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Racing Point gegen Haas-Modell: B-Team-Mentalität "bekämpfen"

Racing-Point-Teamchef Otmar Szafnauer erklärt, warum seine Mannschaft kein B-Team werden möchte - Was sich 2021 für Haas und Co. ändern wird

Haas hat als erstes Formel-1-Team Bilder vom neuen Boliden veröffentlicht. Auffällig am VF-20 sind einige Ähnlichkeiten mit dem Ferrari des Vorjahres. Das scheint wenig überraschend, baut das US-Team doch auf eine technische Partnerschaft mit den Italienern - ganz zum Ärger der Mittelfeld-Konkurrenz.

Anhaltende Kritik an der Haas-Ferrari-Zusammenarbeit kommt von Racing Point. Teamchef Otmar Szafnauer stellte bereits mehrfach die Frage in den Raum, ob Haas die Regeln wohl befolgen würde. Er kann der engen Kooperation nichts abgewinnen, musste aber schon zu Saisonbeginn 2019 feststellen: "Die Regeln sind das Problem und nicht, dass jemand sie ausnutzt."

Laut Reglement darf die US-Mannschaft einige Teile von Ferrari beziehen. Praktisch all jene, die nicht zu den "listed Parts" der FIA gehören. Auf dieser Liste stehen jene Bauteile, die ein Formel-1-Team laut Reglement selbst herstellen muss. Dazu gehören aktuell die Sicherheitszelle, die vordere Crashstruktur, die Überrollstruktur und Bodywork mit einigen Ausnahmen wie der Airbox oder dem Motorenauslass.

B-Teams: "Anschließen oder bekämpfen"

Warum geht diesen Weg nicht auch Racing Point selbst, das mit Mercedes einen Kooperationspartner zur Verfügung hätte? "Es gibt zwei Wege, damit umzugehen", erklärt der Teamchef im Gespräch mit 'Motorsport.com', das noch vor dem finalen Regelbeschluss geführt wurde. "Entweder man schließt sich ihnen an - oder man bekämpft sie. Wir bekämpfen es, weil wir es nicht so machen."

"Aber sollten wir den Kampf verlieren, dann werden wir es so machen", fügt er hinzu. Racing Point habe sich dafür eingesetzt, dass eine solch enge Zusammenarbeit zwischen zwei Teams ab 2021 nicht mehr möglich sein werde, betont er auch. Liberty Media und die FIA haben aus Kostengründen nun fünf neue Kategorien an Teilen für kommende Saison eingeführt.

Unter anderem wird es Komponenten geben, die jedes Team wie bisher selbst herstellen muss ("Listed Team Components", kurz "LTC"). Außerdem wird es Komponenten geben, die von einem Einheitsausrüster kommen, auch welche, die im Design vorgeschrieben sind, aber freie Ausrüsterwahl gilt. Spannend: Mit "Transferable Components" ("TRC") sind ab 2021 klar auch jene Teile vorgeschrieben, die von anderen Teams kommen dürfen.

Damit sollte klarer als bisher geregelt sein, welche Teile ab dem kommenden Jahr eingekauft werden dürfen und welche nicht. Szafnauer findet die Idee eines B-Teams dennoch nicht attraktiv: "Wir setzen uns dafür ein, dass die Regeln die DNA der Formel 1 nicht verwässern. Ich denke, das ist allen wichtig."

Für 2021 sind im Technischen Reglement (Artikel 17.8) folgende Bauteile als "LTC" geführt: alle aerodynamischen Teile, alle Kühler außer jenem für den Motor, die Kontrolleinheit, die Überlebenszelle und die Überrollstruktur, auch die frontale Aufprallstruktur - jene Komponenten müssen die Teams auch 2021 verpflichtend selbst entwickeln und herstellen.

"Die Formel 1 möchte sicherstellen, dass sich die Autos voneinander unterscheiden, speziell auf der aerodynamischen Seite. Da musst du selbst entwickeln. Aber einige Komponenten werden einheitlich sein, um Geld zu sparen", kommentiert Szafnauer die neuen Regeln.

Nur wenige Komponenten kommen von Mercedes

Sein Team kaufe lediglich das Getriebe und die Motoren von Mercedes ein. Ab 2021 wird Racing Point zum Aston-Martin-Werksteam, wodurch eine B-Team-Variante in noch weitere Ferne rückt. "Das Schöne für uns ist, dass wir 425 Leute haben und Getriebe und Antriebseinheit von Mercedes kaufen. Wir machen aber alles andere selbst."

Aufgrund der stabilen Situation des Teams und der Eigenständigkeit sei Racing Point in einer guten Lage, glaubt Szafnauer. "Ich denke, wir sind da in einer guten Position. Besser als ein großes Team und besser als Haas. Denn die müssen mehr ändern als wir."

Sein Trost: In der Konstrukteurs-WM konnte Racing Point trotz eines durchwachsenen Jahres zwei Plätze vor Haas landen (73:28 Punkte). Vor allem in der zweiten Saisonhälfte steuerte die Mannschaft mit einem umfangreichen Update entgegen. In der Entwicklung holte die Mannschaft im Herbst noch Zeit auf, während Haas immer weiter abstürzte.

Mit Bildmaterial von LAT.

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