn wir nach Australien fliegen, dann werden sie schon sicherstellen, dass wir rein- und vor allem auch wieder rauskommen! Reinzukommen ist ja eine Sache, aber auch wenn es schlimmere Orte gibt, um gestrandet zu sein, als Australien, müssen wir unsere Arbeit machen und wieder nach Hause kommen", warnt Steiner, der aus Südtirol in Norditalien stammt, aber in den USA lebt.

"Das Coronavirus ist eine ernste Sache", ergänzt Tost. "Wir haben all unsere Mitarbeiter gebeten, sich auf bestimmte Weise zu verhalten. Zum Beispiel haben wir die Reisetätigkeit dramatisch reduziert. Mitarbeiter, die in den 'roten Zonen' in Italien leben, bleiben zu Hause. Wir wollen nicht, dass sie in die Fabrik kommen. Zulieferer sollen uns auch nicht mehr besuchen."

"Ich hoffe, dass keine Coronainfektionen in Bologna oder Faenza entdeckt werden, damit diese Region nicht auch zur 'roten Zone' wird. Aber die Situation ändert sich stündlich", so der Österreicher. "Zum Barcelona-Test hätten wir Gäste aus der Lombardei eingeladen. Wir mussten ihnen aber sagen, dass wir sie nicht mehr einladen können, um eine Ansteckung zu verhindern."

Dazu kommt: Sollte nach China nun auch der Termin für Vietnam, möglicherweise Australien und Bahrain wackeln, hätte das auch finanziell dramatische Implikationen für die Formel 1 und ihre Teams. Denn wenn ein Grand Prix abgesagt werden muss, fließt mutmaßlich keine Grand-Prix-Gebühr. Und das ist eine der Haupteinnahmequellen der Königsklasse.

Ob das verkraftbar wäre, "hängt davon ab, wie viele Rennen betroffen sind", sagt Claire Williams. "Im Moment sprechen wir von China. Das würde bestimmte Einnahmen bringen, aber es ist handhabbar, wenn wir die verlieren. Nicht zu vernachlässigen, aber handhabbar."

Dramatische Auswirkungen hat der mögliche Verlust von Einnahmen auf den Börsenkurs der Formel-1-Aktie (FWONK). Diese ist in den vergangenen Tagen von 47,58 auf derzeit 37,80 US-Dollar eingebrochen - Tendenz weiter fallend. Das entspricht einem Minus von 20,55 Prozent - und einem Wertverlust des Unternehmens in der Höhe mehrerer hundert Millionen Dollar ...

Weitere Co-Autoren: Stuart Codling. Mit Bildmaterial von VGPC.

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