Ralf Schumacher: Binottos One-Man-Show funktioniert nicht
Ralf Schumacher zweifelt an Ferrari-Teamchef Mattia Binotto und seiner Einzelrolle: Mercedes macht mit seiner Struktur vor, wie man Erfolg hat
Das Qualifying von Spielberg kann aus Sicht von Ferrari durchaus als sportlicher Tiefpunkt bezeichnet werden. Zwar waren die Erwartungen vor der Session niedrig, doch dass Sebastian Vettel nicht einmal den Einzug in Q3 schafft und Charles Leclerc hauchdünn als Zehnter durchkommt, das hätten wohl die wenigsten gedacht.
Die Luft für Teamchef Mattia Binotto dürfte damit dünner werden, glauben die beiden ehemaligen Formel-1-Piloten Ralf Schumacher und Nick Heidfeld. "Vieles würde dafür sprechen, da jemand Neues an die Spitze zu setzen", sagt Heidfeld gegenüber 'Sky', sieht dabei aber ein Problem: "Es wäre ja nicht der Erste."
"Man probiert da jetzt schon seit Jahren, jemanden hinzusetzen. Und es ist noch nie wirklich glattgegangen", so der Deutsche weiter. Für Schumacher ist es mit dem Finden eines Binotto-Ersatzes aber nicht getan. Für ihn liegen die Probleme der Scuderia tiefer - nämlich in der Struktur. "Eine One-Man-Show wird in dem Bereich nicht mehr funktionieren", sagt er.
Wie man es richtig macht, das zeige Mercedes. "Lewis hat eben die beste Antwort gegeben, warum Mercedes so mächtig ist: Weil es einfach ein Team ist", so Schumacher. "Es gibt keine Politik." Bei Mercedes würden alle zusammenarbeiten, keine einzelne Person stehe im Vordergrund.
Und so kamen in der Vergangenheit die Negativschlagzeilen, die Binotto abfedern musste. Von nicht erfüllten sportlichen Erwartungen über die Motorendebatte bis zur Situation um Sebastian Vettel.
Das alles hätte mit Erfolgen 2020 etwas kaschiert werden können. Aber: "Das ist natürlich momentan bei der Dominanz von Mercedes extrem schwierig, da in aller Ruhe zu arbeiten", weiß Heidfeld. Und jetzt könnte es sportlich noch schlimmer kommen.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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