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Prost glaubt Racing Point nicht: "Wissen, dass das nicht möglich ist"

Renault-Berater Alain Prost nimmt Racing Point die Argumentation im "Copygate"-Protest, man habe zwar gut, aber völlig legal von Mercedes abgekupfert, nicht ab

Der viermalige Formel-1-Weltmeister Alain Prost hält es für unmöglich, dass Racing Point den 2019er-Mercedes nur auf Basis legal erworbener Fotos nachgebaut hat. Das zu glauben, sei "naiv", sagt er im Interview mit 'auto motor und sport': "Wir wissen alle, dass das nicht möglich ist. Selbst Leute, die das jetzt behaupten. Es funktioniert einfach nicht."

Hinter vorgehaltener Hand munkeln viele Ingenieure im Fahrerlager, dass sie sich nicht vorstellen können, dass der Racing Point RP20 dem Mercedes F1 W10 EQ Power+ so detailgetreu nachempfunden wurde, ohne dass dabei Informationen von Mercedes an Racing Point weitergegeben wurden. Das könnten, heißt es, Daten gewesen sein, oder auch Zeichnungen und Skizzen.

Aber beweisen konnte das bisher niemand, und so ist Renault bisher das einzige Team, das nicht nur hinter vorgehaltener Hand Zweifel an der Regeltreue von Racing Point äußert, sondern ganz konkret dagegen vorgeht. Sowohl beim Grand Prix der Steiermark als auch beim Grand Prix von Ungarn hat Renault gegen die Bremsschächte am RP20 Protest eingelegt.

Prost, in seiner Rolle als Berater von Renault naturgemäß nicht ganz unbefangen, sagt klipp und klar: "Wenn du einen Mercedes so detailgetreu nachbaust, brauchst du Hilfe von außen. Du kannst auch nicht einfach so von einem Fahrzeugkonzept auf ein anderes umschwenken. Von einem Auto, das vorher hinten hoch stand, auf eines, das im Heck so tief fährt wie der Mercedes."

Dass es im Detail kleine Unterschiede zwischen dem Racing Point und dem Mercedes gibt, hält er für Tarnen und Täuschen: "Du kannst nicht an der einen Stelle zwei Millimeter abweichen und an der anderen drei, nur um den Eindruck zu erwecken, dass man das Teil selbst konstruiert hat. Die Aerodynamik ist so komplex, dass sie selbst bei diesen kleinen Fehlern nicht funktionieren würde."

"Gerade weil heute ein Detail vom anderen direkt abhängt, ist es meiner Meinung nach unmöglich, ein Auto ohne fremde Hilfe nachzubauen. Da reichen nicht nur Zeichnungen. Du musst auch verstehen, wie und warum das so funktioniert und so nicht. Dazu braucht es einen Informationsaustausch", unterstellt Prost.

Racing Point hat allerdings keine Angst, dass man den Protest verlieren könnte. Teamchef Otmar Szafnauer lässt sich auf Gedankenspiele, was passieren könnte, sollte Renaults Protest erfolgreich sein, gar nicht erst ein: "Ich hasse es, hypothetische Fragen zu beantworten. Es ist ja ganz klar: Das Urteil wird nicht gegen uns ausfallen. Wir haben keine Regeln gebrochen."

Prost hingegen beschäftigt sich mit dem Szenario, das Protestverfahren möglicherweise als Verlierer zu verlassen, schon. De facto würde das die Tür für Allianzen zwischen je einem großen Werksteam und mehreren Kundenteams öffnen. Ein Szenario, das Renault nicht möchte.

Erstens haben die Franzosen derzeit kein Kundenteam, mit dem sie Geld verdienen und den eigenen Entwicklungshorizont erweitern könnten. Und zweitens finden sie den Gedanken uncharmant, viel mehr Geld als kleine Teams auszugeben, um letztendlich doch von diesen geschlagen zu werden.

Für Prost kann es Kundenteams nur unter einer Bedingung geben: "Wenn die FIA das will, muss sie einen klaren Unterschied zwischen Konstrukteuren und Kundenteams machen. Dann dürfen die Kundenteams bei der Ausschüttung der Einnahmen aber auch nicht mehr gleichberechtigt behandelt werden."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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