Nürburgring-Nordschleife: Die Grüne Hölle auf großer Leinwand
Mit dem Film "The Green Hell" kommt eine der am meisten gefürchteten Formel-1-Rennstrecken auf die große Leinwand. Sam Smith hat sich den Film über den Nürburgring genauer angesehen.
Foto: LAT Images
Grüne Hölle: Zwei kurze Worte, die die sehr lange Strecke in der Eifel am besten beschreiben. Jeder Kilometer pumpt Adrenalin in den Körper eines Rennfahrers.
Es gab schon viele Filme über diese legendäre Rennstrecke. Die aktuelle Produktion behandelt die Geschichte, Legenden, Triumphe und die Tragödien.
Regisseur und Produzent des Filmes ist der Österreicher Hannes M. Schalle, der im Jahr 2015 bereits eine Dokumentation über Niki Lauda veröffentlicht hat. Der Film läuft sogar in ausgewählten Kinos. Veröffentlicht wird der Film in Deutschland am 21. Februar 2017.
"Die Nordschleife verkörpert die Gefahr, die in dieser besonderen Ära des Motorsports immer mitgereiste. Wir haben uns genau darauf fokussiert", erklärte Schalle.
"Wir haben Interviews mit den Helden dieser todesverachtenden Ära gehalten und zeigen zudem noch nie gesehene Videoaufnahmen. Wir glauben, dass die Zuschauer auf den Kanten ihrer Stühle sitzen werden."
Wenn man den Inhalt betrachtet, hatten Schalle und sein Team natürlich viele verschiedene Höhepunkte zur Auswahl. Ob es nun der nahezu unmögliche Sieg von Tazio Nuvolari im Jahr 1935 oder Jackie Stewarts größter Grand-Prix-Sieg im Jahr 1968 ist, die Geschichte der Rennstrecke bietet viele unvergessliche Momente.
Untermalt werden die tollen Bilder von verschiedenen Erzählern, wie Sky-Sport-Kommentator David Croft oder Murray Walker.
"Mit Murray hat es wirklich großen Spaß gemacht", sagte Schalle gegenüber Motorsport.com. "Es war perfekt, ihn die Einführung über den Nürburgring machen zu lassen. Danach hat er noch die Geschichten über Nuvolari, Rudolf Carraciola, Richard Seaman und Bernd Rosemeyer kommentiert. Das war etwas ganz Besonderes."
Der Film arbeitet die Geschichte der Rennstrecke in der Eifel chronologisch auf. Der Nürburgring ist nämlich keine stinknormale Rennstrecke. Sie hat die Region und dessen Industrie geprägt und zwar bis heute.
Einige Zeitzeugen berichten im Film zudem über die Zeit im 2. Weltkrieg, als in der Region Bombenangriffe alltäglich waren. Wir müssen den Franzosen danken, dass sie sich anschließend um die Restauration der Strecke gekümmert haben. Menschen wie Rene Dreyfus, Jean-Pierre Wimille und Raymond Sommer haben am Wiederaufbau des Kurses einen großen Anteil geleistet.
Stewart war der 1. Rennfahrer, der der Strecke den Spitznamen "Grüne Hölle" gab. Er beschrieb den Kurs: "Ich fuhr niemals mehr Runden, als nötig waren. Die Strecke war so fordernd, dass selbst ohne technische Probleme ein Risiko bestand, eine falsche Entscheidung zu treffen."
Während Stewart seine Ängste besiegte und das Risiko im Griff hatte, hatten andere Piloten nicht so viel Glück. Der Unfall von Lauda am Bergwerk warf einen düsteren Schatten auf den Motorsport in dieser Zeit.
Anschließend gab es jedoch viele weitere tolle Höhepunkte, die immer wieder zeigten, warum diese Strecke so fest im Motorsport verankert war und auch bis heute ist.
Der Film beschreibt die Geschichte der Strecke akkurat und bietet dabei frisches Videomaterial und informative und interessante Hintergrundberichte. Des Weiteren blickt der Film auch auf die Situation in der Gegenwart und wie sich die Region in den vergangenen 2 Jahrzehnten entwickelt hat.
Zwar wirkt die Produktion zu diesem Zeitpunkt etwas wie ein Werbefilm, aber es darf nicht vergessen werden, wie eine arme Region aufgrund der Rennstrecke wieder aufblüht ist.
Die Beiträge der Ring-Veteranen wie Sir Stirling Moss, Jochen Mass, Hans-Joachim Stuck, Lauda und Stewart sind wirklich gelungen. Es gibt jedoch andere Beiträge, die so wirken, als würden sie keinem roten Faden folgen und nicht ins Grundkonzept passen.
Das ist jedoch nur Kritik auf sehr hohem Niveau, denn es ist ein exzellenter Film. Er ist authentisch und übermittelt die Atmosphäre wirklich gut.
Schalle sagte: "Als ich die Rennfahrer interviewte fiel mir auf, dass alle den Kurs personifizierten. Sie sprachen nie von "der Strecke", sondern immer vom "Monster" oder "Feind". Das zeigt deutlich, wie es für die Fahrer war, auf diesem Kurs zu fahren."
Mehr Informationen zum Film gibt es auf: www.thegreenhellmovie.com
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