Nico Hülkenberg schlägt Aston-Martin-Kollege: "Habe gezaubert, ganz einfach!"
Auf Anhieb schlägt Nico Hülkenberg seinen Aston-Martin-Teamkollegen Lance Stroll im Qualifying: Dabei fokussierte er sich in Bahrain auf grundlegende Dinge
Das erste Formel-1-Qualifying des Jahres verlief für das Aston-Martin-Team ernüchtern. Sowohl Nico Hülkenberg, als auch Lance Stroll sind bereits im ersten Abschnitt gescheitert. Die große Überraschung: Comebacker Hülkenberg schlug seinen Stallgefährten gleich mal im direkten Duell!
"Ich habe gezaubert, ganz einfach!", erklärte er danach seinen Husarenritt. "Am Lenkrad gezaubert und einfach das gefahren, was geht, was ich kann. Ich glaube ich habe es einfach nicht verkompliziert dieses Wochenende. Ich habe mich auf die wichtigen, die einfachen Sachen konzentriert, sozusagen das kleine Einmaleins."
Körperlich hat ihn der Feuerwehreinsatz bislang noch nicht allzu sehr beansprucht. Das war schon mal anders. Mit Schrecken erinnert sich Hülkenberg an Silverstone 2020 zurück, als er Sergio Perez ersetzte: "In Silverstone lag ich im Auto im Sterben, und es ging so weit, dass ich im Quali nicht das volle Potenzial des Autos ausschöpfen konnte, weil mein Nacken nicht mitspielte und ich das Auto nicht gut genug kontrollieren und ausnutzen konnte."
Durch die Rückbesinnung auf die Basics des Rennfahrens nahm Hülkenberg Stroll letztlich zweieinhalb Zehntelsekunden ab und platzierte sich zwei Positionen vor dem Kanadier. Stroll bescheinigte ihm im Anschluss an das Qualifying "große Fortschritte". Für den Sprung in Q2 fehlte dem Deutschen lediglich eine halbe Zehntel.
Hülkenberg hat es einfacher als Stroll
Doch Hülkenbergs Fokus lag an diesem Tag ohnehin nicht auf der Platzierung: "Ich bin zufrieden mit meinen Runden. Für mich war das persönlich so das Wichtigste, dass natürlich, mit der Geschichte, wie es jetzt war, ohne Vorbereitung einfach das zu fahren, was geht und einfach alles raus zu quetschen aus mir und dem Auto."
Das ist Hülkenberg gelungen, und auch in mentaler Hinsicht wähnt er sich deutlich positiver eingestellt als Aston-Martin-Teamkollege Stroll. "Als Fahrer ist es oft so, dass man mit den Tests beginnt und merkt, dass das Auto nicht so ist, wie man es sich vorgestellt hat", sagt er.
"Das kann schwierig und mental herausfordernd sein, und dann kommt ein Typ, der völlig frisch, bereit und hungrig ist. Es ist ein bisschen wie vor ein paar Jahren, als George Russell hier einsprang, um Lewis Hamilton zu ersetzen."
Das ändert jedoch nichts am enttäuschenden Qualifying-Resultat für Aston Martin. Die Briten sind das einzige Team, dass in Bahrain beide Fahrer schon im ersten Abschnitt verloren hat. 'Sky'-Experte Ralf Schumacher ging danach vor allem mit Stroll hart ins Gericht.
Hülkenberg sieht Formel-1-Zukunft locker
"[Vom Teamkollegen] Geschlagen ist sehr nett ausgedrückt. Ich glaube, wenn jemand nach eineinhalb Jahren wieder kommt und fast drei Zehntel ... Da sollte man schon nochmal drüber nachdenken, ob man auch alles richtig macht."
Ob das hervorragende Comeback Hülkenberg noch einmal auf den Formel-1-Fahrermarkt spült? Nachdem er für 2021 kein Cockpit ergattern konnte, hatte der Deutsche damit eigentlich abgeschlossen. Hülkenberg bleibt vorsichtig: "Ich habe keine Antwort darauf, wie die Teamchefs die Fahrer einschätzen."
"Es gibt auch junge Talente, die nachrücken, und um ehrlich zu sein, sehe ich das ganz entspannt - es ist nicht so, dass es für mich ein dringendes Problem ist." So klingt jemand, der mit sich im Reinen ist und seinen Ruf als Super-Sub in der Königsklasse genießt.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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