Neue Richtlinie: FIA macht Boxenstopps langsamer
Aufgrund einer neuen Richtlinie könnten Boxenstopps in der Formel 1 langsamer werden: Ein neues System soll das Antizipieren bei der Auto-Freigabe verhindern
Gehören Boxenstopps unter zwei Sekunden bald der Vergangenheit an? Ab dem Großen Preis von Ungarn (1. August) kommt eine neue Technische Richtlinie der FIA zum Einsatz, die Boxenstopps in Zukunft langsamer machen sollte.
Hintergrund sind Sorgen um die Sicherheit und Beschwerden von Teams, wonach Rivalen schnellere Boxenstoppzeiten erzielen, als bei Einhaltung der Regeln möglich wäre. Mit der neuen Direktive TD22A werden einige Einschränkungen am Equipment vorgenommen.
Die Richtlinie soll sicherstellen, dass alle Radmuttern während des Reifenwechsels ordnungsgemäß festgezogen werden, und soll verhindern, dass Mechaniker die Fertigstellung einiger Abläufe antizipieren, um schnellere Zeiten erzielen zu können.
Ab Ungarn werden gewisse Toleranzen eingebaut, welche die menschliche Reaktionszeit bei der Signalisierung mit einbeziehen. Das heißt, dass Reaktionen in Zukunft über einer Minimumzeit liegen müssen. Reagiert ein Mechaniker zu schnell auf die Fertigstellung eines Ablaufes, registriert ein Sensor die Eingabe als ungültig und der Vorgang muss wiederholt werden.
Ähnlich ist es in der Leichtathletik, wo ein Fehlstart auch innerhalb von 0,1 Sekunden nach dem Pistolenschuss noch angezeigt wird, weil das als minimale Reaktionszeit des Menschen gilt.
Drei Rennen haben die Teams Zeit bekommen, um sich auf die neuen Prozeduren einzustellen. Somit gilt in den beiden Spielberg-Rennen und in Silverstone noch das alte System.
Red Bull hatte in dieser Saison bei fünf von sieben Rennen den schnellsten Boxenstopp hingelegt. Zweimal blieb man dabei unter zwei Sekunden: in Bahrain (1,93) und Portugal (1,98) bei Max Verstappen zur Übersicht der schnellsten Boxenstopps 2021.
Der aktuelle Rekord wurde 2019 beim Großen Preis von Brasilien aufgestellt, als Max Verstappen in 1,82 Sekunden abgefertigt wurde.
Die neue Richtlinie soll die Zeiten um zwei bis drei Zehntelsekunden verlangsamen, heißt es.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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