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Nico Rosberg: Ferrari sollte Leclerc zur Nummer 1 machen

Ex-Weltmeister Nico Rosberg analysiert das Ferrari-Teamduell zwischen Sebastian Vettel und Charles Leclerc (nicht nur) anhand des Belgien-Qualifyings

Setzt Ferrari in der Formel-1-Saison 2019 auf den richtigen Fahrer als Nummer 1 im Team? Diese Frage wird nicht nur in Italien seit Monaten heiß diskutiert.

Fakt ist: Sebastian Vettel, seines Zeichens viermaliger Weltmeister und Sieger von 52 Grands Prix, ist von Ferrari zur teaminternen Nummer 1 auserkoren worden. Doch sein junger Teamkollege Charles Leclerc, der im Gegensatz zu Vettel seine erste Ferrari-Saison bestreitet, rückt dem jüngsten Weltmeister aller Zeiten rein von der Performance her zunehmend auf den Pelz.

Im Qualifying zum Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps fuhr Leclerc am Samstag mit souveränem Vorsprung von 0,748 Sekunden auf Vettel auf die Pole-Position. Damit startet der 21-jährige Monegasse zum dritten Mal (nach Bahrain und Österreich) vom besten Startplatz in ein Formel-1-Rennen.

Mehr noch: Im teaminternen Qualifying-Duell war Leclerc damit zum sechsten Mal hintereinander schneller als Vettel, wobei diesem in Hockenheim schon in Q1 aufgrund eines Defekts die Hände gebunden waren. In Le Castellet, Spielberg, Silverstone, Budapest und nun auch in Spa aber hielt Leclerc Vettel jeweils im direkten Q3-Duell hinter sich.

"Für Vettel ist das wirklich hart. Er sollte die Nummer 1 sein, aber Leclerc zieht ihm echt davon", urteilt Nico Rosberg in seinem aktuellen Video-Blog, den er am Samstag kurz nach dem Qualifying zum Belgien-Grand-Prix veröffentlicht hat.

Und Rosberg, der 2016 mit Mercedes Formel-1-Weltmeister wurde, drückt sich noch deutlicher aus. "Es wird langsam Zeit, Leclerc zur Nummer 1 zu machen und Vettel zur Nummer 2", so der Deutsche, der mit Blick auf seinen Landsmann allerdings einschränkt: "Im Rennen ist Vettel immer noch schneller als Leclerc. Er tut sich nur im Qualifying so schwer."

In der Tat: In der WM-Gesamtwertung hat Vettel nach zwölf von 21 Saisonrennen 2019 aktuell 24 Punkte Vorsprung auf Leclerc, nachdem es zwischen den beiden schon mal enger gewesen war. Doch wie Vettel, der sich in den diesjährigen Rennen insbesondere in Sachir und Silverstone Fehler geleistet hat, so patzte Leclerc an den Sonntagen allen voran in Hockenheim, aber auch beim Heimspiel in Monte Carlo nach einem Strategiefehler des Teams vom Samstag.

Rosberg erkennt (noch) Zweifel in Leclercs Kopf

Andererseits stand Leclerc schon zweimal kurz vor seinem ersten Grand-Prix-Sieg. In Sachir wurde er spät im Rennen in Führung liegend von einem defekten Zylinder an seinem Ferrari gebremst. In Spielberg wurde er kurz vor Schluss noch von Red-Bull-Pilot Max Verstappen abgefangen.

Max Verstappen, Charles Leclerc

Beim Österreich-Grand-Prix in Spielberg entriss Verstappen Leclerc den Sieg

Foto: LAT

Rosberg jedenfalls glaubt beim Gedanken an Leclerc: "Er wird sicher ein bisschen Druck spüren, weil er in ein paar Rennen so nah am ersten Sieg war. Entweder hatte er Pech - oder er hat es selbst verbockt."

Rosberg weiß aus eigener Erfahrung: "Man sagt immer, dass der erste Sieg ein Durchbruch ist, weil sich davor so großer Druck aufbaut. Der erste Sieg stellt dann einen Riesenschritt dar, weil du weißt: 'Ich kann das schaffen, ich kann in der Formel 1 gewinnen!'".

