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Neuer Ferrari-Vertrag: "Glaube nicht, dass Vettel was mitzureden hat"

Sebastian Vettels Ex-Kollegen glauben nicht, dass der Deutsche bei einem neuen Ferrari-Vertrag viel mitbestimmen kann: Gehaltskürzung und geringe Laufzeit?

Ist Sebastian Vettel auch 2021 noch ein Ferrari-Fahrer? Der Deutsche scheint in dieser Saison der große Dominostein auf dem Fahrermarkt zu sein. Sollte sich Vettel nach 2020 von der Scuderia verabschieden, könnte er eine ganze Kette an Entscheidungen auslösen. Aktuell verhandelt er mit dem Team über einen neuen Vertrag, doch die Entscheidung liegt nicht in seiner Hand, glauben Ex-Kollegen.

"Ich glaube nicht, dass Vettel in der Entscheidung irgendetwas mitzureden hat", meint Paul di Resta gegenüber 'Sky Sports F1'. Er geht davon aus, dass Ferrari am Ende sehen wird, ob sie mit Vettel weitermachen wollen oder nicht. Das bringe den viermaligen Weltmeister in eine schlechte Position: "Er muss nehmen, was er bekommt. Und das könnte ihn rausdrängen."

Laut italienischen Medienberichten soll Vettel ein erstes Angebot von Ferrari abgelehnt haben. Neben einer zu kurzen Laufzeit wird auch eine Gehaltskürzung als Grund angegeben. Ferrari soll dem Deutschen nicht mehr die geschätzten 30 Millionen Euro Jahresgehalt bezahlen wollen.

1986

1986

Foto: Ferrari

Ja, bereits in den 80ern liebäugelt Ferrari mit einem Formel-1-Ausstieg. Damals segnet noch Enzo Ferrari persönlich den Bau eines IndyCars ab, weil er unzufrieden mit dem angekündigten neuen Motorenreglement der Königsklasse ist. Der Ferrari 637 (Foto) aus der Feder von Gustav Brunner wird sogar gebaut - kommt aber nie zum Einsatz.
1986

1986

Foto: LAT Images

Meint es Ferrari damals überhaupt ernst mit seinen IndyCar-Plänen oder ist der 637 nur Mittel zum Zweck? Daran scheiden sich bis heute die Geister. Letztendlich bekommt Ferrari jedenfalls seinen Willen in Form des V12-Motors - und das IndyCar-Projekt wird plötzlich gestoppt. Es soll nicht die letzte Drohung der Italiener bleiben ...
2004

2004

Foto: Bridgestone Corporation

Im neuen Jahrtausend gibt es gefühlt jährlich neue Drohungen aus Maranello. Ende 2004, als Michael Schumacher für Ferrari gerade zum fünften Mal in Folge Weltmeister geworden ist, gibt Luca di Montezemolo der 'Welt am Sonntag' ein Interview, das aufhorchen lässt. Es geht um künftige Einnahmenverteilung, Testbeschränkungen und mehr.
2004

2004

Foto: Ferrari Media Center

Der Formel-1-Führung richtet der Ferrari-Präsident aus: "Sie sollte sich im Klaren sein, dass nach 2007 der Wert der alten Formel 1 gleich null sein wird, falls es zu keinem Konsens kommt. Sie würde wie ein Hollywood-Produzent ohne Schauspieler dastehen." Er droht mit einer eigenen Serie unter anderem Namen - die aber natürlich nie kommt.
2008

2008

Foto: Sutton Images

Vier Jahre später sind mögliche Einheitsmotoren der Streitpunkt. Ferrari lässt ausrichten, man sei "tief besorgt über Projekte zur Standardisierung der Motoren. Das würde der Formel 1 ihre Daseinsberechtigung nehmen." Es geht um die neuen Regeln ab 2010, die später für noch mehr Ärger sorgen sollen ...
2009

2009

Foto: Ferrari Media Center

Wenige Monate später legt Ferrari noch einmal nach. Dieses Mal geht es um eine Budgetobergrenze und eine mögliche Zwei-Klassen-Formel-1 ab 2010. Das schmeckt den Italienern gar nicht. Man habe Angst vor zwei verschiedenen Reglements, "die auf willkürlichen technischen Regeln und wirtschaftlichen Parametern basieren."
2009

2009

Foto: Steve Etherington / Motorsport Images

Mit den neuen Regeln würden "nicht mehr die Bedingungen für den Verbleib Ferraris in der Meisterschaft bestehen. Wenn sich die Regeln für 2010 nicht ändern, werden wir nicht an der Formel 1 teilnehmen", heißt es aus Maranello. Den Machtkampf mit FIA-Präsident Max Mosley gewinnt die Scuderia am Ende - und bleibt. Mosley nicht.
2014

2014

Foto: Rainier Ehrhardt

Die neue Hybridformel kommt bei vielen nicht gut an - weshalb in Italien die Alarmglocken läuten. Druckmittel: Le Mans. "Die Formel 1 funktioniert nicht", urteilt di Montezemolo und erklärt: "Sie lässt nach, weil vergessen wurde, dass die Leute den Rennsport schauen, weil er aufregend ist. Niemand schaut Rennen wegen der Effizienz."
2014

