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Plötzliche Honda-Power: Was hinter Vettels "Betrugsverdacht" steckt

Im Qualifying in Brasilien sah Mercedes beim Topspeed ganz schlecht aus, Honda dafür überraschend gut - Jetzt ist geklärt, was dahinterstecken könnte

Das Rätsel, warum Mercedes im Qualifying zum Grand Prix von Brasilien in Sao Paulo (Formel 1 2019 live im Ticker) weniger konkurrenzfähig war als erhofft, und gleichzeitig Red Bull mit dem Honda-Motor überraschend starke Topspeeds erzielte, scheint - zumindest teilweise - gelöst zu sein. Offenbar gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen der (relativen) Motorleistung und der Höhenlage.

"Red Bull", sagt der ehemalige Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo, "scheint mit diesen Strecken gut zurechtzukommen. In Mexiko waren sie die letzten Jahre immer stark, oder auch in Österreich." Und Valtteri Bottas vermutet: "Die Strecke hier liegt etwas höher. Das wirkt sich aus. Schon in Mexiko haben wir gesehen, dass wir von den Topteams dasjenige waren, das am meisten verloren hat."

Die Antriebseinheiten verlieren in Höhenlage grundsätzlich Power. Je höher die Strecke liegt, desto niedriger der Sauerstoffanteil in der Luft. Das wirkt sich einerseits auf den Verbrennungsmotor aus, weil der weniger Sauerstoff für den Verbrennungsprozess zur Verfügung hat. Das trifft aber alle gleichermaßen.

Andererseits spielt auch der Turbolader für die Rückgewinnung von Energie eine entscheidende Rolle. Wer im Turbo die größeren Schaufelräder hat, kann selbst aus dünnerer Luft effizienter Energie rekuperieren. Der Verdacht liegt nahe, dass Honda hier einen Vorteil gegenüber Mercedes hat. Und daher auf den (Bergauf-)Geraden mehr boosten kann.

"Auf den Geraden verlieren wir am meisten", analysiert Bottas. "Die Gerade den Hügel rauf (im dritten Sektor; Anm. d. Red.), da lassen wir zu viel liegen. Ich glaube, das ist der größte Unterschied." In Zahlen: Polesetter Max Verstappen erreichte im Qualifying einen Topspeed von 330,2 km/h. Hamilton (325,3) und Bottas (324,7) landeten in der Wertung auf P18 und P20. Bestwert: Kimi Räikkönens Alfa-Ferrari mit 330,0 km/h, vor Sebastian Vettel mit 329,7.

 

Das ist nicht allein ein Resultat unterschiedlicher Turbo-Konzepte. Natürlich wirken auch das Aero-Design und die Flügeleinstellung entscheidend mit. Aber der Zusammenhang, dass Red-Bull-Honda 2019 besonders auf den Höhenlagen-Strecken wie Österreich (700 Meter), Mexiko (2.250) und Brasilien (750) so stark ist, ist auffällig - und kein Zufall.

Mercedes hat dieses Handicap erkannt - nimmt es aber bewusst in Kauf, wie James Allison erklärt: "Du designst Turbo und Kompressoreinheit für die ganze Saison. Es gibt ein paar Strecken - Mexiko als extremstes Beispiel, in geringerem Ausmaß auch Brasilien -, wo der Kompressor mehr zu tun hat, um den gleichen Ladedruck wie auf Meeresspiegel-Niveau zu erzeugen."

"Jetzt kannst du entweder den Kompressor so bauen, dass er in Mexiko und hier funktioniert. Dann schleppst du aber auf allen anderen Strecken unnötiges Mehrgewicht rum", sagt der Technische Direktor des Mercedes-Teams. "Man hat die letzten Jahre gesehen, dass wir in Höhenlage nicht so gut in Form waren. Das ist ein Zeichen dafür, dass wir den Kompromiss anders gewählt haben als die anderen."

Der Verlust auf den Geraden sei in Sao Paulo "größer als erwartet" gewesen, ergänzt Bottas - spricht Honda gleichzeitig aber Anerkennung aus: "Es ist ein bisschen überraschend, aber sie haben einfach gute Fortschritte gemacht. Und ihr Chassis ist auch gut. Ich bin mir daher sicher, dass sie auch im Rennen stark sein werden."

Damit sollte auch Sebastian Vettel besänftigt sein. Der Ferrari-Pilot hatte sich nach dem Qualifying - teilweise augenzwinkernd - gewundert, warum nach den Vorwürfen gegen sein Team plötzlich Honda wie aus dem Nichts so hohe Topspeeds erreichen kann. Dabei ist der Effekt jetzt erklärt: Es dürfte an der Höhenlage liegen.

Weitere Co-Autoren: Jonathan Noble. Mit Bildmaterial von LAT.

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