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"Nicht mehr das schnellste Paket": Mercedes plötzlich Verfolger?

Toto Wolff zollt Ferrari Respekt und sieht Mercedes bei den kommenden Rennen nicht mehr in der Favoritenrolle - Indirekt bestätigt er eine Theorie von Nico Rosberg

Mercedes dominierte die Formel 1 zu Beginn der Saison 2019. In den ersten acht Rennen holte man acht Siege, darunter sechs Doppelsiege. Doch zuletzt bröckelte die Dominanz der Silberpfeile. Seit fünf Rennen holte man keine Pole mehr, und man konnte lediglich zwei der vergangenen sechs Rennen gewinnen. Ferrari scheint Mercedes seit der Sommerpause etwas den Rang abgelaufen zu haben.

"Wir haben in den vergangenen Rennen gesehen, dass wir nicht mehr das schnellste Paket haben", erklärt Teamchef Toto Wolff und ergänzt: "Unsere Chassisleistung ist sehr gut, aber das Verhältnis Leistung/Luftwiderstand und die schiere Power, das sind Defizite im Vergleich zu Ferrari. Das müssen wir unter Kontrolle kriegen, indem wir hart arbeiten." Ist Mercedes plötzlich in der Verfolgerrolle?

In der Weltmeisterschaft mit Sicherheit nicht, hier hat man weiterhin 162 Punkte Vorsprung auf die Roten. Und in der Fahrer-WM liegt Charles Leclerc als bester Nicht-Mercedes-Pilot ebenfalls schon 107 Zähler hinter Lewis Hamilton. Hier profitieren die Silberpfeile noch immer vom starken Saisonbeginn. "In der Meisterschaft geht es eben auch darum, konstant Punkte einzufahren über die Saison hinweg", erinnert Wolff.

WM-Kampf ist schon lange entschieden

"Eigentlich ist das eine unterhaltsame Herausforderung. Anfangs ist es immer schwierig, sich neu auf etwas einzustellen", erklärt Wolff angesichts der neuen Situation und ergänzt: "Wenn du davon ausgehst, du gewinnst das Rennen, du aber dann nicht den Sieg holst und sich das beim nächsten Rennen wiederholt, dann wird es schwierig, mit dieser Erwartungshaltung umzugehen."

"Doch ich glaube, wir kriegen das hin", zeigt er sich optimistisch und erklärt: "Es ist eine lustige Situation. Ich erinnere mich noch gut, wie es 2013 war. Der Unterschied ist nur: Wir führen noch immer in der Gesamtwertung." 2013 war das bis heute letzte Jahr, in dem Mercedes nicht Weltmeister wurde. Seit 2014 räumten die Silberpfeile in Fahrer- und Konstrukteurs-WM alles ab.

Daran dürfte sich auch 2019 nichts ändern. Wohl auch deshalb gibt sich Wolff angesichts der neuen Ferrari-Stärke relativ entspannt. "Wir hätten vor einer Weile entscheiden können, bis zum Jahresende voll Druck zu machen. Damit hätten wir aber [unsere Vorarbeiten für] die Saison 2020 schleifen lassen. Das haben wir dann nicht gemacht", verrät Wolff und bestätigt damit indirekt eine Theorie von Nico Rosberg.

Fokus längst auf 2020 gerichtet?

Der hatte erklärt, dass die Silberpfeile einen Großteil ihrer Ressourcen möglicherweise bereits auf das neue Auto für 2020 verlagert haben, während Ferrari noch immer daran arbeitet, den aktuellen Boliden zu verbessern. Das könnte zwar dafür gesorgt haben, dass Ferrari die Lücke 2019 schließen konnte. Andererseits würde Mercedes dann 2020 wieder mit einem Vorsprung starten.

"Ferrari hatte zu Saisonbeginn ein paar Pannen, aber jetzt sind sie auf Zack. Sie waren jetzt vier Rennen in Folge ziemlich stark und stellen nun bei den Rundenzeiten die Referenz dar", sagt Wolff und erklärt: "Du musst schon vorsichtig sein. Es ist eine Frage dessen, wie man damit umgeht. Auf die Frage, ob man Ferrari noch einfangen könne, antwortet er: "Das ist möglich, und es ist ein absolutes Muss."

"Bei der schieren Leistung [des Motors] werden wir nicht mehr viel zulegen können", gesteht er und erklärt: "Man muss schon anerkennen, dass es da einen gewissen Abstand gibt, den wir fast nicht wettmachen können. Deshalb müssen wir uns noch mehr ins Zeug legen und ein gutes Chassis auf die Strecke bringen. Wir müssen die Reifen verstehen und die richtige Strategie im Rennen fahren."

Ferrari beim Tempo "allen anderen überlegen"

"In den vergangenen drei Rennen hatten wir ein richtig gutes Rennauto, obwohl uns samstags das Tempo gefehlt hatte. Ich denke, genau da liegt unsere Chance. Aber klar: Angesichts ihrer Motorleistung dürfen wir nicht davon ausgehen, die kommenden Wochenenden zu dominieren", sagt Wolff, der die aktuelle Phase "zu den schwierigsten" der Hybrid-Ära zahlt.

"Wir hatten schon Situationen, in denen Ferrari sehr stark war", erinnert er. "Doch derzeit sind sie allen anderen überlegen mit ihrem hohen Tempo auf den Geraden. Das ist nur sehr schwer an anderen Stellen der Strecke wieder wettzumachen. Doch diese Herausforderung müssen wir meistern", so Wolff. Dabei dürfte es aber vor allem bereits um die Saison 2020 gehen.

Denn der Titelkampf 2019 ist längst entschieden. So könnte Lewis Hamilton die kommenden vier Rennen in Japan, Mexiko, den USA und Brasilien auslassen, und Mercedes würde trotzdem mit der Führung in der Fahrer-WM zum Finale nach Abu Dhabi reisen. Von daher dürfte der ein oder andere weitere Ferrari-Sieg 2019 nicht ganz so schmerzhaft sein.

Mit Bildmaterial von LAT.

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