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Pirelli erklärt: So groß sind die Unterschiede zwischen den 2018er-Reifen

Der neue Hypersoft ist rund eine Sekunde schneller als die restlichen Mischungen. Das dürfte in der Saison 2018 wieder reihenweise neue Rekorde ermöglichen.

The new 2018 range of Pirelli F1 tyres, the pink Hypersoft tyre at the front

The new 2018 range of Pirelli F1 tyres, the pink Hypersoft tyre at the front

Andrew Hone / Motorsport Images

Sieben statt wie bisher fünf Reifenmischung wird es in der Formel-1-Saison 2018 geben: Hypersoft, Ultrasoft, Supersoft, Soft, Medium, Hard und Superhard. Mit der Ankündigung sorgte Reifenhersteller Pirelli am vergangenen Wochenende für Verwunderung - und Verwirrung. Warum bringt man beispielsweise eine noch härtere Mischung, wenn der harte Reifen schon in diesem Jahr keine Verwendung gefunden hat? Und wer soll bei den vier verschiedenen Soft-Abstufungen noch durchblicken?

Nach und nach klären sich nun einige Fragen. Bekannt ist bereits dass es sich bei der Mischung "Superhard" strenggenommen um eine Mogelpackung handelt. Weil Pirelli 2018 mit allen Mischungen eine Stufe weicher geht, handelt es sich beim neuen Superhard-Pneu in Wirklichkeit nur um den harten Reifen des Jahres 2017. Der neue harte Reifen ist der Medium-Pneu 2017 und so weiter.

Die beiden eigentlichen neuen Mischungen sind also die Reifentypen, die 2018 den Namen Hypersoft und Ultrasoft tragen - denn der Ultrasoft 2017 wird 2018 der neue Supersoft sein. Trotzdem stellt sich weiterhin die Frage: Welcher Gelegenheitszuschauer soll das verstehen? Nach dem finalen Test im Jahr 2017 in Abu Dhabi am Dienstag und Mittwoch versucht Pirelli, mit Zahlen etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Hypersoft ermöglicht neue Rekordrunden

Pirelli-Motorsportchef Mario Isola erklärt, wie sich die Mischungen auf einer schnellen Runde unterscheiden. So gibt es zwischen den Mischungen Medium und Soft einen Unterschied von 0,7 bis 0,8 Sekunden pro Runde. Soft und Supersoft trennen 0,6 Sekunden, Supersoft und Ultrasoft 0,4 Sekunden, und den größten Unterschied mit "ungefähr einer Sekunde" gibt es zwischen Ultrasoft und Hypersoft.

"Der Hypersoft ist in Sachen Grip ein großer Schritt im Vergleich zu allen anderen Mischungen", erklärt Isola und präzisiert, dass es sich aktuell um einen Unterschied von 0,9 Sekunden handelt. "Das ist ein ziemlich großer Unterschied", erklärt Isola. Denn das bedeutet auch: Im "Fernduell" ist der Hypersoft auf einer Runde circa 2,7 Sekunden schneller als der Medium-Reifen.

Lewis Hamilton lobte die neue weichste Mischung bereits als besten Reifen, den Pirelli bisher gebaut hat. Kein Wunder, schließlich ermöglicht der Pneu noch einmal deutlich schnellere Rundenzeiten als die Reifen in diesem Jahr. Zur Erinnerung: Der Ultrasoft 2017 - der schnellste Reifen der abgelaufenen Saison - ist 2018 der Supersoft. Und der ist laut Isola ungefähr 1,3 Sekunden langsamer als der neue Hypersoft-Reifen.

Erste Nominierungen schon Anfang Dezember

Im Qualifying könnten wir also 2018 erneut reihenweise neue Rundenrekorde erleben, falls Pirelli den Hypersoft auf der entsprechenden Strecke anbietet. Doch im Rennen könnte der Reifen die Fahrer vor Probleme stellen, da der Abbau laut Isola "natürlich viel höher" ist, als bei den anderen Mischungen. "Es geht nicht nur um das Delta. Es ist immer eine Kombination aus Delta und Abbau", erklärt der Italiener.

"Wenn man eine Mischung hat, die eine Sekunde schneller ist, man den Vorteil aber in zwei Runden verliert, dann eignet sich dieser Reifen nur für das Qualifying", verrät Isola. Nach dem abgeschlossenen Abu-Dhabi-Test, bei dem Pirelli einen gewaltigen Haufen an Daten sammeln konnte, geht es für den Reifenhersteller nun darum, die ersten Reifen für die Saison 2018 zu nominieren.

Der Plan sieht vor, bis zum 7. Dezember bekanntzugeben, welche Mischungen man in Australien, Bahrain und China 2018 anbieten wird. Denn obwohl es im kommenden Jahr zwei Mischungen mehr gibt, hat sich nichts daran geändert, dass Pirelli pro Strecke wieder nur drei Reifentypen anbieten wird, aus denen die Teams dann auswählen müssen. Vier der sieben Mischungen kommen an einem Wochenende also gar nicht zum Einsatz.

Überspringt" Pirelli eine Mischung?

Interessant ist dabei, dass Pirelli bei seiner Auswahl auch eine Stufe "überspringen" kann. Isola erklärt: "Wir könnten zum Beispiel entscheiden, Soft, Ultrasoft und Hypersoft anzubieten." Der Supersoft, der eigentlich zwischen Soft und Ultrasoft liegt, würde in diesem Szenario keine Berücksichtigung finden. Für Pirelli könnte das 2018 auch eine echte Option sein, wie Isola anmerkt.

Hintergrund: Der Unterschied zwischen Soft und Supersoft (0,6 Sekunden) und vor allem zwischen Supersoft und Ultrasoft (0,4 Sekunden), ist kleiner, als Pirelli es eigentlich erwartet hatte. "Das Ziel ist es, verschiedene Strategien zu ermöglichen. Durchschnittlich sollte es zwei Boxenstopps geben", erinnert Isola. Daher ist es wichtig, dass der Unterschied zwischen den drei Mischungen an einem Wochenende nicht zu klein ist.

Offen ist außerdem noch die Frage, ob wir die beiden härtesten Mischungen 2018 überhaupt einmal im Einsatz sehen werden. Bereits unmittelbar nach der Veröffentlichung des neuen Reifenkatalogs erklärte Isola, dass der superharte Reifen lediglich als Back-up gedacht sei. Faktisch werden die Italiener im Normalfall also nur aus den anderen sechs Mischungen auswählen. Das macht es zumindest minimal übersichtlicher ...

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