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Pierre Gasly über ungewisse Zukunft: "Will noch 15 Jahre Formel 1 fahren"

Pierre Gasly oder Alexander Albon? Dieser Frage muss sich Red Bull in den kommenden Wochen stellen - Was für und was gegen den Franzosen spricht

Zwei Grands Prix müssen Pierre Gasly und Alexander Albon noch zittern. Denn nach dem Rennen in Mexiko Ende Oktober will sich die Red-Bull-Führung entscheiden, wer im kommenden Jahr Teamkollege von Max Verstappen im Topteam wird. Der Franzose hofft auf eine "faire" Entscheidung.

"Ich habe aufgehört, alles darüber zu lesen, was darüber gesagt wurde. Ich fokussiere mich auf mich selbst. Aber sie haben mit Alex und mir darüber gesprochen. Hoffentlich wird es eine faire Entscheidung geben", kommentiert Gasly seine Pläne für 2020.

Der Franzose erlebte in diesem Jahr das Kwjat-Schicksal, er wurde während der laufenden Saison aufgrund ausbleibender Ergebnisse vom Topteam Red Bull zum Juniorteam Toro Rosso degradiert. Seit Belgien steht er wieder für die Jungbullen am Start, bislang fuhr er zweimal (Belgien, Singapur) in die Top 10.

Gasly: "Mein Leben ist die Formel 1"

In der ersten Saisonhälfte war ein vierter Platz in Silverstone sein bestes Ergebnis, auf das Podium schaffte er es im RB15 nicht - während Teamkollege Max Verstappen Rennen gewinnen konnte. "Ich weiß, dass ich Verantwortung dafür trage, was passiert ist."

Wie legt er es in den letzten fünf Saisonrennen an? "Das Einzige, was ich jetzt machen kann, ist, mich zu verbessern und aus dieser Erfahrung für die Zukunft zu lernen. Und sichergehen, dass ich nicht noch einmal in eine solche Situation gerate."

Es sei "schade" gewesen, dass er durch diese harte Schule geschickt wurde, um daraus zu lernen, bedauert Gasly den raschen Wechsel. "Ich will einfach noch bessere Ergebnisse abliefern, das wird sich auf meine Zukunft auswirken. Perfektion existiert nicht und ich kann immer besser werden."

Eines steht für den 23-Jährige fest: "Mein Leben ist die Formel 1, das will ich nicht ändern." Er will auch 2020 in der Königsklasse bleiben und dem Red-Bull-Kader nicht den Rücken kehren. "Sie sagen, dass sie zwischen Alex und mir entscheiden werden. Das ist das Einzige, was außer Frage steht."

Nachsatz: "Mein Ziel ist es, Rennen zu fahren und zwar in den nächsten 15 Jahren meines Lebens, in diesem Paddock zu sein. Jetzt bin ich erst 23 Jahre, ich bin voll fokussiert auf die Formel 1." Die Frage bleibt nur offen, wo er in den kommenden Jahren ein Cockpit finden wird.

Bei Toro Rosso scheint er sich von der Schock-Degradierung ein wenig erholt zu haben. Der STR14 verhalte sich zum Großteil so, wie er das möchte. "Das war bei Red Bull nicht so, aber ich denke nicht, dass das der Hauptgrund für meine Schwierigkeiten war", betont er auch.

Konstrukteurs-WM war Argument für Fahrerwechsel

Der Unterschied sei, dass er den Toro Rosso in das richtige Arbeitsfenster bringen kann, das Fahrverhalten fühle sich "natürlich" an. Besonders in Russland habe er "noch einen Schritt" gemacht, freut er sich. Konkret geht es bei der Fahrweise darum, später bremsen zu können, verrät Gasly.

"Ich habe zwar noch ein wenig zu viel Untersteuern für meinen Geschmack, aber das versuchen wir mit dem Set-up in den Griff zu kriegen." Beim Red Bull habe er eine Verschiebung der Balance gespürt, die erst mit den Entwicklungen in der Saison besser wurde.

Dennoch konnte der Franzose im Topauto nicht an die Performance von Max Verstappen herankommen. Daraus ergibt sich die Frage, ob der Niederländer, der mit dem RB15 in Österreich und Deutschland siegen konnte, das Auto durch seine Ergebnisse besser aussehen lässt, als es tatsächlich ist?

"Ich denke, Max performt extrem gut mit dem Auto. Er fühlt sich darin einfach wohl. Doch der Red Bull ist auch konkurrenzfähig - mehr oder weniger, das hängt von der Strecke ab", antwortet Gasly. Das Ziel des Teams sei es, Ferrari in der Konstrukteurs-WM zu schlagen. "Das war auch das Argument für den Fahrertausch."

Doch nach dem 16. von 21 Saisonrennen könnte man nicht weiter davon entfernt sein: Ferrari hat seit dem Fahrerwechsel in Belgien 121 Punkte gesammelt, Red Bull 67. Insgesamt fehlen 98 Zähler auf die Roten.

Zum Vergleich: Gaslys durchschnittliche Position in den elf Rennen für Red Bull, in denen er ins Ziel kam war 7,7. Albon steht nach zwei Aufholjagden vom Ende des Feldes mit zwei fünften und zwei sechsten Plätzen bei einer durchschnittlichen Position von 5,5 in seinen bisherigen vier Rennen für das Topteam. Einmal landete er bislang vor Teamkollegen Verstappen im Ziel.

Verstappen "der beste Fahrer auf dem Grid"

Auch im Duell zwischen Verstappen und Gasly stand es bis Ungarn 11:1 für den Niederländer. "Er ist in den ersten sechs Monaten einfach gefahren wie ein Toppilot. Okay, er ist jetzt schon ein paar Jahre in der Formel 1, aber er ist auch einfach ein wirklich schneller, talentierter Fahrer."

Deshalb verspührt er auch keinen Ärger, Gasly erkennt Verstappens Leistungen an. "Er schneidet sehr gut damit ab, was ihm das Team zur Verfügung stellt. Er ist einer der besten, wenn nicht der beste Fahrer auf dem Grid." Der zwei Jahre jüngere Holländer habe ihm einiges beigebracht, ist der Franzose dankbar.

"Verstappen ist sehr gut", weiß auch Sky-Experte und Ex-Formel-1-Fahrer Martin Brundle. Im exklusiven Interview analysiert er die Dynamik bei den Bullen: "Es gibt immer sehr gute Fahrer [in der Formel 1]. Das ist mir auch in meiner eigenen Karriere aufgefallen. Ich traf auf Häkkinen, Schumacher und Senna."

In seiner aktiven Karriere (1984 bis 1996) lernte der Brite: "Irgendjemand ist immer da, der dir in die Quere kommt. Du musst die großen Fahrer schlagen. Die beste Art und Weise, um das fertigzubringen, ist, das gleiche Material zu haben."

Genau an diesem Punkt ist Gasly allerdings vorläufig gescheitert. Ob er noch eine Chance erhält, gegen Verstappen antreten zu dürfen, ist fraglich. Doch auch Albon muss in den kommenden Rennen überzeugen. Bislang hat er recht ähnliche Ergebnisse wie sein Widersacher um das Cockpit eingefahren.

Der Unfall im Qualifying in Russland war keine positive Bewerbung seiner Fähigkeiten. "Er schlägt sich passabel", findet Brundle. "Er befindet sich in der komfortablen Position, dass er selbst an einem schlechten Tag auf P6 ins Ziel kommen sollte. Er muss in dieser Region unterwegs sein und Verstappen unter Druck setzen."

Brundle: "Der Durck war Gaslys Problem"

Zumindest beeindruckte der Brite in seinen ersten Rennen im Red Bull mit sehenswerten Überholmanövern. "Er hat schon ein paar beeindruckende Szenen gezeigt. Ich denke, er braucht die nächsten sechs Rennen. Ob er mit dem Druck umgehen kann? Das war das Problem von Gasly."

Ohne Druck bei Toro Rosso habe der Franzose aus der Sicht des Experten zu alter Stärke gefunden. Dennoch hat es Albon aus Brundles Sicht selbst in der Hand. "Er leistet richtig gute Arbeit und kommt Verstappen sehr nahe." Red Bull muss sich derweil klar werden, was man haben möchte.

Weitere Co-Autoren: Heiko Stritzke. Mit Bildmaterial von LAT.

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