Red Bull "überrascht": DRS-Vorteil ist eigentlich kein Hexenwerk
Während viele Gegner noch immer über den DRS-Vorteil des Red Bull RB19 rätseln, wundert sich Technikchef Pierre Wache über das Rätselraten der Konkurrenz
Beim Red-Bull-Formel-1-Team ist man laut eigener Aussage überrascht darüber, dass es so lange gedauert hat, bis die Rivalen in der Königsklasse verstanden haben, warum das DRS der Bullen aktuell so gut ist.
Das in Milton Keynes ansässige Team hat in diesem Jahr, dank eines großen Vorteils, den Max Verstappen und Sergio Perez haben, wenn das DRS geöffnet ist, einige beeindruckende Leistungen gezeigt.
Die Konkurrenz hat wenig überraschend genau hingeschaut, um zu verstehen, ob Red Bull in diesem Bereich irgendeinen cleveren Trick angewendet hat, um den Geschwindigkeitsschub zu erreichen.
Auch eine Aussage von Lewis Hamilton hat kürzlich für Aufsehen gesorgt, als der Formel-1-Rekordweltmeister die Frage stellte, warum der DRS-Vorteil der Bullen auf dem Hungaroring, wo mit viel Abtrieb gefahren wird, verschwunden zu sein schien.
Aber wie 'Motorsport.com' aufgedeckt hat, wachsen die Anzeichen dafür, dass der Schlüssel zu Red Bulls DRS-Vorteil einfach im Verhältnis des Luftwiderstands liegt, den das Team zwischen dem Heck- und Beamflügel ausbalanciert.
Da der RB19 am Heck so stabil ist, kann das Team einen viel kleineren Beamflügel verwenden, manchmal sogar nur ein einziges Element, als die Gegner.
Deshalb ist der Beamflügel so entscheidend
Das bedeutet, dass der Heckflügel einen größeren Anteil am Gesamtluftwiderstand des Autos auf einer Geraden hat, sodass bei der Aktivierung des DRS daher relativ gesehen mehr Luftwiderstand verlorengeht.
Auf Strecken (wie Ungarn), auf denen Abtrieb wichtiger ist als aerodynamische Effizienz, folgt Red Bull anderen Teams und setzt aufgrund der Leistungsvorteile in Kurven auf einen größeren Beamflügel. Deshalb ist der DRS-Vorteil auf solchen Strecken nicht so groß.
Gegnerische Teams haben nun begonnen, ihre Autos in die Richtung von Red Bull zu entwickeln, erkennen jedoch, dass es kompliziert ist, den Beamflügel zu verkleinern, da er durch seinen Abtrieb dazu beiträgt, das Heck der Autos zu stabilisieren.
Der Technische Direktor von Red Bull, Pierre Wache, sagt, es sei kein großes Geheimnis, was sein Team getan habe, und erklärt, dass es eine Überraschung sei, dass die Rivalen so lange gebraucht haben, um etwas zu verstehen, was das Team seit Beginn der neuen Ground-Effect-Ära tut.
Warum Red Bulls Vorteil wohl erst einmal bleiben wird
"Es ist verrückt, dass die Leute darüber zwei Jahre sprechen, nachdem wir es eingeführt haben", sagt Wache und erklärt: "Wir haben Hunderte von Tests von der FIA gehabt, um zu überprüfen, ob wir einen Trick oder Ähnliches haben."
"Und die Leute verstehen [selbst jetzt] nicht, warum der Vorteil auf den Strecken mit sehr hohem Abtrieb verschwindet", wundert er sich und erklärt: "[Das bedeutet], sie verstehen es immer noch nicht. Das überrascht uns sehr."
McLaren-Teamchef Andrea Stella hat kürzlich angedeutet, dass der Vorteil von Red Bull mit dem DRS wahrscheinlich eine Weile bestehen bleiben werde, da das Team mit seinem Design einen so großen Vorsprung habe.
"Sie scheinen dieses Konzept seit einiger Zeit verfolgt zu haben", erklärt Stella, als er von 'Motorsport-Total.com' gefragt wird, ob der Ansatz mit dem Beamflügel der Schlüssel zum DRS-Vorteil sei.
"Ich denke also, sie könnten davon profitieren, dass sie viel Erfahrung in der Entwicklung dieser Art von Konfiguration haben. Das ist im Laufe der Zeit deutlich geworden", so Stella, der erklärt: "Ich glaube, alle Teams untersuchen jetzt, was möglich ist, indem sie in diese Art von Richtung entwickeln."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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