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Racing-Point-Teamchef Szafnauer: FIA-Urteil "ein wenig verwirrend"

Racing-Point-Teamchef Otmar Szafnauer reagiert in einer ersten Stellungnahme zum FIA-Urteil im Protest überrascht - Er ist aber froh, dass der RP20 legal ist

"Es ist ein wenig verwirrend", kommentiert Teamchef Otmar Szafnauer das FIA-Urteil im Protestfall gegen Racing Point. Das Team wurde mit einer Geldstrafe und einem Punkteabzug bestraft, weil der Konstruktionsprozess der Bremsschächte nicht dem Sportlichen Reglement entsprach.

"Das Gute an dem Urteil ist, dass das Auto aus technischer Sicht völlig legal ist", merkt Szafnauer in einer ersten Reaktion auf das Urteil im 'Sky'-Interview zunächst an. Tatsächlich haben die FIA-Kommissare in der Urteilsbegründung festgehalten, dass das Technische Reglement von Racing Point nicht verletzt wurde.

Außerdem hat die FIA geurteilt, dass die Mannschaft weiterhin mit den aktuellen Bremsschächten bis zum Saisonende fahren darf. Kern der Verhandlung war für die Regelhüter viel mehr der Entstehungsprozess der Bremsschächte, die seit der Saison 2020 als gelistete Teile im Sportlichen Reglement angeführt werden.

Szafnauer: Sportliches Reglement "nebulös"

Als "listed parts" müssen die Bremsschächte demnach von jedem Konstrukteur selbst designt und konstruiert werden. Jene von Racing Point seien im Grunde aber von Mercedes ursprünglich entwickelt worden, deshalb nun die Strafe.

Szafnauer will diese Beurteilung nicht so stehenlassen: "Wir haben die Sportlichen Regeln durchgelesen und es steht darin nichts, dass wir das nicht machen hätten dürfen, was wir getan haben. Andere Teams haben genau das Gleiche gemacht - vielleicht mehr oder weniger was wir gemacht haben."

Die Sportlichen Regularien seien in diesem Punkt "nicht klar" und ein wenig "nebulös", fügt Szafnauer an. Es seien keine klaren Instruktionen vorgeschrieben, wie der Übergang eines nicht gelisteten zu einem gelisteten Bauteil aussehen müsse, merkt er an.

Daher ist er davon überzeugt, dass seine Mannschaft "nichts falsch" gemacht habe. "Wir denken, dass wir alle Regeln vollkommen eingehalten haben. Wir haben das so beurteilt, Renault sieht das anders. Die Bremsschächte entsprechen dem Reglement. Und wir können damit bis zum Ende des Jahres weiterfahren."

Die komplexe Materie und die Auslegung der FIA sei allerdings durchaus "verwirrend", muss selbst der Racing-Point-Teamchef zugeben. In den kommenden 24 Stunden hat das Team Zeit, sich zu überlegen, ob man in Berufung gehen möchte gegen das Urteil.

"Zunächst müssen wir das Urteil verdauen, und von der FIA mehr Informationen einholen. Und dann entscheiden wir, ob wir in Berufung gehen oder nicht." Fraglich ist nun, wie die Konkurrenz auf den Schuldspruch reagiert und ob Renault weiterhin nach jedem Rennen Protest einlegen wird.

Racing Point hat für die Regeländerung gestimmt

Dann droht Racing Point laut FIA-Urteil allerdings nur eine weitere Verwarnung, weil das ursprüngliche Vergehen im Designprozess mit der Geldstrafe (400.000 Euro) und dem Punkteabzug (15 Punkte) abgegolten wurde. Könnte Renault nun womöglich gar andere Teile am RP20 beanstanden?

"Das ist eine sehr gute Frage. Es gibt nur ein Teil am Auto, das von einem nicht gelisteten Teil zu einem gelisteten Teil wurde - und das sind die Bremsschächte", erklärt Szafnauer darauf angesprochen. Er selbst hat im Meeting der Strategiegruppe gar noch für diese Änderung gestimmt.

"Ich habe das unterstützt, dass das nun gelistete Teile werden. Manche Teams wollten das nicht, andere schon. Und ich denke, unsere Stimme hat dann den Ausschlag gegeben. Und ich habe Cyril [Abiteboul; Renault-Teamchef] vollkommen unterstützt in diesem Thema."

Otmar Szafnauer

Szafnauer und Technikchef Green sind von ihrer Unschuld überzeugt

Foto: Motorsport Images

Die neue Designphilosophie habe Racing Point schon deutlich vor dieser Entscheidung eingeschlagen, erklärt er außerdem. "Daher schmerzt das und überrascht mich, dass der Prozess nun nicht mit dem Reglement übereinstimmen soll - bei einem unklaren Reglement."

Am Ende geht es in der Causa um eine philosophische Richtungsentscheidung und die Frage, ob Kundenteams in der Formel 1 zugelassen werden könnten oder nicht. Szafnauer setzt seine Hoffnung auf das neue Reglement, das 2022 eingeführt wird.

"Es wird neue Kategorien für Bauteile geben, und damit will man genau das adressieren. Es wird also klarer 2022, die Regularien wurden um ein Jahr verschoben aufgrund der Virussituation, aber dieses Problem wird komplett verschwinden", ist er überzeugt.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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