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Präzedenzfall: Was die "Mongo-Affäre" mit dem Crash in Silverstone zu tun hat

Das ist für Red Bulls Position nicht hilfreich: Max Verstappen war in Portimao 2020 in einen Crash verwickelt, in dem sein Team ganz anders argumentiert hat ...

Ein Präzedenzfall, an dem Max Verstappen selbst beteiligt war, schmälert einen Tag vor der Neuevaluierung der Strafe gegen Lewis Hamilton beim Grand Prix von Großbritannien die Chancen von Red Bull auf eine Neubewertung der Schuldfrage in der Kollision in Silverstone.

Im zweiten Freien Training zum Grand Prix von Portugal 2020 war Verstappen nämlich in eine Kollision mit Lance Stroll verwickelt, bei der es Parallelen zum Crash in Silverstone gibt - allerdings mit umgekehrten Vorzeichen: In Portimao war Verstappen nicht der äußere, sondern der innere Fahrer - also in der Position, in der Hamilton in Silverstone war.

Verstappen hatte damals wenig Verständnis für Strolls Verhalten, der genau wie er selbst in Silverstone nach innen zog. Am Boxenfunk tobte er: "Ist dieser verdammte Kerl blind? Was zur Hölle stimmt nicht mit dem? Jesus! Was für ein behinderter Vollidiot. Mein Auto ist beschädigt. Was für ein Mongo, ich schwöre es euch."

Die diskriminierende Sprache, der sich Verstappen damals bedient hat, brachte dem Red-Bull-Piloten anschließend viel Kritik ein; tut im aktuellen Kontext aber nichts zur Sache. Vielmehr geht es um die frappierenden Ähnlichkeiten zwischen den beiden Kollisionen und den diametral entgegenstehenden Positionen, die Red Bull in deren Bewertung einnimmt.

In Portimao 2020 stand für Red-Bull-Teamchef Christian Horner nämlich fest: "Wäre das ein Rennen gewesen, hätte man gesagt, dass Max innen neben ihm war. Daher sollte ihm das Auto außen Platz lassen." Worauf 'Sky'-Experte Johnny Herbert in einer hitzigen Analyse entgegenhielt: "Christian, es ist Vorderrad gegen Hinterrad." Doch Horner fiel ihm ins Wort: "Es ist innen, es ist innen."

Verstappen selbst vermied es, nach dem Crash mit Stroll noch groß darüber zu sprechen, beurteilte die Situation aber als "sowas von nicht notwendig". Die Rennkommissare sprachen damals übrigens keine Strafe gegen Stroll aus ("no further Action") - anders als in Silverstone gegen Hamilton, der sogar nicht mit fünf, sondern gleich mit zehn Sekunden Strafe belegt wurde.

Angesichts des Präzedenzfalls Portimao wäre am Donnerstag die Zulassung des Red-Bull-Protests und eine dann womöglich noch härtere Strafe gegen Hamilton für viele Beobachter nicht nachvollziehbar. Denn auch wenn es damals um ein Freies Training ging und in Silverstone um ein Rennen: Der Unfallhergang ist durchaus vergleichbar.

Verstappen ist vor dem Rennen auf dem Hungaroring eigenen Angaben noch "ein wenig durchgeschüttelt", aber: "Ich trainiere und fühle mich gut. Ich bin sogar schon ein 24-Stunden-Simrace gefahren. Das war ein guter Test dafür, wie mein Körper reagiert, wenn er so lange in gleicher Position sitzt, und ich fühlte mich dabei absolut gut. Das stimmt mich positiv. Ich bin bereit."

In die ganzen Medienberichte, die teilweise in ihrer Meinung abweichenden Analysen von Experten und auch die Interpretationen des berühmt gewordenen "Wolff-Diagramms" will sich Verstappen indes nicht reinziehen lassen: "Ich habe dazu nicht viel zu sagen. Es interessiert mich einfach nicht. Ich war in Silverstone im Auto, und ich weiß genau, was passiert ist."

Auch bei Mercedes hat man sich darauf zurückgezogen, kein weiteres Öl ins Feuer zu gießen und die FIA jetzt entscheiden zu lassen, wie es weitergehen soll. Teamchef Toto Wolff sagt in der offiziellen Aussendung vor dem Grand Prix von Ungarn nur: "Jeder hat seine eigene Meinung zu den Ereignissen in Silverstone, und es war ein sehr polarisierender Zwischenfall."

Und er stellt klar: "Das Wichtigste ist jedoch, dass Max okay ist. Es ist niemals schön, wenn ein Fahrer einen Unfall hat, besonders bei so hohen Geschwindigkeiten und in einer solchen Kurve. Deshalb sind wir froh, dass er diesen Unfall unbeschadet überstanden hat."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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