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Red Bull holt fünf weitere Ex-Mercedes-Mitarbeiter für Motorenprojekt

Formel-1-Team Red Bull hat für seine neue Motorenabteilung erneut Mercedes-Mitarbeiter abgeworben, und zwar gleich fünf leitende Angestellte

Für Red Bull ist es eine klassische Win-Win-Situation: Durch das Abwerben von Mercedes-Mitarbeitern schwächt das Formel-1-Team die Konkurrenz, holt sich aber gleichzeitig deren Kompetenz ins Haus und stärkt so das eigene, neue Motorenprojekt. Und nun hat Red Bull gleich fünf leitende Angestellte von Brixworth nach Milton Keynes gelockt.

Mercedes' bisheriger Produktionsleiter Steve Blewett wechselt demnach in gleicher Funktion zu Red Bull. Omid Mostaghimi, zuletzt als Teamleiter Elektronik tätig, kommt als neuer Leiter Antriebsstrang, Elektronik und Energie-Rückgewinnung.

Pip Clode hat sich bei Mercedes bislang mit Designfragen zum Antrieb beschäftigt und wird bei Red Bull als Leiter mechanisches Design für die Energie-Rückgewinnung verantwortlich sein. Anton Mayo als leitender Ingenieur erhält die Oberaufsicht im Bereich Verbrennungsmotor-Design.

Außerdem hat sich Red Bull noch die Dienste von Steve Brodie gesichert, der bei Mercedes bisher sowohl an der Rennstrecke als auch in der Endabnahme im Werk tätig war. Brodie übernimmt die Leitung der Abteilung Verbrennungsmotor für Red Bull Powertrains.

Wie Toto Wolff zu den Personalabgängen steht

Erst kürzlich war bereits Mercedes' Technischer Leiter Ben Hodgkinson als neuer Technischer Direktor zum neuen Red-Bull-Motorenprojekt gewechselt. Aber wie Mercedes-AMG High Performance Powertrains (HPP), wie das Unternehmen mit vollem Namen heißt, die Abgänge kompensieren will, das ist bisher nicht bekannt.

"Leute gehen, Leute kommen", hatte Mercedes-Teamchef Toto Wolff kürzlich zu diesem Thema gesagt. "Es wird immer ein Hin und Her geben. Sagen wir es so: Ich verstehe, was Christian [Horner] hier macht. Er baut eine Struktur auf. Da muss man manchmal eben einen großen Scheck ausstellen." Und das sei auch "okay", meint Wolff.

 

Horner wiederum beschreibt den Abwerbeprozess so: "Unsere Mission ist, sämtliche Aspekte des Formel-1-Projekts unter einem Dach zu vereinen." Das sei eine "enorm spannende" Aufgabe. "Es ist aber auch extrem anspruchsvoll", sagt Horner.

"Erfolg wird sich hier nur einstellen, wenn wir die besten und cleversten Leute zu uns holen, ihnen die richtigen Werkzeuge an die Hand geben und eine Umgebung schaffen, in der sie sich entfalten können."

Personalakquise zeigt: Red Bull meint es ernst!

Mit der Verpflichtung von fünf weiteren hochrangigen Mercedes-Mitarbeitern habe Red Bull unterstrichen, wie ernst es das Team mit der hauseigenen Motorenfabrik meine. "Wir profitieren natürlich auch davon, dass wir unsere Basis in Großbritannien haben", sagt Horner. "Denn das verschafft uns Zugriff auf viele Talente aus dem technischen Bereich."

Tatsächlich liegen die beiden Anlagen von Mercedes-AMG HPP in Brixworth und Red Bull Powertrains in Milton Keynes im Nordwesten von London nur 45 Kilometer auseinander. Fahrzeit: etwa eine Dreiviertelstunde.

Fernziel: Eigener Formel-1-Antrieb 2025

Red Bull erhält 2022 die aktuellen Honda-Antriebe und wird sie in den kommenden Jahren eigenständig weiterentwickeln, mit dem Fernziel, für das neue Formel-1-Motorenreglement 2025 einen komplett eigenen Antrieb zu bauen - mit neuem Partner oder ohne.

Red-Bull-Fabrik in Milton Keynes

Blick auf die Red-Bull-Fabrik in Milton Keynes, die nun erweitert wird

Foto: Red Bull

Auch deshalb hat sich Red Bull die Expertise des Branchenführers gesichert. Horner fühlt sich nun gut gerüstet: "Wir haben die bestmögliche technische Ausgangslage für die Zukunft."

Sein Personal um Projektchef Hodgkinson, die neuen leitenden Angestellten sowie Honda-Ingenieure, die über 2021 hinaus im Team bleiben, sei der großen Aufgabe gewachsen. "Wir verfügen über reichlich Erfahrung, Expertise und Innovationskraft", sagt Horner.

Die neue Motorenfabrik wird an die bestehenden Red-Bull-Anlagen in Milton Keynes angegliedert. Die Bauarbeiten dauern noch an.

Prüfstände von AVL in Österreich

Unterstützung erfährt das Formel-1-Team beim Aufbau seines neuen Motorenzentrums übrigens aus Österreich: Die AVL GmbH stellt Red Bull spezielle Prüfstände zur Verfügung, die in Graz gebaut und anschließend nach England transportiert werden.

Die AVL-Prüfstände sind modular aufgebaut. Und schon wenige Tage nach dem Transport können sie in Milton Keynes eingesetzt werden. Auch, weil AVL und Red Bull bereits bei der Gebäudeplanung zusammengearbeitet hätten, um so die idealen Voraussetzungen zu schaffen.

Und wenn die Prüfstände erst einmal in Betrieb sind, können dort sowohl Verbrennungsmotoren als auch elektrische Antriebe erprobt sein - ein wichtiges Plus für Red Bull, wo das Formel-1-Motorenreglement für 2025 noch gar nicht definiert ist.

Und so viel verrät AVL obendrein: Red Bull habe auch Prüfstände für einzelne Zylinder geordert, um die Motorenentwicklung mit Blick auf alternative Kraftstoffe voranzutreiben. Und mit der entsprechenden AVL-Software ließen sich sogar Simulationsdaten mit Prüfstandswerten kombinieren, und das in Echtzeit.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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