Red Bull rätselt: Warum plötzlich so schlecht im Regen?
Nach einer laut Helmut Marko "extrem peinlichen" Leistung im Budapest-Qualifying analysiert Red Bull das Debakel – Wankverhalten und Anstellwinkel schuld?
Max Verstappen, Red Bull Racing RB14
Zak Mauger / Motorsport Images
Die Red-Bull-Mannschaft hat nach der Formel-1-Sommerpause ein Rätsel zu lösen: Warum funktionierte der RB14 im verregneten Qualifying zum Ungarn-Grand-Prix überhaupt nicht? Wo doch eine nasse Fahrbahn, die Nachteile bei der Antriebspower relativiert, stets als großer Vorteil für die Österreicher angesehen wurde? Motorsportberater Helmut Marko fand die Sache "extrem peinlich".
Denn Max Verstappen ließ sich nicht nur von Carlos Sainz im Renault (mit dem identischen Motor ausgestattet) bügeln, sondern auch vom eigenen Juniorteam Toro Rosso in Person von Pierre Gasly. "Da beten wir für Regen, dann kommt Regen – und dann sind wir im Nirgendwo", moniert Marko.
Er weiß: "Das grundsätzliche Problem war, dass die Reifen nicht auf Betriebstemperatur gekommen sind. Im Gegenteil, die erste Runde war die schnellste, dann hat die Temperatur abgebaut." Marko erwähnt verschiedenste Ursachen dafür, die es bis zum nächsten Rennen im Detail zu erörtern gelte.
Die Probleme könnten jedoch mit dem Anstellwinkel des RB14 zu tun haben. Unter den Topteams hat Red Bull in diesem Punkt 2018 den extremsten Weg beschritten – ganz im Gegensatz zur Mercedes-Truppe, die im Budapest-Qualifying nach einem desolaten Trainingstag plötzlich aufdrehte.
Möglicherweise kam den Silberpfeilen ihr Konzept (wenig Unterschiede in der Bodenfreiheit an Vorder- und Hinterachse) zugute, weil Pirellis Regenreifen nicht nur größeren Durchmesser besitzen und sich daher die Bodenfreiheit allgemein erhöht. Die Verformugen, die durch das Eigengewicht des Autos und die Fahrbewegungen verursacht werden, unterscheiden sich auch von Slicks.
Jenes Wankverhalten plus die höhere Bodenfreiheit könnten dazu geführt haben, dass Red Bull im Regen Abtrieb verlor – und deshalb die Reifen nicht auf Temperatur bekam.
Diese Story teilen oder speichern
Registrieren und Motorsport.com mit Adblocker genießen!
Von Formel 1 bis MotoGP berichten wir direkt aus dem Fahrerlager, denn wir lieben unseren Sport genau wie Du. Damit wir dir unseren Fachjournalismus weiterhin bieten können, verwendet unsere Website Cookies. Dadurch wird Dein Nutzererlebnis optimiert und die Werbung auf Deine Interessen zugeschnitten. Wir wollen dir aber natürlich trotzdem die Möglichkeit geben, eine werbefreie Website zu genießen.