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Nyck de Vries: Spontandebüt mit Q2-Teilnahme in Monza

Wie Williams-Ersatzmann Nyck de Vries sein erstes Formel-1-Qualifying erlebt hat und was bei der Premiere in Monza noch nicht ganz rund gelaufen ist

Nyck de Vries: Spontandebüt mit Q2-Teilnahme in Monza

"Ich war eigentlich gerade im Paddock-Club und habe einen Cappuccino getrunken, habe gechillt." Dann aber kam ein Anruf von Mercedes und wenig später stand Nyck de Vries auch schon in der Williams-Box, als Spontan-Ersatzmann für Formel-1-Stammfahrer Alexander Albon, bei dem der Blinddarm schmerzte. Und am Sonntag startet de Vries aus den Top 10 in seinen ersten Grand Prix.

Rückblickend schwärmt der Niederländer daher von den vergangenen Stunden, spricht von "aufregenden Momenten", die ihm seine Rolle als Mercedes-Ersatzfahrer bei Williams beschert habe. Es sei eine "sehr einmalige Gelegenheit" für ihn, die noch dazu "in allerletzter Minute" zustande gekommen sei, "gerade mal eineinhalb Stunden vor dem dritten Training".

Doch so groß die Euphorie bei de Vries anfangs war, so schwierig lief sein Einstand bei Williams: Er kam aufgrund der Umbauarbeiten am Auto nur mit Verzögerung aus der Box, rodelte wenig später schon durch das Kiesbett der Lesmo-Kurven.

"Ein paar Fehler" seien dabei gewesen, räumt der Formel-2-Champion von 2019 ein. "Das Training lief nicht wie geschmiert, war nicht perfekt, und ich bin nicht ganz zufrieden."

Starke Leistung im Qualifying

Doch im Qualifying machte de Vries diesen Ausrutscher wett. Mehr noch: Bei seinem ersten Zeitfahren im Williams FW44 besiegte er Williams-Stammfahrer Nicholas Latifi. Laut Ergebnis um 0,020 Sekunden, aber es hätten auch vier Zehntel sein können, wenn de Vries' zweite, bessere Runde gezählt hätte. Die aber wurde gestrichen: Tracklimits. Es reichte trotzdem für Q2.

De Vries steigerte sich im zweiten Segment um eine Zehntelsekunde, ließ immerhin den Alfa Romeo von Guanyu Zhou hinter sich, die zweite Runde aber brach er nach einem Fehler in der Della-Roggia-Schikane vorzeitig ab.

Begründung: "Ich bin auf einen Bremshebel gekommen, der die Bremsbalance um ein Prozent nach hinten schiebt. Deshalb habe ich vor Kurve 4 die Hinterräder blockiert, deshalb war die Runde futsch. Es war aber schon eine gute Leistung, überhaupt in Q2 dabei zu sein", meint de Vries. "Und in Anbetracht der Kurzfristigkeit habe ich, glaube ich, ganz ordentlich abgeschnitten."

Viel Lob für de Vries vom Williams-Team

So sieht es auch Dave Robson als Leiter Fahrzeug-Performance bei Williams. Er attestiert de Vries "exzellente Arbeit". Umso mehr, wo aus P13 auf der Strecke im Qualifying noch Startplatz acht in der Startaufstellung wird. Teamkollege Latifi beginnt den Italien-Grand-Prix von Position elf.

Wie also wird de Vries sein erstes Formel-1-Rennen angehen? "Es ist eigentlich nicht sinnvoll, zu sehr darüber nachzudenken", meint der Williams-Fahrer. "Ich konzentriere mich auf einen guten Start, will dann meine erste Runde darauf aufbauen, das Auto bestmöglich platzieren. Ich will es richtig machen."

Er trage aber durchaus ein "kleines Lächeln" im Gesicht, weil er bei seinem Grand-Prix-Debüt aus den Top 10 losfahre. "Gleichwohl bin ich hart zu mir selbst und denke, es hätte noch besser sein können."

"Aber jetzt müssen wir über Nacht erst einmal unsere Hausaufgaben machen. Ich habe natürlich keine Ahnung, weil ich keine Longruns gemacht habe. Und vielleicht träume ich von einem Punkt!"

Mercedes-Teamchef Wolff: De Vries gehört in die Formel 1

Mercedes-Teamchef Toto Wolff aber hat er bereits überzeugt: Am Freitag der Trainingseinsatz für Aston Martin, am Samstag das Qualifying für Williams, das sei "schon stark" gewesen, meint Wolff bei 'Sky'. "Damit hat er eine Duftmarke gesetzt."

Er sei aber nicht überrascht: "Nyck ist bei uns Weltmeister geworden in der Formel E, er war Gesamtsieger der Formel 2 in dominanter Manier vor einigen Jahren. Er verdient es, in der Formel 1 zu sein. Das hat er heute gezeigt. Und im Rennen wird er alles rausholen, was drin ist in diesem Auto."

Warum Monza eine Bewerbungsfahrt ist für de Vries

Denn ganz nebenbei ist dieser Grand Prix für de Vries auch eine Bewerbungsfahrt: Er gilt als ein Kandidat auf das noch freie Williams-Cockpit für 2023, hat im Qualifying mit Latifi einen potenziellen Konkurrenten hinter sich gelassen.

Solche Gedanken aber verdrängt der Niederländer lieber. Er meint: "Bei so wenig Vorbereitungszeit hat man sowieso keine Zeit zum Nachdenken!" Eine gewisse Nervosität und Aufregung habe er dann aber doch verspürt. "Aber mein eigener Druck ist letztlich höher als alles andere", sagt de Vries. "Deshalb bin ich auch nicht vollständig zufrieden."

Am Samstagabend in Monza überwiege dennoch die Freude über den Formel-1-Einstand. "Diesen Moment versuche ich zu genießen", meint de Vries. "Und aus den Top 10 loszufahren, ist einfach großartig."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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