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Racing-Point-Protest: McLaren-Teamchef Seidl warnt vor "Kopier-WM"

McLaren-Teamchef Andreas Seidl hofft auf eine klare Entscheidung der FIA in der Causa Racing Point - Er wünscht sich weiterhin unabhängige Konstrukteure

Der "rosarote Mercedes" von Racing Point ist in Ungarn in aller Munde. Der offizielle Protest von Renault am zweiten Österreich-Wochenende hat erneut Fahrt in die hitzige Debatte über Kooperationen zwischen Top- und Mittelfeldteams gebracht. McLaren warnt in diesem Zusammenhang nun vor einer "Kopier-WM".

Andreas Seidl hat den RP20 in Interviews gerne als "letztjährigen Mercedes" bezeichnet, dennoch sieht er nicht genügend Beweise für einen Protest. McLaren befindet sich aufgrund der Motorensituation zusätzlich in einer politisch heiklen Lage - der aktuelle Partner (Renault) hat den Protest initiiert, in den der zukünftige Partner (Mercedes) indirekt auch verwickelt ist.

Eine Entscheidung wird erst für die Rennwochenenden in Silverstone erwartet, bis dahin spekuliert das Fahrerlager weiter. Seidl betont, dass er "überrascht" wäre, würde der Rennwagen von Racing Point tatsächlich für illegal von den Regelhütern eingestuft werden. Schließlich habe das Team seit dem Barcelona-Test sehr unverblümt über das Design des Autos gesprochen.

Der Fall, glaubt Seidl, adressiert aber noch eine viel weitreichendere Frage über den Status von unabhängigen Teams und Konstrukteuren in der Formel 1. Das Urteil in der Causa Racing Point könnte einen Präzedenzfall für die Zukunft des Sports schaffen, befürchtet er.

"Dieser Protest ist ein weiteres Schlüsselelement, um auf Seiten der FIA und der Formel 1 einige Klarstellungen darüber vorzunehmen, wie die Formel 1 in Zukunft aussehen soll", meint Seidl. "Wollen sie, dass die Formel 1 in einer Kopier-WM endet?", fragt er sich.

Dann könnte die Formel 1 wie in der MotoGP praktisch komplette Kundenautos an kleinere Teams verkaufen, diese hätten als sogenannten "Satellitenteams" dann dasselbe Material zur Verfügung. Allerdings würde gleichzeitig der Charme der unabhängigen Konstrukteure, wie etwa McLaren oder Williams, verlorengehen.

"Wir finden, dass das definitiv der falsche Weg für die Formel 1 wäre - und kein nachhaltiger Weg für uns", macht Seidl den Standpunkt seines Teams klar. Für ihn geht es bei dem Protest nicht nur um die Frage, ob sich die Bremsschächte von Mercedes und Racing Point zu einem Großteil ähneln.

"In der Formel 1 hat es immer einen Wettkampf zwischen zehn Konstrukteuren gegeben, wo das Auto das Endergebnis von Wissen, Power und Ingenieurskunst war, das man mit dem eigenen Team über die Jahre aufbauen musste", blickt er zurück.

Wenn es etwa darum geht, ein Teil der Radaufhängung mit einem anderen Team zu teilen, dann teile man nicht nur ein Design, so Seidl, sondern die Erfahrung der gesamten Mannschaft. "Jedes Bauteil eines Formel-1-Autos ist Teil eines kompletten Konzepts. Und jetzt muss die Formel 1 entscheiden, welchen Weg man gehen will."

Die Position von McLaren sei klar, betont er erneut. Nun sei es wichtig, dass die FIA aufklärt, damit auch McLaren die eigene Rolle als unabhängiges Team in Zukunft überdenken könne. "Es ist aber klar, dass wir ein eigenständiges Team mit eigener Identität bleiben wollen", ergänzt der Deutsche.

Sollte der Racing Point als legal eingestuft werden, dann sieht Seidl das Risiko, dass eine Konstrukteurs-Meisterschaft nicht mehr länger unter zehn unabhängigen Konstrukteuren ausgetragen wird. "Wir kennen natürlich nicht alle Details, aber dieser Protest behandelt nicht die gesamte Thematik, sondern ist nur ein Element daraus."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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