2014

Foto: Ferrari Media Center

"Wir können nicht Formel 1 und Sportwagen machen. Das ist nicht möglich", so der Präsident damals im 'Wall Street Journal'. Mit anderen Worten: Wenn sich in der Formel 1 nichts ändert, dann gehen wir nach Le Mans - und müssen die Königsklasse aufgeben. Passiert aber natürlich nicht, ein Ferrari-LMP1 kommt nie.
2015

2015

Foto: Ferrari

Montezemolo-Nachfolger Sergio Marchionne beweist ein Jahr später, dass auch er diese politischen Spielchen spielen kann. "Wird die Formel 1 wie die NASCAR-Serie in den USA, bin ich daran nicht interessiert", lässt er ausrichten und stellt klar: "Niemand würde sich für eine Formel 1 ohne Ferrari interessieren, nicht einmal Mercedes."
2015

2015

Foto: Steven Tee / Motorsport Images

Streitpunkt erneut: die Motoren. Weil die Hybridantriebe für viele Kundenteams zu teuer sind, stellen Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Jean Todt einen günstigen Alternativmotor in Aussicht. Das schmeckt Ferrari nicht, immerhin fließt eine Menge Geld in das Hybridprojekt. Der Alternativmotor kommt bekanntlich nie - und Ferrari bleibt.
2017

2017

Foto: Sutton Images

Nach der Ecclestone-Ära beginnt die Zeit von Liberty. Die neuen Eigentümer wollen die Motoren ab 2021 stark vereinfachen - machen die Rechnung aber ohne Ferrari (und zugegebenermaßen auch die anderen Hersteller). "Das ist etwas, was ich für die Zukunft nicht billigen will", so Marchionne im Hinblick auf die geplanten Änderungen.
2017

2017

Foto: Sutton Images

"Ich möchte Folgendes klarstellen: Sollten wir Umstände vorfinden, deren Ergebnisse der Erhaltung der Marke und dem Markt nicht zuträglich sind, und die die einmalige Position von Ferrari nicht stärken, dann macht Ferrari nicht mit", so der Italiener. Letztendlich setzen sich erneut die Hersteller um Ferrari durch, Liberty rudert zurück.
2018

2018

Foto: Ferrari

Auch abseits der Motoren sorgt das Reglement 2021 für Ärger. Marchionne stellt unmissverständlich im Hinblick auf die geplanten technischen Änderungen klar: "Wenn ein Teilnehmer nicht mehr von dem anderen unterschieden werden kann - wenn sich Ferrari nicht mehr von Mercedes abheben kann -, dann werden wir etwas anderes machen."
2020

2020

Foto: Zak Mauger / Motorsport Images

Auch das Thema Budgetobergrenze sorgt erneut für Ärger. Ursprünglich hat Ferrari einem Kostendeckel von 175 Millionen US-Dollar ab 2021 sogar zugestimmt. Doch die Coronakrise sorgt dafür, dass mehrere Teams - und auch Formel 1 und FIA - nachverhandeln und die Grenze deutlich weiter absenken wollen. Aber nicht mit Ferrari!
2020

2020

Foto: Mark Sutton / Motorsport Images

"Wenn die Obergrenze noch weiter abgesenkt wird, möchten wir nicht an einen Punkt gelangen, an dem wir uns andere Optionen überlegen müssen, unsere Racing-DNA anwenden zu können", so Teamchef Mattia Binotto in einem Interview mit dem 'Guardian'. Später sagt Ferrari, dass alles nur ein "Missverständnis" gewesen sei. Fortsetzung folgt ...
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Angesichts der zuletzt schwächeren Leistungen, einem aufstrebenden Teamkollegen namens Charles Leclerc und natürlich auch der Coronakrise könnte Vettel in Zukunft deutlich weniger verdienen. "Ich wäre nicht überrascht, wenn er große Gehaltseinbußen in Kauf nehmen muss", sagt auch Ex-Pilot und Formel-1-Experte Karun Chandhok. "Sie müssen ihm nicht mehr so viel zahlen."

Und das ist auch das aktuelle Problem von Vettel. Hinzu kommt, dass er sich durch die ausfallende erste Saisonhälfte nicht in Szene setzen kann. Eigentlich wollte er seine Zukunft bis zum Sommer aussortiert haben, doch die aktuelle Coronakrise behindert alles. Geht es nach di Resta, dann wäre Ferrari auch "verrückt" Vettel noch vor einem möglichen ersten Rennen neu zu verpflichten.

Er würde erst sehen wollen, wie er 2020 im Auto performt. Sollte er in Topform sein, dann sieht der Schotte kaum eine bessere Wahl, zeigt er jedoch Schwächen, warten im Hintergrund andere Fahrer auf ihre Chance.

In einem solchen Fall würde Karun Chandhok Carlos Sainz und Daniel Ricciardo in der Pole-Position sehen - im Zweifel aber lieber den Spanier. Seine Begründung: "Danny Ric hatte seine Chance in einem Topteam, Carlos noch nicht."

"Wenn ich wetten müsste, dann würde ich sagen, dass sie Seb wegen der ganzen Umstände noch für 2021 behalten. Und dann könnte ich mir vorstellen, dass sie 2022 auf Carlos setzen", so der Inder. Eine Verlängerung über ein Jahr war aber nicht im Sinne Vettels. Doch die Frage ist: Hat er eine Wahl?

Mit Bildmaterial von LAT.

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