Welche "ganz positive Eigenschaft" Norbert Haug bei Mattia Binotto erkennt
Wie der frühere Mercedes-Sportchef Norbert Haug die Ergebnisse von Ferrari einschätzt und was er über die Haltung des Ferrari-Teamchefs Mattia Binotto denkt
Ferrari hat in der Formel-1-Saison 2022 schon mehrfach Punkte liegenlassen. Aus der Sicht des früheren Mercedes-Sportchefs Norbert Haug aber war vor allem der Frankreich-Grand-Prix in Le Castellet bezeichnend: "Dass ein Führender abfliegt, das gibt es wirklich nur alle Jubeljahre", sagte Haug im "AvD Motor & Sport Magazin" auf 'Sport1'.
Deshalb hält Haug den Ferrari-Fahrer Charles Leclerc auch für "den besten Freund von Red Bull" und meint: Zum Beispiel in Frankreich hätte Ferrari "mit normaler Schlagkraft" einen Doppelsieg einfahren müssen. Weil aber Leclerc auf P1 liegend ausschied und Carlos Sainz durch eine Motorenstrafe gehemmt war und nur Fünfter wurde, "hat man über 30 Punkte liegenlassen", so Haug.
Ergebnisse wie diese seien mit Blick auf den Zwischenstand in der Formel-1-Gesamtwertung "ein Schlag in die Magengrube", so der frühere Mercedes-Sportchef weiter. Nun werde es "sehr schwierig" für Ferrari, "Verstappen aus eigener Kraft zu schlagen".
Wofür Haug Ferrari-Teamchef Binotto bewundert
Es sei daher "wirklich bewundernswert", meint Haug, "wie [Ferrari-Teamchef] Mattia Binotto das immer erklärt. Er hat meistens seine Maske auf, sodass man seine Gesichtszüge nicht sieht. Aber er macht das immer mit einer Ruhe und Gelassenheit, wie er das Ganze beschreibt und nicht aus der Haut fährt. Das ist mit Sicherheit eine ganz positive Eigenschaft."
Zuletzt hatte Binotto nach dem Ungarn-Grand-Prix erklärt, Ferrari sehe keinen Bedarf, sein Formel-1-Projekt neu auszurichten. O-Ton: "Es gibt nichts, das wir ändern müssten." Und erneut: "Wenn ich mir die Bilanz der ersten Saisonhälfte ansehe, dann gibt es keinen Grund, warum wir etwas ändern sollten."
Tatsache ist aber: Durch technische Defekte und Fahrfehler hat Ferrari in der Saison 2022 bereits mindestens in drei Fällen potenzielle Rennsiege verloren, zum Beispiel beim Spanien-Grand-Prix und eben auch in Frankreich.
Sein Team, so beteuert Binotto, verfüge aber "noch immer über viel Potenzial". Bereits vor Ungarn hatte der Ferrari-Teamchef erklärt, Ferrari könne theoretisch alle noch ausstehenden Rennen in diesem Jahr gewinnen.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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