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Red Bull ohne "magisches Gaspedal": Verstappen fehlt Topspeed

Max Verstappen holt im Grand Prix von Frankreich das Maximum mit P4 - Der Niederländer kämpft mit fehlendem Topspeed und Reifenverschleiß

Das Red-Bull-Team erlebt in Frankreich einen schwierigen Nachmittag. Die Chance auf das Podium lebte nur am Start, allerdings fehlte über die Renndistanz Power im Heck. Max Verstappen holt abermals das Maximum heraus und beendet das Rennen auf Rang vier. Pierre Gasly beendet sein enttäuschendes Heimrennen ursprünglich auf P11, profitiert jedoch von einer Strafe für Daniel Ricciardo und erbt so noch einen WM-Punkt.

"Es war ein bisschen einsam", gibt Verstappen nach den 53 Runden zu, "aber ich hatte immer noch Charles im Blick. Langweilig ist es also nicht wirklich geworden, weil man ja noch versucht, zu pushen und sich zu motivieren, auch wenn man nicht im direkten Kampf steckt."

Im direkten Duell mit dem Monegassen musste der 21-Jährige nach dem Start den Kürzeren ziehen. Verstappen hatte sich in den ersten Kurven bereits neben den Ferrari gesetzt, jedoch entschied Charles Leclerc das Duell schließlich für sich.

Funkspruch in Runde 3: Was wirklich dahintersteckte

"Der Start an sich war gut, aber dann konnte man sehen, dass uns Topspeed fehlt." In den ersten beiden Kurven hielt sich der Niederländer aus allen Schwierigkeiten heraus. Doch dann drohte Ärger von hinten. Carlos Sainz im McLaren machte plötzlich Druck auf den Red Bull.

"Die haben mehr Topspeed als wir, daher war es ein wenig schwieriger." Nach der ersten Runde konnte Verstappen aber die gewöhnliche Hackordnung herstellen und den McLaren davonfahren. "Die erste Runde war schwierig, aber danach konnte ich meinen eigenen Rhythmus fahren."

Allerdings drohte in Runde drei Ungemach. Verstappen funkte: "Oh Gott, ich komme nicht aus den Kurven raus. Ich habe eine Verzögerung [am Gas]." Im weiteren Verlauf des Rennens schien jedoch kein anhaltendes Problem zu bestehen. "Das war innerhalb einer Runde gelöst. Das passiert manchmal."

 

Foto: Mark Sutton / Sutton Images

Das Problem habe mit den Settings zu tun gehabt, die er korrigieren konnte. Red-Bull-Teamchef Christian Horner relativiert nach dem Rennen ebenso: "Da war nichts wirklich." Verstappen habe eben die Bremsbalance, den Benzinverbrauch und das Differential regeln müssen.

Danach eröffnete er die Jagd auf Leclerc: "Ich habe versucht, mit dem Ferrari vor mir mitzuhalten, was im zweiten Stint ganz gut gelungen ist." Er hielt seinen Abstand zum Ferrari auf rund drei Sekunden.

In den letzten Runden hin zu seinem Stopp in Runde 20 wuchs der Rückstand jedoch auf sechs Sekunden an. Schließlich ging er an die Box und steckte von Medium auf Hard um. Seinen Abstand hielt er bei rund sechs Sekunden zu Leclerc, auch von dahinter drohte wenig Gefahr von Sebastian Vettel.

Zehn Sekunden am Ende noch verloren

In Runde 23 hielt ihn sein Team schließlich dazu an, ein wenig mehr Pace zu gehen, um die Position halten zu können. Daraufhin funkte er zurück, er habe nun einmal kein "magisches Gaspedal". "Sie sagten mir dieses und jenes über Ferrari und Mercedes, Rundenzeit hin und Rundenzeit her", schildert er die Situation nach dem Rennen.

"Da sagte ich einfach: 'Ja Jungs, aber wir können nur so schnell fahren. Ich versuche schon alles, was ich kann'." Auf der Strecke antwortete er mit einer persönlich schnellsten Rennrunde. Vettel hielt er schließlich auf rund sechs Sekunden Abstand, jedoch wurde er in den letzten Runden deutlich langsamer.

"In den letzten fünf Runden habe ich den Reifen zu sehr beansprucht." Sein Rückstand auf Leclerc wuchs in den letzten acht Runden von sechs auf knapp 16 Sekunden an. "Ich konnte nicht mehr dieselben Rundenzeiten fahren." Laut Horner war die Einstoppstrategie "scharf am Limit".

Er habe einfach keinen Grip mehr verspürt gegen Rennende. "Da habe ich versucht, es einfach nach Hause zu fahren. Ich konnte mich nicht mehr auf die Hinterreifen verlassen. Aber es ist für uns trotzdem ein gutes Ergebnis, vor einem Ferrari zu stehen."

