Neues Halo muss Gewicht eines Doppeldeckerbusses aushalten
Mercedes-Technikchef James Allison erklärt, welche Kräfte das neue Halo-System in der Formel-1-Saison 2018 aushalten muss - Auswirkungen auf das gesamte Auto
Foto: Steve Etherington / Motorsport Images
Mercedes-Technikchef James Allison liefert in einem Video interessante Einblicke darüber, welchen Einfluss das neue Halo-System auf die Formel-1-Autos des Jahres 2018 hat. Denn das Sicherheitselement aus Titan kann nicht einfach auf ein bestehendes Auto gesetzt werden. Damit der "Heiligenschein" seinen Zweck erfüllen und den Fahrer schützen kann, muss der gesamte Bolide angepasst werden.
"Wir mussten das Design des Chassis so sehr verstärken, dass es ungefähr das Gewicht eines Doppeldeckerbusses aushält, der auf dem Halo liegt", verrät Allison. Dies sei eine "beträchtliche Herausforderung" gewesen - vor allem aufgrund des Gewichts. Zwar steigt das Minimalgewicht der Autos 2018 von 728 auf 733 Kilogramm. Doch das Halo selbst wiegt deutlich mehr als diese fünf Kilogramm.
Folglich musste Mercedes an anderer Stelle am Auto Gewicht einsparen. "Wir mussten einige Änderungen vornehmen, damit das Auto insgesamt am Gewichtslimit bleibt", erklärt Allison. Denn logischerweise möchte kein Team auch nur ein Gramm zu viel mit sich herumschleppen. Schließlich kostet jedes unnötige Kilo wertvolle Rundenzeit. Doch nicht nur das Gewicht ist in diesem Jahr ein Problem für die Teams.
Auch die Aerodynamik leidet unter dem großen Halo-Element. Leichte Modifizierungen, die laut Allison bei jedem Team "individuell" ausfallen, sind erlaubt, um die aerodynamischen Auswirkungen auf Heckflügel und Co. so gering wie möglich zu halten. Dass Halo schon bald wieder aus der Formel 1 verschwinden wird, glaubt Allison übrigens nicht. "Es ist die erste Generation - aber es wird nicht die letzte sein", prophezeit er.
"In der Formel 1 herrscht nie lange Stillstand. Wir werden versuchen, diese erste Version zu verbessern, sie sicherer - aber auch ästhetischer - zu machen", erklärt er und ergänzt, dass man sich momentan erst noch daran gewöhnen müsse. "Aber ich bin mir sicher, dass wir in den kommenden Jahren einige Dinge tun können, damit es besser aussieht", verspricht Allison.
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