Oscar Piastri: "Wusste, dass das Rennen gegen Ende zu mir kommen würde"
Oscar Piastri rast in Singapur aufs Podium: Warum er sich dafür in Geduld üben musste, und warum die Inlap fast anstrengender war als die Hitze im Rennen
Oscar Piastri betrieb in Singapur im Rennen Schadensbegrenzung
Foto: LAT Images
Teamkollege Lando Norris gewinnt den Großen Preis von Singapur in überlegener Manier - doch auch für Oscar Piastri gibt es am Sonntag Grund zur Freude und am Ende eine Trophäe mitzunehmen, denn der Australier rast nach schwacher Quali und nur Platz fünf noch aufs Podium, und darf den Pokal für Platz drei beim Nachtrennen mitnehmen.
Noch mehr freut sich der McLaren-Pilot nach dem Rennen aber wohl über einen Drink: "Warm war es", grinst Piastri, und freut sich: "Es war ein gutes Rennen, ein gutes Zurückschlagen nach dem Qualifying gestern. Gestern war nicht mein bester Nachmittag, jetzt aufs Podium zurückzufahren, ist also ein gutes Resultat."
McLarens starke Pace in Singapur machte es möglich: "Ich habe das Gefühl, dass wir heute ein wirklich schnelles Auto hatten, und eine gute Strategie, um an dem Mercedes vorbeizukommen." Im Qualifying war hinter Sieger Norris und dem Zweitplatzierten Max Verstappen schließlich noch Lewis Hamilton in die Top-3 gefahren. Im Renntrimm macht Piastri mit den übrigen Konkurrenten aber kurzen Prozess.
Dabei pusht auch der Australier ordentlich, Mauerküsse wie Stallgefährte Norris spart er sich aber: "Nein, ich habe es diesmal weggehalten (von der Wand), habe nichts berührt", sagt Piastri, und fügt Piastri in Bezug auf seinen Husarenritt in Baku zuletzt an: "Ich finde, ich habe in den vergangenen zwei Wochen genug Mauern berührt, also hoffentlich müssen die Mechaniker vorm nächsten Rennen nicht zu viele Teile tauschen."
Piastri: "Es war gute Schadensbegrenzung"
An eine heikle Szene kann er sich aber trotzdem erinnern: "Mit George war es in Kurve eins etwas eng, aber als ich erstmal Dritter war, hatte ich eine große Lücke zu schließen, deshalb wollte ich nicht zu viele Risiken eingehen." Im Ziel landet Piastri 20 Sekunden hinter Verstappen, aber auch 20 vor Verfolger Russell.
Am Start lieferte sich Oscar Piastri ein heißes Duell mit George Russell
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Mehr sei am Sonntag von seiner Startposition einfach nicht drin gewesen: "Gestern war offensichtlich nicht ideal, aber heute war das Ziel ein Podium. Und zu Beginn viel Zeit hinter dem Mercedes zu verlieren, bedeutete, dass das definitiv das Meiste war, was wir rausholen konnten." Deshalb sagt Piastri: "Ich reise hier also recht happy ab. Natürlich würde ich lieber in der Mitte sitzen. Aber ich denke, es war gute Schadensbegrenzung."
Mit dem Wochenende insgesamt ist Piastri indes weniger zufrieden: "Ich hatte schon im Training einige Schwierigkeiten, hatte aber das Gefühl ins Qualifying einen guten Schritt gemacht zu haben. Ich habe das dann aber nicht so gut umsetzen können, aber immerhin habe ich auch das Gefühl, viel durch das Wochenende gelernt zu haben. Also, auch wenn das Endresultat nicht das erhoffte ist, haben wir den Job hinbekommen, die Punkte zu maximieren, vor allem für das Team."
Piastri übt sich gegen Hamilton in Geduld
Ein Schlüssel bei Piastris Aufholjagd ist auch die Strategie, dafür muss der Australier die Medium-Reifen allerdings bis in Runde 38 am Leben erhalten. "Es war schwierig in den letzten Runden des Stints, aber bis dahin konnte ich schon sagen, dass wir einen guten Vorteil bei der Pace gegenüber Mercedes hatten. Lewis war auf Soft losgefahren, deswegen war immer klar, dass ich nicht früh pushen würde, um zu versuchen ihn zu kriegen."
Piastri übt sich hingegen im Geduldspiel: "Ich wusste, dass das Rennen gegen Ende zu mir kommen würde, und genau so haben wir es auch gemacht. Also ja, in der schmutzigen Luft hinter ihm war es hart, wie immer." Doch Piastri wusste um seinen besseren Speed. "Und dass die Möglichkeiten immer größer für uns werden würde, durch den großen Reifenunterschied. Selbst, wenn es ein Safety-Car gegeben hätte, hätten wir das genützt."
Ganz allein bei Nacht in der großen Stadt: McLarens Oscar Piastri
Foto: Motorsport Images
Deshalb lobt der Australier sein Team: "Ich denke, es war sehr gut umgesetzt. Die letzten Runden habe ich versucht, das Team dazu zu bewegen, mich reinzuholen. Aber es war alles ziemlich unter Kontrolle." Ein anstrengendes Rennen sei es aber dennoch gewesen, zumal es erstmals in Singapur auch keine kleine Verschnaufpause in Form eines Safety-Cars gab.
"Es war definitiv ein hartes Rennen. Nicht auf dem Level, wie wir es letztes Jahr in Katar hatten, würde ich sagen, aber um ehrlich zu sein, wenn man alleine ist, wird es fast härter: Als ich an dem Mercedes vorbei war, war Max glaube ich 20 Sekunden weg. Und ich wusste, dass ich schneller bin als der Mercedes, deshalb fühlten sich die letzten 15 Runden länger an als die ersten 45", sagt Piastri.
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