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Randsteine im Fokus: Warum gab es in Spielberg so viele Ausfälle?

Nur elf der 20 gestarteten Piloten sahen am Sonntag die Zielflagge - Die überdurchschnittliche Ausfallquote beim Auftakt in Spielberg hat mehrere Ursachen

Dass der Formel-1-Saisonauftakt 2020 so spannend war, das hatte unter anderem damit zu tun, dass kaum ein Team ohne Probleme durch das Rennen in Spielberg kam. Selbst bei Sieger Mercedes bestand laut Toto Wolff zwischenzeitlich die Möglichkeit, beide Autos zu verlieren. Die Probleme beim Weltmeisterteam waren aber nur die Spitze des Eisbergs.

Lediglich elf der 20 gestarteten Boliden kamen am Sonntag ins Ziel. Diese überdurchschnittlich hohe Ausfallquote dürfte verschiedene Gründe haben. "Österreich ist eine wirklich furchtbare Strecke für die Autos", erklärt Mercedes-Ingenieur Andrew Shovlin. Bereits in 2018 und 2019 hatten die Silberpfeile hier Probleme mit der Zuverlässigkeit.

Für andere Teams waren die Schwierigkeiten dagegen neu. Red Bull zum Beispiel gewann in den beiden Vorjahren in Spielberg - und musste 2020 einen Doppelausfall verkraften. "Das Problem waren die Randsteine, speziell in Kurve 6 und 7. Sie waren so aggressiv, dass die Autos extrem durchgeschüttelt wurden", erklärt Helmut Marko bei 'F1-Insider'.

Randsteine für die Autos "extrem strapazierend"

"Da kann schon mal ein Kabel locker werden oder eine Leitung platzen. Wir hatten Defekte im Bereich der Elektronik. Was genau passiert ist, wird noch untersucht. Wir sind aber überzeugt, es hängt mit den Randsteinen zusammen", so Marko, der sich sicher ist: "Auf einem normalen Kurs wie Barcelona hätte es sicher nicht diese Defektserie gegeben."

Das deckt sich mit den Schlussfolgerungen bei Mercedes, wo während des Rennens beide Fahrer angewiesen wurden, die Randsteine zu meiden. "Natürlich ist die Geschwindigkeit in den Kurven hoch. Aber ich kann nicht genau sagen, dass es an der Strecke liegt", grübelt Max Verstappen, laut dem die Randsteine "so wie auf den meisten Strecken" seien.

Eine Ausnahme seien lediglich die gelben Baguette-Kerbs. "Die Kerbs sollen eigentlich überall gleich sein", bestätigt Sebastian Vettel und erklärt: "Wir nutzen die Kerbs hier auch radikaler als auf anderen Strecken. Für uns Fahrer ist es toll, denn es macht unheimlich Spaß, wenn man ein bisschen Spielraum hat. Aber ich glaube schon, dass es für die Autos extrem strapazierend ist."

"Auf eine gesamte Renndistanz, die Vibrationen abzufedern, ist relativ. Es hat nicht mehr so viel Federweg. Das kriegen wir auch selber mit, aber für das Material ist das schon hart. Auf Dauer macht sich sowas dann schon bemerkbar. Letztes Jahr hatte ich im Qualifying ein Problem mit einem Sensor, der ausgefallen ist", erinnert der Ferrari-Pilot.

Strecke schuld? Vettel fordert stabilere Autos!

"Die Ursache waren wahrscheinlich die Kerbs. Aber ich finde sie gut, wie sie sind. Es sind dann eher die Autos, die stark genug sein müssen", so der viermalige Weltmeister. Erstaunlich: 2019 schafften es alle 20 Autos in Spielberg ins Endklassement. Ein Jahr später fiel fast die Hälfte der Boliden aus. Wie passt das mit der Randsteintheorie zusammen?

Ein weiterer Faktor dürfte sein, dass Spielberg in diesem Jahr erstmals den Saisonauftakt bildete. 2019 war es bereits das neunte Rennen des Jahres. Und der Auftakt stellt die Autos naturgemäß immer vor eine größere Herausforderung, weil die Boliden das erste Mal unter echten Rennbedingungen laufen, die so vor der Saison nicht zu simulieren sind.

Zwar haben die Teams ihre Autos im Februar in Barcelona sechs Tage lang getestet. Doch zum einen waren die Temperaturen dort deutlich geringer, zum anderen gab es keine echten Zweikämpfe mit anderen Boliden. Deswegen waren die Ausfallgründe in Spielberg auch vielfältig. Daniel Ricciardo (Renault) musste zum Beispiel aufgeben, weil es ein Problem mit der Kühlung gab.

Spielberg 2: Marko rechnet mit weniger Ausfällen

Die beiden Haas-Piloten schieden mit Bremsproblemen aus, bei George Russell (Williams) war er der Benzindruck und bei Lance Strolls (Racing Point) die Mercedes-Power-Unit. Trotzdem ist die Ausfallquote auch für einen Saisonauftakt überdurchschnittlich hoch. 2019 schafften es in Melbourne beispielsweise drei Fahrer nicht in die Wertung, ein Jahr davor waren es immerhin fünf.

Um eine ähnlich hohe Ausfallquote beim Auftakt zu finden, muss man schon bis ins Jahr 2017 zurückgehen, als in Australien nur 13 der 20 Autos ins Ziel kamen - noch immer zwei mehr als 2020 in Spielberg. Letztendlich dürfte es also eine Kombination der verschiedenen Faktoren gewesen sein, die die Quote beim diesjährigen Auftakt so in die Höhe getrieben hat.

Aber was bedeutet das für das zweite Rennen? Denn schon am Sonntag wird erneut in Spielberg gefahren. "Wir denken, dass wir einige Fortschritte machen können, um einige unserer Probleme zu verbessern", sagt Shovlin, und Marko kündigt bei 'F1-Insider' an, dass die Randsteine in der Pause noch einmal entschärft werden sollen.

"Ich denke, dann werden auch wieder die meisten Autos ohne Probleme ins Ziel kommen", so der Österreicher. Für das Spektakel wäre es allerdings zuträglich, wenn das nicht der Fall wäre ...

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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