Red Bull stört Platz 9 nicht: "Ging nicht um Rundenzeiten"
Red Bull macht sich trotz des Rückstands von 1,8 Sekunden auf Mercedes keine Sorgen, denn auf Rundenjagd war man nicht unterwegs - Fahrer zufrieden
Ist Red Bull nun der große Herausforderer, zu dem man sich selbst gemacht hat? Gestern hatte Teamchef Christian Horner großspurig erklärt, dass das Team in der besten Verfassung der Hybrid-Ära sei. In den Zeiten lässt sich das noch nicht ganz ablesen, denn Max Verstappen und Alexander Albon belegen nach der ersten Testwoche nur die Plätze neun und 13 - knapp zwei Sekunden fehlen auf Mercedes.
Die andere Seite der Wahrheit ist, dass Verstappen am heutigen dritten Testtag auch nur mit dem C2-Reifen unterwegs war. Das ist der zweithärteste, während Mercedes den weichsten C5 ausgepackt hatte. "Für uns war das Wichtigste in dieser Woche, einfach Runden zu fahren und eine Menge Dinge am Auto auszuprobieren. Es ging nicht um Rundenzeiten", betont Verstappen.
"Wir mussten einfach sehen, ob bei der Zuverlässigkeit alles gut funktioniert - und ich denke, ich kann mich über die Anzahl der Runden, die ich gedreht habe, nicht beschweren", sagt er weiter. Red Bull (471) hat hinter Mercedes (494) die meisten Umläufe der ersten Testwoche geschafft, und auch bei den Fahrern lag lediglich Lewis Hamilton (273) vor Verstappen (254).
Red Bull: Ziel mit neuem Auto erreicht
Doch all die Runden zählen nichts, wenn am Ende nicht auch das Auto schnell ist. Doch auch da wollen die Bullen Fortschritte erzielt haben. Man habe zahlreiche Schwächen aus dem Vorjahr ausgemerzt und sei jetzt viel besser aufgestellt, heißt es aus den Reihen Red Bulls immer wieder. "Ich denke, vorne und hinten passen generell etwas besser zusammen", stellt Verstappen seinem Auto ein gutes Zeugnis aus.
"Aber das war auch das Ziel", betont er weiter. Red Bull habe gegen Ende der vergangenen Saison bereits darauf hingearbeitet, sodass es für den Niederländer keine große Überraschung war. "Als ich ins Auto gestiegen bin, war es so."
Auch Teamkollege Alexander Albon sieht einen deutlichen Aufwärtstrend gegenüber dem RB15. "Ich würde sagen, man kann es definitiv besser nutzen - also man kann das Auto wirklich spüren", sagt er. "Es fühlt sich wirklich schöner zu fahren an." Und das habe er von Runde 1 an gespürt.
Und vor allem hätten er und Teamkollege Verstappen die gleichen Ansichten und das gleiche Feedback. "Selbst wenn wir nur halbe Tage fahren wie heute, können wir das Auto des anderen im Grunde nahtlos übernehmen. Das ist immer ein Vorteil. Das gibt uns eine klarere Richtung, in die wir gehen müssen."
Verstappen: Keine Sorge vor DAS
Am Ende wird man beweisen müssen, ob man den Kampf mit Mercedes 2020 aufnehmen kann. Die Silberpfeile hatten in dieser Woche mit ihrem innovativen DAS-System für Aufsehen gesorgt. Max Verstappen lässt das jedoch kalt: "Ich denke da gar nicht groß drüber nach", winkt er ab. "Das ist auch nicht meine Aufgabe. Ich fahre das Auto und versuche es, so schnell ich kann mit den Mitteln, die mir zur Verfügung stehen."
Weitere Co-Autoren: Alex Kalinauckas. Mit Bildmaterial von LAT.
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