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Norris aufgehalten: Warum Formel-1-Neuling Masepin bestraft wurde

Warum die Formel-1-Sportkommissare Haas-Fahrer Nikita Masepin nach dem Qualifying in Barcelona bestraft haben und warum Masepin "nicht verärgert" ist

Räikkönen und Tsunoda überholen Masepin. Masepin überholt Tsunoda und Räikkönen. Und damit wird Norris aufgehalten. Das ist - in aller Kürze - die Situation, die sich im Formel-1-Qualifying zum Spanien-Grand-Prix 2021 in Barcelona (hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!) zugetragen hat, und die eine Untersuchung durch die Sportkommissare nach sich zog. Ergebnis: Masepin wurde bestraft.

Doch der Reihe nach: Die beschriebene Szene ereignete sich in Q1. Haas hatte seinen Fahrer Masepin auf dessen Aufwärmrunde wiederholt über die Fahrzeuge vor und hinter ihm informiert. Er wusste, dass McLaren-Fahrer Lando Norris hinter ihm auf einer schnellen Runde war. "Nur auf ihn musst du achten", funkte ihm sein Renningenieur.

Dann aber kam Kurve 13, und dann änderte sich alles: Alfa-Romeo-Fahrer Kimi Räikkönen und AlphaTauri-Fahrer Yuki Tsunoda, beide auf dem Weg in die Box, gingen jetzt plötzlich an Masepin vorbei, nur um in der folgenden Schikane hart in die Eisen zu steigen. Und genau in diesem Augenblick hieß es an Masepin: "Push! Norris ist [direkt] hinter dir."

Also überholte Masepin Räikkönen und Tsunoda und begann seine fliegende Runde, mit Norris im Schlepptau, doch in diesem Moment hielt er den McLaren-Fahrer auf. Letzteres ist das Ergebnis der Untersuchung, die nach dem Qualifying eingeleitet wurde.

Wie die Sportkommissare ihr Urteil begründen

Die Sportkommissare entschieden auf "unnötiges Blockieren" und auf einen Strafpunkt, dazu auf eine Rückversetzung in der Startaufstellung um drei Positionen - die aber praktisch entfällt, weil Masepin ohnehin Letzter war.

In ihrer Urteilsbegründung schreiben die Sportkommissare: "[Masepin] wusste über die Position von Norris Bescheid, doch indem er Räikkönen und Tsunoda wieder zurücküberholte, hielt er Norris auf. Und Norris verlor viel Zeit."

Masepin habe die Möglichkeit gehabt, Norris ziehen zu lassen, und zwar "ohne dass dadurch seine eigene, folgende Runde beeinträchtigt gewesen wäre", meinen die Sportkommissare. Der Zwischenfall sei also vermeidbar gewesen.

Welche Rolle Räikkönen und Tsunoda spielten

Allerdings erkennen die Sportkommissare auch an, dass Räikkönen und Tsunoda eine "schwierige Situation" für Masepin geschaffen hatten, indem sie sich vor der Schikane vordrängelten. "Es ist aber klar: Sie taten das, um Norris aus dem Weg zu gehen", so heißt es im Abschlussbericht. Und Masepins Fehlverhalten wiege schwerer.

Dabei hat in der Verhandlung sogar Norris Partei ergriffen für Masepin. Später sagte er: "Ich habe mir alle Daten angesehen und weiß genau, was passiert ist. Und um ehrlich zu sein: Die Situation war schwierig für Nikita, weil ihn zwei Autos vor der letzten Kurve überholt haben, so spät noch, und beide waren unterwegs in die Boxengasse."

Lando Norris

Lando Norris zeigt Verständnis für Nikita Masepin und dessen Situation

Foto: Motorsport Images

Masepin habe "nicht mehr viel Zeit" gehabt, um sich einen Plan zurechtzulegen, wie er einerseits Norris nicht aufhalten würde, andererseits aber seine eigene Runde beginnen könnte.

"Er hätte noch ein paar Sekunden länger abseits der Linie bleiben können, um mich durchzulassen. Sonst aber hätte er nicht viel tun können", meint Norris.

"Manchmal läuft es so in der Formel 1. Du darfst im Qualifying eben niemanden aufhalten, und er hat mich doch ziemlich aufgehalten. Es trifft aber nicht nur ihn die Schuld."

Warum Norris so verärgert ist über diese Szene

Eine Sanktion gegen Räikkönen oder Tsunoda aber gab es nicht. Auf dem Papier gilt Masepin als der Verursacher dieser Szene, die Norris als "unglücklich für uns" beschreibt. Er fügt hinzu: "Ich denke, er hat mich das Qualifying gekostet. Denn das Auto war gut. Das ist dann schon ärgerlich. Ich hätte sonst nämlich Fünfter oder Sechster oder so sein können."

Wie aber kann Masepin mit seinem Aufhalten in Q1 das Endergebnis des Qualifyings beeinflussen, wo Norris doch in Q3 gekommen ist, aber Masepin nicht? Norris verweist auf die Schlüsselszene aus Q1 und meint: "Weil mich jemand aufgehalten hat, musste ich meinen zweiten Reifensatz verwenden." Eben dieser habe ihm dann später gefehlt.

In Q3, in der entscheidenden Phase des Qualifyings, sei ihm nur noch ein frischer Satz Soft zur Verfügung gestanden, nicht wie geplant zwei. "Der einzige Grund dafür war Q1 und die Verkehrslage in der letzten Kurve", sagt Norris. "Das hat uns heute gekostet."

So reagiert Masepin auf die Situation

Masepin selbst nimmt es mit einem Schulterzucken zur Kenntnis und meint: "Leider kam hier einiges zusammen. Ich ärgere mich aber nicht darüber, denn ich hätte nicht viel anders machen können, außer vielleicht, mich in Luft auflösen. Und das kriege ich leider noch nicht hin."

Nikita Masepin

Nikita Masepin: Kann mich nicht in Luft auflösen ...

Foto: Motorsport Images

Er verweist auf ein sogenanntes Gentlemen's Agreement in der Formel 1, eine Abmachung unter den Fahrern, das kurz vor dem Beginn einer schnellen Runde im Qualifying nicht mehr überholt werden soll. "Und ich denke, das war ein klassisches Beispiel dafür, dass das nicht funktioniert in der Formel 1", sagt Masepin.

"Ich wollte ja ausweichen. Das ist aber schwierig, wenn dich zwei Autos in der letzten Kurve überholen, und noch dazu, wenn ein weiteres Auto mit Vollgas von hinten kommt."

Er habe aus seiner Sicht das einzig Richtige getan: "Ich hatte nicht den Eindruck, dass ein hinten Anstellen eine Option war, denn damit wäre ich mit dem Heck noch auf der Linie gewesen. Meine einzige Möglichkeit lag darin, weiterzufahren. Das habe ich dann auch gemacht." Und das brachte ihm die Strafe ein.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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