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Neweys Sparplan: So würde er die Formel-1-Kosten senken

Adrian Newey hält wenig von einer Budgetobergrenze: Wie der Red-Bull-Stardesigner die Formel 1 mit einem Windkanalverbot und anderen Mitteln zum Sparen zwingen würde

Adrian Newey, Chief Technical Officer, Red Bull Racing, and Toto Wolff, Executive Director (Business

Adrian Newey, Chief Technical Officer, Red Bull Racing, and Toto Wolff, Executive Director (Business

Steven Tee / Motorsport Images

Die Topteams der Formel 1 geben rund 300 Millionen Euro pro Jahr aus, um an der Spitze mitzumischen. Die neuen Formel-1-Besitzer von Liberty Media wollen sie mit einer Budgetobergrenze dazu zwingen, nur noch die Hälfte auszugeben. Doch davon hält Red Bulls Designguru Adrian Newey nicht viel. "Das ist Sozialismus. Der hat schon im richtigen Leben nur in der Theorie funktioniert", schimpft der Brite gegenüber 'auto motor und sport'.

Newey hat nun einen Vorschlag, wie die Formel 1 auch ohne die schwer zu kontrollierende Budgetobergrenze sparen könnte. "Schränkt die Werkzeuge ein", fordert er. "Dann brauchen wir auch nicht so viele Leute." Wie er das umsetzen will? Zuerst soll es ausgerechnet dem Teil an den Kragen gehen, dem er seine größten Erfolge verdankt: dem Windkanal.

"Aus technischer Sicht sind sie Dinosaurier, die sowieso bald aussterben. Wir konstruieren immer mehr mit Hilfe der CFD-Simulation", argumentiert er für eine Abschaffung der Windkanäle, für deren Optimierung Rennställe in den vergangenen Jahrzehnten Millionen ausgegeben haben. Vor allem das kleine Sauber-Team würde ein derartiger Schritt hart treffen, denn die Anlage in Hinwil, die in BMW-Zeiten noch einmal verbessert wurde, zählt zu den besten der Branche.

Eingeschränkte Standard-Software statt Superrechner

Eine Abschaffung der Windkanäle birgt aber auch Risiken: Denn die Teams würden das vorhandene Geld sofort in den Ausbau der CFD-Werkzeuge investieren, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Daher plädiert Newey für eine Standard-Software mit einer limitierten Anzahl an Rechenvorgängen. Auch eine Abschaffung der Telemetrie würde er gutheißen, damit wieder die Intuition und die Genialität der Ingenieure im Vordergrund stehen.

Aber auch der Update-Wut der Teams würde Newey einen Riegel vorschieben und nur noch eine gewisse Anzahl an Aerdynamikänderungen pro Jahr zulassen, die von der FIA homologiert werden müssen. "Wenn du im Jahr nur fünf unterschiedliche Heckflügel bauen darfst, überlegst du dir, ob ein Spezialflügel für Monza oder Monte Carlo sinnvoll ist. Du beschränkst dich dann auf das Wesentliche", argumentiert er.

Kein Wunder, dass Newey auch bei den Motoren massive Einschnitte fordert, denn die Bedeutung der komplexen Antriebseinheiten hat Red Bull seit der Einführung im Jahr 2014 schon mehrmals die Saison verhagelt. "Die Anzahl der Prüfstandsläufe gehört beschränkt", sagt er. "Das würde Kosten sparen."

Neweys Argumente gegen den Hybridantrieb

Und auch die Hybridantriebe würde er aus der Formel 1 verbannen. Auch, weil man damit rund 50 Kilogramm Gewicht einsparen könnte und die inzwischen über 700 Kilogramm schweren Boliden wieder leichter werden würde, was auch ein Überhitzen der Reifen verhindern könnte. Den Versuch, mit der Hybridtechnik Synergien mit der Serienproduktion herzustellen und so die Hersteller bei der Stange zu halten, hält er für überbewertet.

"Im Rennsport versuchen wir so viel wie möglich Vollgas zu fahren. Im normalen Leben stehen wir entweder im Stau oder rollen mit gleichmäßigen Tempo über die Autobahn. Was sollen Autorennen bitte zu dieser Aufgabenstellung beitragen?", wundert sich Newey. Daher werde es zum Beispiel die Elektromaschine MGU-H, die über die Auspuffgase Energie erzeugt, im Serienauto nie geben: "Sie würde nur etwas bringen, wenn du lange Vollgas fährst. Die meisten Länder haben ein Tempolimit. Da bewegst du dich bei 130 km/h im Teillastbereich."

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