Ihm kam außerdem zugute, dass Vettel für einen schnellen Versuch am Ende noch einmal an die Box kam und er daher von hinten keinen Druck verspürte. "Ich wusste, dass ich Charles nicht kriegen könnte, daher habe ich einfach langsamer gemacht."

Hat Red Bull am Sonntag den Speed gehabt, um Ferrari zu schlagen? "Ich glaube nicht", antwortet der Red-Bull-Teamchef ehrlich. "Ich glaube, Leclerc war schneller als Seb. Wir konnten uns dazwischen schieben. Das war das Beste, was Max heute herausholen konnte."

Fragenzeichen bei Gasly - Mit Glück zu einem Punkt

Verstappen habe den RB15 "wirklich ausgequetscht", Horner lobt einmal mehr eine "sehr reife" Fahrt. Zwei, drei Zehntelsekunden an Pace würden Red Bull im Moment fehlen. "Uns fehlt es an Topspeed. Das konnte man in der ersten Runde sehen", ist Verstappen überzeugt.

Die Topspeed-Wertung am Sonntag bestätigt seinen Eindruck: Er wurde mit 325,3 km/h geblitzt, damit liegt er auf dem 16. Rang. Über 15 km/h fehlen ihm mit dem Honda-Motor auf Spitzenreiter Sebastian Vettel.

Teamkollege Gasly hatte mit weit grundlegenderen Problemen zu kämpfen. Der Franzose haderte weiterhin mit einer Set-up-Änderung nach dem dritten Freien Training, das ihn schon im Qualifying alt aussehen ließ. "Ich bin einfach mit allen vier Reifen viel gerutscht."

Pierre Gasly

Sein spezielles Helmdesign brachte Gasly beim Heimrennen kein Glück

Foto: LAT

"Das dritte Training war gut, im Qualifying hatte ich deutlich Probleme und so war es dann auch im Rennen. Der Grip fiel einfach massiv ab und ich bin einfach rumgerutscht. Ich habe keine Antwort darauf, aber das müssen wir definitiv analysieren, um zu verstehen, warum wir so wenig Grip haben im Moment", ist er enttäuscht.

Bereits am Start hatte er einen Nachteil auf dem weichen Reifen. Damit fuhr er 17 Runden, den längsten Stint auf Soft. Er hielt sich auf Rang acht, wurde durch den Stopp jedoch bis auf Platz 16 zurückgespült. Auf dem harten Reifen fehlte ihm die Pace, um sich noch einmal in die Top 10 kämpfen zu können.

"So habe ich mich hier noch nie gefühlt, klar hat das etwas damit zu tun, was wir nach dem dritten Training gemacht haben. Das werden wir mit dem Team analysieren, um Antworten zu erhalten, aber ich habe keine derzeit."

Horner frustriert über Gaslys elften Rang

Mit den Bedingungen habe der Leistungsabfall nichts zu tun, glaubt Gasly. "Ich denke nicht, weil Max konkurrenzfähig war. Es hat bei ihm funktioniert und ich hatte eine ähnliche Pace wie er im dritten Training, alles hat sich normal angefühlt. Dann ab dem Qualifying sind wir abgefallen."

Im Ziel lag er fünf Sekunden hinter Lando Norris auf Rang elf, allerdings profitiert er später noch von zwei Strafen für Daniel Ricciardo, die ihn auf Platz zehn vorrücken lassen. Damit sammelt er bei seinem Heimrennen immerhin einen WM-Punkt.

"Er hat mit dem roten Reifen einen guten Stint hingelegt", findet Horner auch für seinen zweiten Fahrer lobende Worte, um dann indirekt Kritik nachzuschieben: "Und dann haben wir ihn mit dem Stopp gut platziert. Das war ein fantastischer Job von den Jungs, die mal wieder den schnellsten Stopp hinbekommen haben."

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Auf Horners persönlicher Stoppuhr standen 1,9 Sekunden. "Wir haben ihn im Kampf mit Ricciardo gut platziert und dann ging der harte Reifen bei ihm nicht gut und er verlor auch gegen andere." Konnte er den Renault im ersten Stint noch knapp hinter sich halten, ging Ricciardo nach dem Boxenstopp am Franzosen auf der Strecke gnadenlos vorbei.

Wenig später blieben auch Nico Hülkenberg und Kimi Räikkönen nach deren späten Stopps vor dem zweiten Red Bull. Noch vor der Renault-Strafe meinte der Brite, dass es frustrierend sei, nur mit einem Auto zu punkten. "Wir werden uns das mit ihm zusammen anschauen", kündigt er ein Gespräch an.

In der Weltmeisterschaft liegt Verstappen vor dem Red-Bull-Heimspiel in Österreich elf Zähler hinter Sebastian Vettel auf dem vierten WM-Rang. Gasly, der bislang nur drei Prozent aller gefahrenen Runden 2019 vor Verstappen absolvieren konnte, rangiert mit 37 Zähler weit abgeschlagen auf dem sechsten Platz.

Weitere Co-Autoren: Edd Straw. Mit Bildmaterial von LAT.

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