Norris muss sich bremsen: "Je mehr man es erzwingen will ..."
McLaren-Fahrer Lando Norris erklärt, warum die Brechstange im Silverstone-Qualifying nicht zum Erfolg führen konnte, und was er stattdessen gemacht hat
Wieder ein starkes Qualifying von McLaren: Zum vierten Mal in Folge ist das britische Traditionsteam mit beiden Autos in den Top 10 der Startaufstellung vertreten. Beinahe aber hätte Lando Norris beim Großbritannien-Grand-Prix 2020 in Silverstone keinen so guten Startplatz erzielt.
Im ersten Abschnitt des Qualifyings nämlich hatte sich Norris lediglich mit P15 das Weiterkommen gesichert. In Abschnitt zwei fuhr er mit P8 ebenfalls nicht komfortabel in die nächste Runde. Sein McLaren-Teamkollege Carlos Sainz aber tat sich deutlich leichter.
Was also war los bei Norris? Er erklärt: "Es ist nicht, dass ich mich vorher zurückgenommen oder mir etwas aufgespart hätte. Eigentlich genau das Gegenteil. In Q1 und in Q2 wollte ich zu viel."
Sainz erklärt: Hier ist die Zeit verloren gegangen!
Deshalb hätten sich "Fehler eingeschlichen" bei ihm, so sagt Norris. "Ich hatte den Eindruck: Je mehr man es erzwingen will, alles auf den Punkt zu bringen, umso schlechter wurde es. Ich überfuhr das Auto, aber als es dann darauf ankam, hat es gepasst."
Genau andersherum lief es bei Sainz, der anfangs besser zurechtkam als Norris. In Q3 aber "habe ich nicht die bestmögliche Runde hingekriegt", meint er. "Beim Beschleunigen habe ich in drei Kurven das Heck verloren. Deshalb habe ich eingangs der Geraden viel Zeit eingebüßt."
Endergebnis: Norris startet von P5 in das McLaren-Heimrennen in Silverstone, Sainz von P7. Und beide werden dafür ausdrücklich gelobt von Teamchef Andreas Seidl, der sagt: "Ich habe viel Respekt davor, was Carlos und Lando jede Woche leisten."
Seidl lobt seine Fahrer für viel Konstanz
"Wir waren jetzt zum vierten Mal in Folge mit beiden Autos in Q3 vertreten. Das zeigt: Die Fahrer sind ein wichtiger Bestandteil unseres Pakets. Und ich halte das auch für einen Vorteil gegenüber einigen anderen Teams."
Ob Seidl damit eine Spitze gegen bestimmte Rennställe setzen will, das ist nicht bekannt. Fest steht aber: Im Gegensatz zu Mercedes, Ferrari, Renault und eben McLaren haben zum Beispiel Red Bull und Racing Point je nur ein Auto unter die Top 10 gebracht.
Und Sainz erkennt trotz der Niederlage gegen Norris gewisse Fortschritte: "Vom Auto her war es ein gutes Qualifying. Ich fühlte mich gut darin, sogar besser als bei anderen Rennen. Ich bin zufrieden, weil es uns gelungen ist, mein Gefühl für das Auto zu verbessern."
Dass er trotz einer "nicht so guten Runde" in Q3 noch auf P7 gefahren sei, das spreche auch für den McLaren MCL35, meint Sainz.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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