Noch keine Lösung gefunden: Mercedes fürchtet erneut Getriebeprobleme
Wegen der Randsteine in Spielberg rechnet Mercedes auch im zweiten Rennen auf dem Red Bull Ring mit Getriebeproblemen - "Neue Teile, um die Lage zu verbessern"
Wie groß sind die Getriebeprobleme von Mercedes tatsächlich? Beim ersten Formel-1-Rennen des Jahres in Spielberg am vergangenen Wochenende hatte das Weltmeisterteam seine Fahrer Valtteri Bottas und Lewis Hamilton früh anweisen müssen, die Randsteine zu meiden, um keinen technischen Defekt zu riskieren.
Am Funk war von Problemen mit den empfindlichen Getriebesensoren die Rede. Deren Funktion wurde durch Vibrationen, die entstehen, wenn man über die Randsteine fährt, offenbar so stark beeinträchtigt, dass ein Getriebeausfall drohte. Mit diesem Risiko rechnet Mercedes am zweiten Rennwochenende in Spielberg erneut.
Das Team hat zugegeben, dass die besagten Probleme mit der aktuellen Konfiguration, in der der Mercedes W11 fährt, zusammenhängen. Und obwohl sich die Mitarbeiter bereits vor Beginn des ersten Rennens an die Arbeit gemacht haben, um eine Lösung zu finden, gibt es offensichtlich noch keinen funktionierenden Ausweg.
Vowles: "Wir müssen mehr tun, um heil durchzukommen"
"Wir haben eine Reihe von Leuten in der Fabrik, die Tag und Nacht dafür arbeiten", verrät Mercedes-Strategiechef James Vowles in der regelmäßigen Video-Nachbesprechung des Teams auf YouTube. "Während der Grand Prix stattfand, haben sie bereits alles getan, um zu versuchen zu verstehen, was die Probleme waren."
Noch liege aber keine Lösung vor, zu komplex sei das Problem. "Alles, was wir im Moment wissen, ist, dass die elektrischen Elemente des Getriebes leiden, und wir müssen mehr tun, um sie heil durch einen Grand Prix zu bringen", so Vowles. Mercedes-Teamchef Toto Wolff kündigt in dem Zusammenhang erste Maßnahmen an.
Getriebeprobleme nur auf dem Red Bull Ring so extrem?
"An diesem Wochenende werden wir neue Teile einsetzen, um unsere Situation zu verbessern", sagt er und bestätigt Vowles Analyse: "Das Ergebnis des ersten Rennens sieht auf dem Papier gut aus, aber in Wahrheit hatten wir Glück, dass wir überhaupt ins Ziel gekommen sind. Die Zuverlässigkeit hat uns einige Sorgenfalten bereitet."
Vor allem in einer verkürzten Formel-1-Saison wie dieser mit einer noch nicht bestimmten Anzahl an Rennen komme es auf jeden Punkt an, betont Wolff. "Deshalb müssen wir uns in diesem Bereich schnell verbessern." Allerdings ist noch unklar, wie sehr sich diese Thematik auch auf anderen Strecken bemerkbar machen wird.
Mercedes vermutet nämlich, dass die Getriebeprobleme auf Kursen, die keine solche Aggressivität mit den Randsteinen erfordern, auch kein so großes Problem sein werden. Aufgrund der Beschaffenheit des Red Bull Rings müssen die Fahrer aggressiv mit den Randsteinen umgehen, wenn sie eine gute Rundenzeit abliefern wollen.
"Das belastet die Aufhängungsteile und das Auto sehr stark", weiß der Chefstratege Vowles. "Man muss die Randsteine nutzen, um die Rundenzeit herauszuholen, aber diese Randsteine erzeugen auch eine Menge Vibrationen im Auto und eine Menge Last. Das Problem im Getriebe selbst ist von elektronischer Natur."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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