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Neue Formel-1-Regeln: Plant Liberty doch Qualfying-Rennen?

Ein umgestalteter Zeitplan für die Grand-Prix-Wochenenden, kürzere Rennen und mehr Standardteile stehen zur Debatte - "Friss oder stirb" bei MGU-H-Abschaffung

Start zum GP Monaco 2018 in Monte Carlo: Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14, führt

Steve Etherington / Motorsport Images

Die Formel 1 könnte in Kürze ein neues Qualifying-Format – möglicherweise in Form eines Rennens – erhalten und ihre Grand-Prix-Distanz von 300 Kilometern plus einer Runde verkürzen. Wie aus dem Umfeld Liberty Medias nach Meetings am Rande des WM-Laufs in Monaco am vergangenen Wochenende zu hören ist, sollen mögliche Änderungen in der Saison 2020 in Kraft treten. So könnten sie mit Blick auf die große Regelnovelle im Jahr darauf einer Revision unterzogen werden.

Ein Beschluss müsste bis zum 30. April 2019 gefasst werden, um es nicht auf eine schwierige Konsensentscheidung ankommen zu lassen. Konkrete Ideen sind bisher nicht durchgesickert. Dazu planen die neuen Formel-1-Chefs, stärker auf Einheitsteile zu setzen und so die Kosten zu senken. Im Fokus stehen Komponenten, die die Leistung der Boliden nicht beeinflussen und deren Verwendung durch das Technische Reglement vorgeschrieben ist - wie etwa der Kopfschutzbügel Halo.

Im Gespräch sind diesbezüglich auch die Zahnradgruppe und das Differential im Getriebe, die Bremsnaben, die Antriebswelle und eine aktive Radaufhängung. Mit ihrer Rückkehr in die Formel 1 liebäugelt Liberty Media schon länger. Ziel ist es, Kosten zu senken, den Teams aber genügend Möglichkeiten zu verschaffen, um sich durch ihre Entwicklung sportliche Vorteile zu verschaffen.

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So könnte es gelingen, mit den für 2020 entwickelten Autos eine Basis für die 2021er-Boliden zu schaffen und einen Übergang zu einem umfassend überarbeiteten Reglement zu ermöglichen. Dass bis dahin viel Zeit ins Land gehen wird, eröffnet aber die Möglichkeit für Kurswechsel. Gerade Ferrari hält sich bedeckt und könnte zum Gegenspieler avancieren. Insbesondere dann, wenn der Einfluss der Italiener über die Formel-1-Strategiegruppe erhalten bleibt. Das ist aber ein Zankapfel.

Schließlich ist unklar, ob das umstrittene Gremium (das allen großen Teams ein Vetorecht einräumt) über Regeln für 2021 bestimmen darf, wenn es die Existenz zur bis zum 31. Dezember 2020 durch Verträge zwischen den Teams und dem Formula One Management (FOM) garantiert ist. Möglicherweise hofft Liberty auf einen Konsens und die Möglichkeit, die juristische Finesse zu umschiffen.

Toto Wolff, Mercedes AMG F1 Director of Motorsport in the Press Conference

Toto Wolff, Mercedes AMG F1 Director of Motorsport in the Press Conference

Foto:

FIA-Präsident Jean Todt bekannte sich zudem zum 30. Juni 2018 als Deadline für die Motorenbestimmungen ab 2021. Wie aus FIA-Kreisen zu hören ist, soll das Reglement bis dahin aber nur so genau definiert sein, dass die Hersteller in der Lage sind, Modelle mit einem Zylinder zu testen.

Ziel ist es, Ferrari, Mercedes, Renault und Honda davon abzuhalten, ihr Geld für eine Parallelentwicklung der aktuellen sowie der zukünftigen Motoren zu verprassen. Schließlich lässt sich mit einem Skelett der Regeln kein großer Forschungsaufwand betreiben. Dazu hätte die FIA bis Jahresende Zeit, die Bestimmungen auszuarbeiten. Wenn im Dezember alles steht, darf sie behaupten, sich an ihr Credo, Regeln mindestens zwei Jahre im Voraus zu beschließen, gehalten zu haben.

