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Peter Mücke: Warum Sergio Perez gegen Max Verstappen bestehen kann

Der frühere Teamchef von Sergio Perez, Peter Mücke, spricht im exklusiven Interview über die Chancen des Mexikaners bei Red Bull und gerät regelrecht ins Schwärmen

Sergio Perez zählt zu den erfahrensten Piloten im aktuellen Formel-1-Starterfeld. Seit 2011 geht der Mexikaner in der Königsklasse an den Start. Er fuhr für Sauber, McLaren, Force India und Racing Point, mit denen er im Vorjahr die beste Saison seiner Karriere absolvierte und in Sachir seinen ersten Formel-1-Sieg feierte.

2021 schlägt Perez mit Red Bull eine neues Kapitel auf. Seine Erfahrung war ausschlaggebend dafür, dass das Team ihn zu sich holte, nachdem man mit den eigenen Youngstern zuletzt nicht die erhofften Ergebnisse erzielt hatte. Dabei hielten Alex Albon und Pierre Gasly vor allem dem Vergleich mit Max Verstappen nicht stand.

Wird Perez im Red-Bull-Umfeld neben Verstappen besser funktionieren? "Ja, glaube ich schon", sagt Peter Mücke, der den Mexikaner aus dessen Jugendtagen gut kennt, "weil er von seiner mentalen Stärke einer ist, der sich Verstappen stellt."

Mücke traut Perez viel zu: "Hat ein dickes Fell"

Zwar sei Verstappen natürlich "eine harte Nuss", urteilt der Teamchef von Mücke Motorsport im exklusiven Interview. "Da gibt es keinen Zweifel, aber ich glaube, Perez weiß schon, was er macht und was ihn erwartet. Und das war der beste Deal, den er erwischen konnte, das ist überhaupt gar keine Frage. Das wird interessant werden."

Auch wenn Mücke von Perez nicht erwartet, "dass er jetzt ins Team kommt und Verstappen um die Ohren fährt", glaubt er, dass sich der 31-Jährige dank Erfahrung besser schlagen wird als sein Vorgänger Albon: "Er konnte Verstappen nicht knacken."

"Wenn du als Rookie oder im zweiten Jahr einen Verstappen als Teamkollegen hast, dann wirst du nicht weit kommen. Perez hat hingegen schon ein Motorsport-Leben hinter sich, hat alles erlebt, was man erleben kann. Er ist mit jedem Druck auf dieser Welt klargekommen. Ich glaube, dass Perez schon ein dickes Fell hat."

Perez ist "eines der großen Talente der Formel 1"

Er sei "sehr nervenstark", analysiert Mücke. "Und wenn es drauf ankommt ist er auch fokussiert und mit dem entsprechenden Speed unterwegs. Wenn er im Auto sitzt, weiß er, was er zu tun hat." So positiv äußerte sich der Ex-Rennfahrer in der Vergangenheit nicht immer über Perez, der 2006 in der Formel BMW für ihn fuhr.

So warf er ihm vor einigen Jahren rückblickend eine "völlig unprofessionelle" Haltung vor und bezeichnete Perez als "Schlamper". Heute relativiert Mücke diese Aussagen: "Da ist vielleicht manches falsch rübergekommen", sagt der 74-Jährige.

Und er betont: "Definitiv alle Hochachtung vor ihm - seit eh und je. Der ist ein Talent. Und das war er damals schon. Er war nur ein junger Bursche, der erst mal in Form gebracht werden musste. Er ist ja nicht nur bei uns gefahren. Aber nochmal: Das ist eines der großen Talente der Formel 1, da bin ich mir ganz sicher."

Mücke: Fahrer werden heute zu sehr gegängelt

Er habe "überhaupt keine negativen Erinnerungen", betont Mücke weiter, "eher lustige". Deshalb hege er auch keinerlei Groll gegen Perez. Zwar sei der Kontakt nicht mehr so intensiv. "Natürlich grüßt man sich", sagt Mücke, "aber er ist in der Zwischenzeit in einer anderen Welt. Wir machen das, was wir seit eh und je gemacht haben."

"Da er dann in die Formel 1 ging, war die DTM-Geschichte für ihn kein Thema. Viele von denen, die bei uns ausgebildet wurden, sind ja dann in der DTM gelandet. Von daher ist es auch ein wenig anders gewesen", erklärt der Teambesitzer.

Peter Mücke

Peter Mücke förderte Perez einst als Nachwuchsfahrer in der Formel BMW

Foto: Mücke Motorsport

Vergleicht er damals und heute, erachtet er einiges - gerade im Umgang mit Fahrern - als zu reglementiert: "Da laufen noch drei Fitnesstrainer, zwei Mentaltrainer und noch ein Manager rum. Das macht den Fahrer dann irgendwie verrückt. Von daher bin ich nicht mal ein Freund davon, wenn man da zu analytisch rangeht."

Erinnerungen an die Zusammenarbeit mit Vettel

"Das sind junge Burschen, Menschen, die sich in ihrer Entwicklung befinden, die darf man nicht unterdrücken", mahnt Mücke. "Da muss auch noch ein bisschen Freiraum für Spaß sein - und nicht nur Datenanalyse. Das ist das Gleiche, wenn ein Fahrer bei mir mit seinem Ingenieur zusammensitzt und jeden Millimeter analysiert."

Dann sei er schon mal derjenige, der sagt: "'Sorry, stopp jetzt! Du kannst ja gar nicht mehr wissen, was er dir vor drei Stunden über Kurve 1 erzählt hat'. Man sollte den Fokus auf die drei, vier wichtigsten Punkte pro Runde legen und das dann umsetzen."

Gleichzeitig müsse man den Kopf auch mal ausschalten und Spaß machen können. "Und das konnten wir mit Sebastian Vettel zum Beispiel hervorragend", erinnert sich Mücke, der mit Vettel in der Formel BMW 2004 den Meistertitel holte und mit ihm anschließend auch in der Formel-3-Eurosereie zusammenarbeitete.

"So viel wie wir mit dem gelacht haben, haben wir mit wenigen Fahrern gelacht. Daher bin ich sicher, dass er sich nicht komplett unterdrücken lässt oder in eine mentale Krise verfällt. Er konnte schon sehr gut abschalten." Übrigens: Mücke hatte Vettel schon Mitte 2020 zu einem Wechsel von Ferrari zu Aston Martin geraten.

Mit Bildmaterial von Red Bull.

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