Und so ist der langjährige Mercedes-Pilot, der abgesehen vom WM-Titel 2016 insgesamt 23 Rennen in der Formel 1 gewonnen hat, überzeugt, dass Leclercs erster Sieg "für ihn ein ganz wichtiger Meilenstein wird". Derzeit aber erkennt er beim Youngster aus Monaco eben noch "ein paar Zweifel in seinem Kopf, die da lauten: "'Kann ich endlich meinen ersten Sieg holen?'"

Im Gegensatz zu Leclerc kam Vettel in dieser Saison einzig in Montreal ernsthaft für den Sieg in Frage. Beim dortigen Kanada-Grand-Prix kreuzte er Ziellinie sogar vor Lewis Hamilton, wurde für sein Manöver nach Verlassen der Strecke im direkten Duell mit dem Mercedes-Piloten aber nachträglich bestraft.

Rosberg überzeugt: Ferrari SF90 mit falschem Konzept

Für Rosberg stellt sich im Zusammenhang mit der Frage, wer bei Ferrari die Nummer 1 im Team ist beziehungsweise sein sollte, aber auch die Frage, ob man beim Auto auf das richtige Konzept gesetzt hat. Der SF90 tut sich im Vergleich zum Mercedes F1 W10 auf den meisten Strecken im Kalender schwer. Zuletzt war auch der Red Bull RB15 wiederholt stärker als der rote Renner aus Maranello.

"Ferrari hat auf das falsche Fahrzeug-Konzept gesetzt", glaubt Rosberg und erläutert: "Du musst das Konzept so bauen, dass es auf die durchschnittliche Rennstrecke passt. Das ist zum Beispiel Hockenheim. So sind die meisten Strecken. Und dann gibt es ein paar Ausreißer: etwa Monaco und Ungarn mit viel Downforce, oder Monza und Spa mit wenig Downforce."

Charles Leclerc, Sebastian Vettel

Dass Ferrari im Spa-Qualifying so stark war, ist für Rosberg kein Zufall

Foto: LAT

Rosberg wirft Ferrari vor, "einfach das falsche Konzept" zu haben, denn "sie haben nicht genug Downforce am Auto". Dieses Manko überlagert die Vorzüge, wie der Weltmeister von 2016 anführt: "Das Auto ist unglaublich schnell auf den Geraden. Da hat der Ferrari sehr wenig Luftwiderstand. Aber in den Kurven und beim Bremsen fehlt Downforce. Das ist das große Problem, das sie haben, und deswegen funktioniert das Auto in Spa so gut."

Und das Folgeproblem dabei: "Sie versuchen, mehr Downforce ans Auto zu bringen, aber weil da die Grundlagen einfach falsch sind, dauert das Monate", weiß Rosberg, der nicht zuletzt darin einen der Gründe tut, warum sich Vettel in dieser Saison generell, und im Speziellen auch im Vergleich mit Leclerc, so schwertut.

Nico Rosberg

Seit seinem Rücktritt ist Nico Rosberg hin und wieder als Gast im F1-Fahrerlager

Foto: LAT

Rosberg erklärt das "Problemauto" Ferrari SF90 bildhaft: "Man sieht, dass ihr Frontflügel viel flacher ist als der von Mercedes, und das führt zu Untersteuern in den Kurven. Untersteuern ist immer langsam. Sie versuchen zwar, die Balance zu neutralisieren, indem sie mit dem Set-up gegensteuern."

"So aber killen sie das Heck aerodynamisch, und dann wird das Heck instabil. Das ist das, womit Vettel so zu kämpfen hat", weiß Rosberg und merkt mit Blick auf das gerade laufende Rennwochenende an: "In Spa gibt's nichts Schlimmeres als ein instabiles Heck. Das killt das Vertrauen. Leclerc kriegt das klasse hin, weil er einfach ein besseres Gefühl hat."

Im Rennen allerdings rechnet Rosberg durchaus mit Vettel "Morgen sollten wir Vettel wieder in Topform erleben", so seine Einschätzung nach dem Qualifying.

Mit Bildmaterial von LAT.

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