Die Hersteller stimmten entgegen erstem Widerstand zu, die MGU-H abzuschaffen. Wohl, weil ihnen von Liberty Media die Pistole auf die Brust gesetzt wurde: mitmachen oder aussteigen. Eine Abstimmung scheint es nicht gegeben zu haben. Toto Wolff gab sein Einverständnis nur zögernd. Die Befürchtung des Mercedes-Sportchefs: Technisch würde die Formel 1 Rückschritte machen, mit höheren Drehzahlen und ohne ein Benzinlimit aber Voraussetzungen für mehr Sound schaffen.

Während die Autos durch die Novelle bis zu 20 Kilogramm schwerer werden könnten (durch die größere Spritmenge, der durch den Wegfall der Hybridkomponente nötig wird), könnten die Kundenteams der Gewinner sein. Sie investieren einen Grpßteil ihres Budgets in den Ankauf von Motoren. Wenn die Triebwerke günstiger werden, können die Hersteller nicht mehr so viel verlangen.

Was die übrigen Bestimmungen ab 2021 (Sportliches Reglement, kommerzieller Rahmen und Entscheidungsstrukturen wie die Strategiegruppe) angeht, liebäugeln die Privatiers mit kurzfristigen Beschlüssen – das würde ihren finanzkräftigen Konkurrenten weniger Möglichkeiten geben, sich auf die Novellen vorzubereiten und ihnen Chancen eröffnen. Im Umfeld Liberty Medias wird allerdings gemunkelt, dass diese Themen mit ausgewählten Teams schon Gesprächsthemen sind.

Sergio Perez, Force India VJM11

Sergio Perez, Force India VJM11

Foto: Glenn Dunbar / LAT Images

Im großen Rahmen geht es bei Liberty formeller zu: Mit am Tisch bei dem eineinhalbstündigen Meeting in Monaco waren jeweils zwei Vertreter der Teams mit Ausnahme Ferraris, das nur Teamchef Maurizio Arrivabene schickte. Force Indias Co-Teamchef Robert Fernley beschreibt die Atmosphäre als „gut“, nennt Treffen mit Liberty Media jedoch eher „Präsentationen“ als Diskussionen.

Die Formel-1-Chefs Chase Carey, Ross Brawn und Nigel Kerr referierten. Sogar FIA-Präsident Todt spielte eine Nebenrolle und ergänzte lediglich einzelne Punkte. Wer Fragen hatte, muss die Hand heben und in ein Mikrofon sprechen, wenn er nicht gerade in ein belegtes Brötchen biss – Standard-Verpflegung bei Liberty-Terminen. Fernley spricht trotz steriler Gesprächskultur von einem Fortschritt im Vergleich zu den Treffen mit Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und deutet an, die Zusammenkünfte mit dem zuweilen herrischen Zampano wären weniger konstruktiv gewesen.

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In Monaco fanden zwei weitere Meeting statt, eines unter Beteiligung des WEC-Chefs Gerard Neveu und seines Formel-E-Pendants Alejandro Agag. Thema: die Terminplanung der Rennserien. Wie zu hören ist, möchte die Formel 1 nicht ausweichen und ihren Kalender unabhängig von anderen FIA-Serien gestalten.

Nach dem Ausstieg Porsches und Audis aus der WEC gibt es zudem für die Formel E wenig Grund, der Langstrecken-WM aus dem Weg zu gehen – kein Hersteller und nur noch ein Pilot, nämlich Sebastien Buemi, sind derzeit in beiden Championaten aktiv. Dazu gab es ein Treffen der Rennpromoter, bei dem das heikle Thema Gebühren aber nicht zur Sprache kam.

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