Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland

Radkappen der Hauptgrund: FIA erklärt zusätzliche Mindestgewicht-Anhebung

Nikolas Tombazis von der FIA verrät, welche Teile an den Formel-1-Autos 2022 den Ausschlag geben, dass man das Mindestgewicht kurzfristig nochmals erhöht

Als vom Automobil-Weltverband (FIA) das Technische Reglement für die Formel-1-Autos 2022 bekanntgegeben wurde, war neben der grundlegend neuen Aerodynamik und den größeren Rädern einer der Eckpunkte die Anhebung des Mindestgewichts. Von zuvor 752 Kilogramm wurde das Gewicht auf 795 Kilogramm angehoben. Grund dafür waren nicht zuletzt die schwereren, weil jetzt 18 Zoll großen, Räder.

Wie sich aber bei den Wintertestfahrten Ende Februar in Barcelona (Spanien) und auch in dieser Woche in Sachir (Bahrain) herausgestellt hat, tun sich die Teams schwer, das neue Mindestgewicht zu erreichen. In den meisten Fällen wiegt der Bolide sogar mehr als die minimal zulässigen 795 Kilogramm. Was an und für sich kein Problem darstellt, hat man nun bei der FIA zum Anlass genommen, den Teams entgegen zu kommen.

Bis zum Saisonauftakt, der am kommenden Wochenende (18. bis 20. März) in Bahrain stattfindet, wird das Mindestgewicht nochmals um drei Kilogramm auf dann 798 Kilogramm erhöht.

Darauf haben sich die Teams bereits geeinigt. Es fehlen aber noch die Absegnung durch einerseits die Formel-1-Kommision und andererseits durch den FIA-Weltrat. Letzterer tagt am kommenden Samstag (19. März) in Bahrain und somit gerade noch rechtzeitig vor dem ersten Rennen im Formel-1-Kalender 2022.

Nikolas Tombazis

Nikolas Tombazis von der FIA erklärt den Grund für 798 statt 795 Kilogramm

Foto: Motorsport Images

Nun erklärt man auf Seiten der FIA den Grund hinter der kurzfristigen Maßnahme. "Das Problem in Bezug auf das Gewicht war, dass einige Standardteile deutlich schwerer sind als ursprünglich angenommen. Und das lag außerhalb der Kontrolle der Teams", sagt Nikolas Tombazis, bei der FIA der Vorsitzende für den Bereich Formelsport.

FIA verrät: Radkappen der Hauptgrund für höheres Mindestgewicht

"Deshalb" so Tombazis, "wollten wir das kompensieren, oder besser gesagt, die Teams nicht dafür bestrafen. Weil sich viele Teams mit dem diesjährigen Mindestgewicht schwerer getan haben als üblich, hat man sich auf eine zusätzliche Anhebung um drei Kilogramm entschieden. Garantiert ist das aber noch nicht, denn die Absegnung durch die Formel-1-Kommission steht noch aus."

Und Tombazis verrät auch, welche Standardteile es konkret sind, die für die neuerliche Anhebung des Mindestgewichts verantwortlich sind. Es sind die Radkappen, die für alle Teams standardmäßig von Red Bull Technology kommen.

Radkappe am Red Bull RB18 für die Formel 1 2022

Die Radkappen kommen für alle Teams standardmäßig von Red Bull Technology

Foto: Giorgio Piola

"Die Radkappen sind schwerer als man das erwartet hatte. Das ist der Grund. Es wurde Wert nämlich darauf gelegt, sie möglichst günstig zu halten. Wir wollten sie nicht zu teuer machen", sagt Tombazis und weiter: "Wir hätten sie leichter machen können, indem wir zugelassen hätten, dass sie aus Carbon oder etwas ähnlichem gefertigt werden."

Warum man sich dagegen entschieden hat? "Diese Teile wurden schon in sehr großer Stückzahl produziert." Ein neue Materialvorgabe beziehungsweise -erlaubnis hätte somit "zu einem deutlichen Anstieg der Kosten geführt", wie der Formelsport-Vorsitzende anmerkt.

Unterschiedliche Haltung der Teams zu Unterboden-Streben

Abgesehen von den Radkappen gibt es noch einen zweiten Bereich, der eine Rolle spielt. Es handelt sich um spezielle Verstärkungen für den Unterboden, die das sogenannte "Porpoising" reduzieren sollen. Der Unterboden folgt bei den diesjährigen Boliden dem Ground-Effect-Konzept.

Unterboden-Strebe am Ferrari F1-75 für die Formel 1 2022

Unterboden-Strebe: Einige Teams, wie Ferrari, nutzen sie, andere nicht

Foto: Giorgio Piola

So haben sich einige der Teams dafür entschieden, den Unterboden am hinteren Ende mit einer zusätzlichen Strebe zu verstärken. "Es gibt die Option, eine Strebe anzubringen", bestätigt Tombazis, schränkt aber ein: "Bei einigen Teams ist der Unterboden vom Design her von vornherein schon steifer als bei anderen. Deshalb können wir nicht alle dazu zwingen, [die Streben] anzubringen und haben es daher als Option offengelassen."

Fürchtet Tombazis, dass es in der Formel-1-Kommision zu Unstimmigkeiten kommen könnte, weil nicht alle Teams an den Unterboden-Streben interessiert sind? "Wir haben lange darüber gesprochen und es kamen ganz eindeutig unterschiedliche Meinungen auf den Tisch. Auch über das Gewichtsthema haben wir gesprochen und dabei versucht, eine vernünftige Lösung für alle zu finden. In der Formel-1-Kommission sollte hoffentlich alles OK sein."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

Vorheriger Artikel Lewis Hamilton meint: Mercedes ist aktuell nicht siegfähig
Nächster Artikel Formel-1-Auto 2022: Red-Bull-Teamchef Horner erwartet längere Boxenstopps

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland